Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern
deiner Gilde ganz oben stehst?«
»Oh, ich denke, jetzt weiß er es«, bemerkte Jaxom, ohne von seiner Tastatur aufzublicken, die er mit fliegenden Fingern bearbeitete.
»Ich habe ihn heute morgen bei seiner patriarchalischen Nummer erwischt und ihn daran erinnert, daß Jancis korrekterweise als ›Schmiedemeisterin‹ anzureden ist. Ich glaube, er hatte die Kragenspiegel tatsächlich übersehen.«
»Das ist keine Entschuldigung«, gab Piemur zurück.
Wahrscheinlich würde er so lange schmollen, bis er die Rechnung mit dem alten Mann persönlich beglichen hatte.
»Vielleicht sollte man Meister Esselin in sein Archiv zurückschicken«, sagte D'ram. »Dort gehört er nämlich hin.«
»Und zu mehr taugt er wohl auch nicht«, murrte Piemur.
»Allerdings muß jemand hier die Verantwortung übernehmen, und deshalb sollte ich mich vielleicht zu seinem Nachfolger ernennen.«
»Eine großartige Idee, D'ram«, lobte Robinton, und die anderen stießen einen Jubelschrei aus. »Akki hatte Sie ohnehin empfohlen. Er hat gehört, Sie seien ein weithin geachteter und peinlich ehrlicher Mensch. Natürlich kennt er Sie nicht so gut wie ich.« Der Harfner quittierte D'rams ängstlichen Blick mit einem boshaften Grinsen. »Im übrigen finde ich, wir sollten auch Lytol noch hierherlocken. Oder wären drei ehrliche Männer zuviel?«
»Ehrliche Männer hat man nie genug«, erklärte Jaxom entschieden und sah von seinem Monitor auf. »Ich glaube, Lytol könnte es nicht schaden, wieder mehr gefordert zu werden.« In seinem Gesicht stand tiefe Sorge um seinen alternden Vormund. »Sie beide sehen schon sehr viel besser aus, seit Sie Ihre Erfahrungen nutzbringend verwerten können. Und die Aufsicht hier sollte wirklich jemand führen, der einigermaßen bei klarem Verstand ist.«
»Dem kann ich nur beipflichten«, sagte eine Stimme von der Tür her. Schmiedemeister Hamian trat ein. »Ich mußte den alten Narren regelrecht beiseite schieben, er wollte mich nicht noch einmal hereinlassen. Jetzt weiß ich, was Sharra meinte, Jaxom, als sie sagte, daß ihr in dieser Arbeit völlig aufgeht.« Er lächelte dem Gefährten seiner Schwester nachsichtig zu, dann begrüßte er die übrigen Anwesenden mit einem höflichen Nicken. »Ich wollte meine Gildegenossen nicht übermäßig in Verwirrung stürzen, Meister Robinton, aber könnte Meister Akki jemandem von uns - am besten mir, denn ich brenne darauf - erklären, wie die Vorfahren ihr haltbares Plastikmaterial hergestellt haben?«
»Hurra!« jubelten Piemur und Jancis wie aus einem Munde.
Und Piemur sprang auf und trommelte Hamian vor Begeisterung mit beiden Fäusten auf den Rücken.
Der Schmied aus der Burg des Südens war nicht so groß und kräftig wie Meister Fandarel, aber er hielt Piemurs derben Schlägen stand, ohne mit der Wimper zu zucken. Seine ebenmäßigen Zähne blitzten weiß in seinem gebräunten Gesicht, als er seinen Freund angrinste. »Freut mich, daß jemand mir zustimmt. Wie steht es mit Ihnen?« Er sah den Harfner offen an.
Robinton warf einen fragenden Blick auf D'ram. »Wollen wir unsere Autorität gleich zum erstenmal auf die Probe stellen?«
»Ich würde sagen, Hamian ist genau der richtige Mann, um etwas - jedenfalls für uns - derartig Neues auszuprobieren«, nickte D'ram.
»Dann kommt es nur noch auf den an, der Bescheid weiß.« Robinton deutete mit einer Kopfbewegung zu Akkis Raum hinüber. »Fragen wir ihn.«
Bis auf Benelek trotteten alle mit, um zu hören, was Akki zu sagen hatte. Robinton winkte Hamian, sich breitbeinig vor den Schirm zu stellen, doch dann fiel es dem bulligen Schmied plötzlich schwer, die Frage zu formulieren, und der Harfner mußte ihm einen Schubs geben.
»Nur zu. ET beißt nicht«, sagte Robinton.
»Bis jetzt noch nicht.« Piemur mimte den Besorgten.
»Ähem, Meister Akki…« Hamian stockte.
»Sie wollen lernen, Kunststoffe auf Silikatbasis herzustellen, wie Ihre Vorfahren sie als Baumaterial verwendeten, Meister Hamian?«
Hamian nickte nur, hatte aber überrascht die Augenbrauen hochgezogen, was recht komisch aussah. »Woher weiß er das?« fragte er den Harfner leise.
»Er hat lange Ohren«, antwortete Robinton belustigt.
»Das ist nicht korrekt, Meister Robinton«, verbesserte Akki. »Die Rezeptoren dieser Anlage sind weit empfindlicher als Ohren, Meister Hamian, und da die Tür zum Nebenraum offenstand, konnten sie das Gespräch auffangen. Noch einmal: Sie, Meister Hamian, wollen sich also in der Herstellung des Plastiks
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