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Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Titel: Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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zu geben, sich seinen Kummer von der Seele zu reden, denn ganz offensichtlich bedrückte ihn etwas. Zu seinem Schwiegersohn hatte er ein gutes Verhältnis, und daran sollte sich nichts ändern.
    »Ist dein Snapper schon wieder zurück?« erkundigte sich Sean.
    »Nun sag schon, was ist bei euch im Weyr passiert?« mischte sich Mairi kurzerhand ein. Sie griff nach Seans Arm und spähte ihm forschend ins Gesicht. »Mir kannst du doch nichts vormachen…«
    Sean senkte den Kopf und wischte sich mit dem freien Arm das Gesicht ab. »Früher oder später würdet ihr es ja doch erfahren«, entgegnete er mit rauher Stimme.
    Mairi umarmte den Reiter des Bronzedrachen. »Erzähl, was vorgefallen ist, Sean«, forderte sie ihn freundlich auf und trocknete ihm mit ihrem Taschentuch die tränennassen Wangen.
    Red rückte näher an den Weyrführer heran.
    »Alianne ist bei der Geburt ihres Kindes gestorben«, erwiderte Sean, dem die Tränen nun ungehemmt über das Gesicht flössen. »Die Blutung ließ sich nicht mehr stillen. Ich habe Basil geholt.«
    »O mein Gott!« flüsterte Mairi entsetzt.
    »Das ist noch nicht alles.« Sean zog die Nase hoch, rieb sich die Augen und ließ seinem angestauten Kummer freien Lauf. »Chereth… ging… ins Dazwischen. Wie Duluth und Marco.«
    »Ach, Sean, mein lieber Junge.« Mairi drückte seinen Kopf an ihre Schulter. Red legte einen Arm um den gebeugten Rücken des jungen Mannes.
    Es hatte viele Verwundungen gegeben, einige davon so schwer, daß sechs Drachen ihre Fähigkeit zu kämpfen verloren hatten, doch nur vier Todesfälle. Eine Bilanz, auf die Sean als Weyrführer zu Recht stolz sein durfte. Aber der Verlust einer Königin galt als echte Tragödie. Kein Wunder, daß Snapper und die anderen Feuerechsen so unverhofft verschwanden – sie waren zum Weyr geflogen, um dort den Tod einer Drachenkönigin zu betrauern.
    Auf eine ruhige Art trösteten Mairi und Red ihren Schwiegersohn und ermutigten ihn, seinem Schmerz, den er vermutlich bis jetzt unterdrückt hatte, nachzugeben.
    »Wenn ich helfen kann, komme ich sofort«, schlug Mairi vor und sah dabei fragend Red an, der zustimmend nickte.
    Sean hob den Kopf, schniefte und putzte sich die Nase mit einem Taschentuch. »Danke, Mairi, aber wir schaffen es schon. Es war nur solch ein Schock. Es ist eine Sache, einen Kampfdrachen zu verlieren, aber…« Er brach ab.
    »Wir verstehen, was du meinst.«
    »Deshalb bestand Sorka darauf, daß ich hierher flog, um mit eigenen Augen zu sehen, ob auch alles gut ging. Ich gebe zu, daß ich einen gewaltigen Schreck bekam, als ich die neue Burg erreichte und euch nicht antraf…« Sean brachte ein trauriges Lächeln zuwege.
    Red drückte liebevoll Seans Schulter, wodurch er sein Mitgefühl und seine Dankbarkeit bekunden wollte. »Und morgen müßt ihr auch noch einen Einsatz gegen die Fäden fliegen«, bedauerte er. Seiner Meinung nach sollte man Menschen in Ruhe trauern lassen.
    »Im Grunde ist es für uns alle das beste«, hielt Sean ihm entgegen, sich noch einmal mit dem Tuch die Tränen trocknend, ehe er es wegsteckte.
    »Ich glaube, da hast du recht«, stimmte Mairi ihm nach kurzem Überlegen zu.
    »Dann ab mit dir, Sohn«, sagte Red mit aufgesetzter Forschheit und gab Sean einen sanften Schubs in Richtung Carenath. »Wir wissen es zu schätzen, daß du nach uns gesehen hast, und ohne dich stünden die blöden Ochsen vielleicht immer noch hier. Sobald Mairi und ich auf der anderen Seite sind, ziehen wir weiter. Morgen sind wir alle in Sicherheit, macht euch also um uns keine Gedanken.« Plötzlich fiel Red etwas ein. »Sag mal, reicht eure Bodenmannschaft aus, falls es morgen zu dem Fädenfall kommt?«
    Sean bedachte seinen Schwiegervater mit einem schiefen Grinsen. »So weit ich weiß, stellt dieser Fluß die Grenze zwischen Burg Fort und eurer neuen Siedlung dar. Ihr seid nicht verpflichtet, Leute zur Bekämpfung der Fäden am Boden abzustellen… falls überhaupt noch jemand körperlich dazu in der Lage wäre. Zieht ihr ruhig weiter, damit ihr morgen früh bei den Höhlen seid. Auf diese Weise helft ihr mir und Sorka am meisten.«
    »Wird gemacht«, versetzte Mairi und drückte Sean den in warme Decken gehüllten, schlafenden Ryan in die Arme, ehe sie sich in Pies Sattel schwang.
    »Das ist also der jüngste Onkel meines Sohnes«, kommentierte Sean, lüpfte vorsichtig einen Zipfel der Decke und schaute in das kleine, rosige Gesicht.
    »Und er bleibt auch der jüngste«, betonte Red. »Gib ihn mir«,

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