Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern
belustigt eine Augenbraue in die Höhe. »Mnementh ist ziemlich aufgeregt…«
»Ramoth auch.« Lessa runzelte die Stirn. »Wenn wir nicht achtgeben, erraten noch andere, was wir vorhaben. Zum Glück halten sich momentan keine weiteren Drachen in Landing auf.«
Nun erörterten die drei Reiter mit Akki und den anderen bis ins kleinste jede Phase dieses unerhörten Sprungs ins Dazwischen. Je mehr die Zuversicht der Reiter wuchs, desto schwächer wurde der Widerstand ihrer Freunde, und endlich schwiegen sie verdrossen.
»Wenn wir nicht bald aufbrechen«, sagte Robinton in die Stille hinein, während die drei den angepeilten Landeplatz in der stärksten Vergrößerung studierten, die Akki liefern konnte, »werden sich ein paar von den aufgeweckteren Schülern über diese lange Sitzung allmählich ihre Gedanken machen.«
»Nicht von der Hand zu weisen«, lachte F'lar. »Akki, könntest du uns ausdrucken, was gerade auf dem Bildschirm zu sehen ist? Dann können wir uns auf dem Landsitz an der Meeresbucht weiter damit befassen.«
»Ist es Ihnen denn nicht bereits ins Gehirn eingebrannt?« höhnte Lytol.
»Fast«, gab Jaxom munter zurück. F'lars und Lessas Zuversicht gab auch ihm Auftrieb, wobei er freilich nicht merkte, wie sie sich gegenseitig anstachelten. Lytols finstere Blicke waren ihm zwar nicht entgangen, doch nach den ersten Protesten hatte sein alter Vormund seine Einwände für sich behalten.
Akki druckte drei Kopien aus.
»Diese Anlage würde eine derartige Erkundung nicht empfehlen, wenn vorhersehbare Gefahren irgendwelcher Art damit verbunden wären«, bemerkte Akki, um die Zweifler zu beruhigen.
»Wobei die Betonung auf ›vorhersehbar‹ liegt«, brummte Lytol und verließ den Raum.
15.
So viele Feuerechsen auf einmal habe ich noch nie gesehen!« rief Jancis. Sie half Piemur und Jaxom in der Lagune vor dem Landsitz an der Meeresbucht dabei, Ruth zu baden.
Lessa, F'lar und D'ram gaben sich, unterstützt von etlichen Angehörigen des hiesigen Forschungsteams, der gleichen Beschäftigung hin. Lytol und Robinton waren ins Haus gegangen, um sich um das Abendessen zu kümmern. Die Atmosphäre knisterte regelrecht vor Spannung, und Jaxom konnte nur hoffen, daß die übrigen Anwesenden davon nichts merkten. Zum Glück war es nicht ungewöhnlich, daß die Weyrführer und der Baron von Ruatha hier zu Gast waren.
Ruth, haben die Feuerechsen von unserem morgigen Vorhaben irgendwie Wind bekommen? fragte Jaxom. Von einem ›Versuch‹ wollte er nicht einmal in Gedanken sprechen, steckte in diesem Wort doch immerhin die Möglichkeit des Scheiterns.
Ich habe sie nur mit meiner Aufregung angesteckt. Ramoth und Mnementh ergeht es nicht anders. Sieh dir ihre Augen an! Aber die Kleinen wissen nicht, warum sie so aus dem Häuschen sind.
Jaxom schrubbte Ruths linke Schwinge mit besonderem Eifer. In seinem Kopf überstürzten sich die Fragen, aber er war nicht fähig, sich auf eine einzige davon zu konzentrieren und eine Antwort zu finden. Die Situation war ganz anders als an dem Tag, als er und Ruth sich auf die Suche nach Ramoths Königinnenei begeben harten. Damals war er ein Junge gewesen, der danach strebte, ein Mann zu werden, der zugleich Burgherr und Drachenreiter sein wollte und obendrein noch eine größere Auseinandersetzung zwischen den Alten auf dem Südkontinent und dem Benden-Weyr zu verhindern suchte. Er war auf diese neue Herausforderung auch nicht so spontan eingegangen wie heute morgen auf Akkis Aufruf zu seinem ersten Weltraumspaziergang.
Dies war eine geplante Expedition, die er in Begleitung von zwei der wichtigsten Personen auf Pern unternehmen sollte.
Und der drei besten Drachen , ergänzte Ruth.
Da Jaxom nur zu gut wußte, wie leicht sich das Chaos in seinem Kopf auf die Feuerechsen übertragen konnte, gab er sich alle Mühe, sanfte, ruhige Bilder in den Vordergrund seines Denkens zu stellen.
In diesem Augenblick kam eine Feuerechse mit dem typischen leisen ›Plopp‹ aus dem Dazwischen. Es war Meer - Jaxom war in all dem Durcheinander gar nicht aufgefallen, daß er verschwunden war.
Als Sharra ins Haus trat, während sie noch beim Essen saßen, war er also nicht allzu überrascht. Freilich hatte er immer noch keine Ahnung, was Meer ihr verraten hatte, und so beschloß er, den Arglosen zu mimen.
»Was für eine Überraschung, Liebling«, rief er und erhob sich, um sie zu umarmen. »In Ruatha ist doch hoffentlich alles in Ordnung?« fuhr er mit gut gespielter Besorgnis fort. Piemurs
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