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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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und weinte vor Enttäuschung, Wut und Trauer.

12.
    K'van betrat die Räume der Weyrherrin und nickte der auf ihrem Lager schlafenden Ramoth nur kurz zu.
    »Es geht wieder um Baron Toric, Lessa, F'lar«, erklärte der Führer des Süd-Weyrs und klatschte verärgert seine Flughandschuhe auf die Oberschenkel. Die beiden saßen gerade bei einem abendlichen Glas Wein und studierten die Berichte über die Sturmschäden auf dem Südkontinent.
    K'van war zwar derzeit der jüngste der Weyrführer, aber er war nicht jünger als F'lar zu dem Zeitpunkt, als Mnementh das erste Mal Ramoth beflogen und ihn so zum Weyrführer gemacht hatte. k'van war inzwischen größer gewachsen, als man in seiner Jugend erwartet hätte: Seine Schultern waren breiter geworden, seine Beine länger, und im Stehen war er genauso groß wie F'lar. F'lar bedeutete K'van, sich zu setzen, und goß ihm ein Glas Wein ein.
    »Du siehst so aus, als könntest du es brauchen.«
    »Das stimmt«, seufzte K'van und ließ sich in den Stuhl gegenüber Lessa fallen. »Und euch wird es auch gleich so gehen.«
    »Was hat Toric denn diesmal angestellt?« fragte Lessa belustigt.
    »Noch hat er gar nichts getan, aber bald ist es soweit. Er will den Fluß überschreiten und das Land jenseits davon mit von ihm ausgewählten Leuten besiedeln, nachdem er Siedlungsplätze für sie vorbereitet hat. Selbstlos war er noch nie, daher weiß ich, daß er etwas im Schilde führt, und ich habe auch eine Ahnung, was es ist.« Die verärgerte Reaktion der beiden Weyrführer auf Torics jüngste arrogante Herausforderung bereitete K'van keine Genugtuung. »An acht verschiedenen Stellen - an der Küste, am Flußufer und noch weiter im Landesinnern - haben wir unbestreitbare Beweise für den Bau von Schutzgebäuden gefunden. Sein Hafenmeister sagt, mit den Schiffen, die sie beladen, sollen Vorräte flußaufwärts transportiert werden, doch das habe ich schon in dem Moment bezweifelt, als er mir diese Lüge auftischte.«
    Mit blitzenden Augen spitzte Lessa verärgert die Lippen.
    »Toric gibt sich doch nie zufrieden, oder?« stellte sie die rhetorische Frage und schlug dann mit der Faust auf den Tisch. »Habgierig, das ist er. Und dabei hat er schon eine größere Besitzung, als sich jemals einer der Alten abgesteckt hatte.« Sie beugte sich zu F'lar hinüber. »Das dürfen wir ihm nicht durchgehen lassen, F'lar. Auf keinen Fall!«
    »Lessa, wir können ihn auch nicht aufhalten.«
    »Warum nicht?« fragte sie.
    »Wir dürfen uns nicht in die Angelegenheiten eines Barons oder Grundbesitzers mischen.« Durch die von der Tradition vorgegebenen Beschränkungen diesmal wirklich verärgert, verzog der Weyrführer grollend das Gesicht.
    »Aber Toric befindet sich doch gar nicht auf seinem Grund, wenn er den Fluß überschreitet, oder?« fragte K'van mit ungemein sanfter Stimme. Das schwache Lächeln auf seinem Gesicht war ein wenig verschlagen. »Oh, ich weiß, er hat uns gebeten, ihm gegen Denol und die Gruppe beizustehen, die versuchte, ihm die Ierne-Insel wegzunehmen, doch die ist Teil der Ländereien, die ihr ihm zugestanden habt. Das Land, um das es jetzt geht, liegt außerhalb der Grenzen seines Besitzes.«
    »Bist du dir da sicher, Kvan?« fragte F'lar.
    »Daß er über seine Ländereien hinausgeht? Ja, nicht einmal das Ostufer des Flusses gehört mehr ihm. Zumindest entnehme ich dies meiner Karte, derzufolge die Ländereien der Burg des Südens vom Fluß bis zum Meer reichen und außerdem noch die Ierne-Insel umfassen.«
    »Auf deren Einschließung er damals bestanden hat«, warf Lessa ein, und rote Flecken der Wut zeichneten sich auf ihren gebräunten Wangen ab. Sie hatte die Fäuste geballt. »Und dieser Forderung haben wir nur nachgegeben, weil ich wollte, daß Jaxom Sharra zur Frau bekommt.«
    F'lar strich die Haarsträhne zurück, die ihm in solchen Momenten immer vors Auge fiel. »Du hast recht - er führt etwas im Schilde. Ich habe da plötzlich einen ganz unwürdigen Gedanken…« F'lar schüttelte den Kopf und ließ den Gedanken unausgesprochen mit einer abschätzigen Handbewegung fallen. »Aber ich sollte besser abwarten, ob sich ein solch gemeiner Verdacht bestätigt.« Er lächelte K'van und Lessa zu. Der Blick in den Augen des jungen Weyrführers legte nahe, daß dieser vielleicht denselben Gedanken hatte.
    »Was für ein Verdacht? Natürlich kann etwas, das von Toric kommt, nur gemein sein. Aber worum geht es?« fragte Lessa.
    »Später, Liebste. Sag, K'van, stehen schon

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