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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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wissen mußte. Doch wenn er wirklich etwas Falsches getan hatte, würde er es zugeben müssen.
    Oder er würde wirklich Ärger mit T'gellan bekommen. Daß er ein Drachenreiter war, bewahrte ihn nicht davor, manchmal dumme Fehler zu machen. Aber wie hätte er wissen können, was geschehen würde?
    »Nein, das konntest du unmöglich vorausahnen«, bemerkte Boskoney mit einem schweren Seufzer, als T’lion ihm stotternd Bericht erstattet hatte. »Und ich glaube auch nicht, daß du wirklich falsch gehandelt hast. Es ist einfach Pech, daß die Sache sich so unglücklich entwickelt hat. Du sagst, einer der Delphine hätte vor vier Tagen einen Dorn in seinem Fuß ›gesehen‹?«
    Er seufzte.
    Da sie beide in den Tropen aufgewachsen waren, wußten sie, wie tückisch ins Fleisch eingedrungene Dornen sein konnten. Der Harfner legte beruhigend die Hand auf die Schulter des jungen Reiters. »Ich werde mein Möglichstes tun, Junge. Und ich habe mich für heute in Landing entschuldigt. Im Moment werde ich hier gebraucht. Flieg du wieder nach Hause. Sprich mit deinem Weyrführer. Etwas Besseres kannst du im Moment nicht tun. Ich suche Alemi und erkläre ihm, was du mir erzählt hast.«
    Das Ergebnis des Ganzen war schließlich, daß T'lion und Gadareth andere Aufgaben zugewiesen bekamen und ein blauer Drache mit seinem Jungreiter den Harfner Boskoney zwischen Landing und dem Paradiesfluß-Gut hin- und herbeförderte. Eine Siebenspanne später machte Boskoney auf dem Weg nach Landing einen Zwischenhalt im Ost-Weyr und berichtete dem von heftigen Schuldgefühlen geplagten Bronzereiter, Readis Fieber sei gefallen, und der Junge sei auf dem Weg der Besserung. Weil er T'lion nicht noch mehr belasten wollte, erwähnte der Harfner nicht, daß das Gift das rechte Bein des Jungen angegriffen und die Bänder verhärtet hatte, so daß dieses Bein vielleicht nie wieder völlig gebrauchsfähig sein würde.
    »Alemi hat durchgesetzt, daß sie den Jungen zu den Delphinen bringen, und Afo hat genau festgestellt, wo der Dorn sitzt und daß das Gift schon bis zum Knie gelangt war. Es hätte bis zu seinem Herzen hochwandern und ihn töten können.«
    T'lion sank in die Hängematte auf seiner Veranda zurück und vergrub das Gesicht in den Händen. »Ich hätte es ihnen gleich sagen müssen!«
    »Nun, Junge, nimm es nicht so schwer. Du hast es mir gesagt, und ich habe es weitergegeben.«
    »Kann ich… ihn besuchen?«
    Freundlich schüttelte der Harfner den Kopf. »Er ist zu schwach für Besuch. Aber er hat Alemi gebeten, dir zu erklären, warum er nicht kommen konnte.«
    Wieder stöhnte T'lion. »Ich… ich… hätte ihn damals sofort zur Heilerin der Siedlung bringen müssen, gleich nachdem Afo uns auf den Dorn in seinem Fuß aufmerksam gemacht hatte, aber ich kam schon zu spät, um Sie abzuholen…«
    »Und ich war verärgert und habe dich zur Eile angetrieben. Es ist keineswegs ganz allein dein Fehler, T'lion, und du darfst es nicht so schwer nehmen. Und…« - die Stimme des Harfners wurde fröhlicher, und er lächelte ein wenig schief -»alle Heiler bestehen darauf, daß Readis jeden Tag schwimmen muß, um die Beinmuskeln wieder zu kräftigen.«
    »Wirklich?« Der schwere Druck auf T'lions Brust wich ein wenig.
    »Das hilft ihm am besten, wieder gesund zu werden.«
    »Was sagt seine Mutter dazu?«
    Boskoneys Lächeln wurde noch ironischer. »Sie mußte der Behandlung zustimmen. Nur so wird er wieder laufen lernen.«
    »Ohhhh!« Wieder vergrub T'lion den Kopf in den Händen und wiegte ihn hin und her.
    »Er war wie ein Bruder für mich…«
    »Genug jetzt mit diesen Schuldgefühlen, T'lion. Es war eine unglückliche Verkettung von Umständen. Ich kann jedoch ohne Vorbehalt sagen, daß Readis begeistert ist. Er empfindet es nicht als Last, täglich mit den Delphinen zu tun zu haben. Ich habe ihn zu seiner Mutter sagen hören, er laufe besser im Wasser als auf dem Land!«
    T'lion lachte kläglich. »Was für ein tapferer Kerl er ist.«
    »Er kommt schon wieder in Ordnung. Und du auch.«

9.
    In den nächsten vier Umläufen kam es, während Readis im warmen Wasser der Paradiesküste seine Beine gewissenhaft trainierte, in Landing, im Benden-Weyr, dem Landgut an der Meeresbucht und auf Burg Fort zu umwälzenden Entwicklungen. Unter Akkis Anleitung vereinigten die Weyr, die Gildehallen und die Burgen ihre Kräfte und veränderten mit Hilfe von Akkis Technologie die Umlaufbahn des Roten Sterns, so daß er nie wieder nahe genug an den Planeten

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