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Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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rötlichgelb.
    Mit einem Schlag war der Meisterharfner hellwach. Vom Ende des Ganges hörte er, wie Akkis Stimme etwas erklärte, immer wieder unterbrochen von der helleren Stimme eines fragenden Schülers. Das war soweit in Ordnung. Er blickte zu Zair auf, die kleine Echse starrte durch die Tür in die Nacht hinaus. Erst jetzt vernahm Robinton ein leises Knacken und ein noch leiseres Plätschern.
    Innerlich seine alterssteifen Gelenke verwünschend, die ihm nicht mehr so ohne weiteres gehorchen wollten, erhob er sich und schlich mit möglichst leisen Schritten durch die Eingangshalle und hinaus in die Nacht. Er wußte, daß es fast Morgen war; die Insekten, die ihn auf seiner Wache in den Schlaf gesummt hatten, waren verstummt, und die Geräusche des Tages hatten noch nicht eingesetzt. Zu seiner Linken, an der Wand, wo Fandarels Batterien standen, bewegten sich dunkle Schatten. Zwei Männer. Zwei Männer, die eifrig damit beschäftigt waren, die Glasbehälter für die Batteriesäure zu zerschlagen. »Was fällt euch eigentlich ein!« rief er empört.
    »Zair! Pack sie! Piemur! Jancis! Zu Hilfe!«
    Er rannte los, zu allem entschlossen, um weitere Schäden an Akkis Energieversorgung zu verhindern.
    Später konnte er nicht mehr begreifen, wie er überhaupt auf die Idee gekommen war, es in seinem Alter und ohne Waffen mit zwei Zerstörungswütigen aufnehmen zu wollen. Doch auch als die beiden mit erhobenen Keulen, Eisenstangen oder womit sie auch immer die Batterietanks zerschlagen hatten, auf ihn losgingen, spürte er keine Angst: nur schlichte, ehrliche Wut.
    Zum Glück hatte wenigstens Zair eine Waffe, nämlich seine zwanzig scharfen Klauen, und als die kleine Bronzeechse herabstieß, um dem ersten Mann die Augen auszukratzen, griffen auch Piemurs Farli, Jancis' Trig und ein halbes Dutzend weiterer Feuerechsen in den Kampf ein. Robinton bekam einen Mann an seiner Tunika zu fassen und wollte ihn zu Boden werfen, doch der riß sich mit einem heftigen Ruck los, stieß einen lauten Schmerzensschrei aus, als ihm die Feuerechsenklauen das Gesicht zerfetzten, und gab Fersengeld. Sein Kumpan schlug blindwütig auf die fliegenden Gegner ein und flüchtete dann in einer anderen Richtung. Die Feuerechsen teilten sich in zwei Gruppen und verfolgten alle beide.
    Bis endlich menschliche Hilfe eintraf, waren die Schritte der Flüchtigen bereits in der Nacht verklungen.
    »Keine Sorge, Meister Robinton«, sagte Piemur. »Wir brauchen nur nach jemandem zu suchen, der ein zerkratztes Gesicht hat. Wir werden sie finden! Alles in Ordnung, Meister?«
    Robinton rang nach Luft und faßte sich ans Herz, und obwohl er Piemur und den anderen aufgeregt bedeutete, die Verbrecher zu verfolgen, galt ihre Anteilnahme zuerst einmal ihm selbst.
    »Mir fehlt nichts, mir fehlt überhaupt nichts!« rief er, um sich ihren besorgten Fragen zu entziehen. Doch dann bekam er, weniger auf Grund von Überanstrengung denn aus Enttäuschung, einen Hustenanfall, und als es ihm endlich gelang, seine Getreuen über seinen Zustand zu beruhigen, waren die Feuerechsen bereits zurückgekehrt und taten sich viel darauf zugute, die Eindringlinge verjagt zu haben. Zutiefst empört, weil ihnen die Strolche durch die Lappen gegangen waren, schnappte Robinton sich einen Leuchtkorb und führte die anderen zum Schauplatz der Tat.
    »Fünf sind zerstört, und wenn Sie den Lärm nicht gehört hätten…«, begann Piemur.
    »Ich habe gar nichts gehört. Das war Zair.« Robinton hätte sich ohrfeigen können, weil er eingenickt war.
    »Das läuft doch auf eins hinaus.« Piemur grinste spitzbübisch. »Und sie haben nicht genug Tanks zerbrochen, um die Energieversorgung zu gefährden. Regen Sie sich nicht auf, Meister. Im Magazin gibt es Ersatz.«
    »Ich rege mich auf, weil so etwas überhaupt passieren konnte!« Robinton merkte selbst, wie seine Stimme vor Zorn überschnappte. »Wir werden die Schurken schon finden«, versicherte Piemur seinem Meister. Dann führte er den alten Harfner zu seinem Sessel zurück und schenkte ihm einen Becher Wein ein.
    »Hoffentlich«, fauchte Robinton.
    Er wußte, daß die Feindseligkeit gegen Akki immer größer wurde, aber mit einem regelrechten Anschlag auf die Anlage hätte er doch nie gerechnet.
    Wer könnte das gewesen sein? überlegte er, während er schlückchenweise seinen Wein trank und dabei allmählich ruhiger wurde. Esselin? Soviel Courage traute er dem fetten alten Narren nicht zu, auch wenn er über den Verlust seines Pöstchens

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