Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
erheben.
    G'don vom Hochland, der unmittelbar neben ihm saß, drückte ihn auf den Stuhl zurück. »Sträuben Sie sich nicht gegen das Unvermeidliche, S'nan«, ermahnte er ihn.
    »Sie brauchen nicht aktiv mitzumachen, wenn diese Maßnahme Ihnen so sehr gegen den Strich geht«, schnauzte Paulin.
    »Aber … aber …«
    Selbst seine Weyrgefährtin verbot ihm den Mund, als er neuerlich zu einem Protest ansetzte.
    »Freiwillige gibt es mehr als genug«, verlautbarte Shanna von Igen mit einem niederschmetternden Blick auf den Weyrführer von Fort.
    »Schön. Wir besetzen sämtliche uns bekannten Ausgänge …«
    »In der Küche gibt es ein Fenster, das nur selten geschlossen wird«, erzählte Iantine. »Und ich hatte den Eindruck, dass der Wachwher nie genug zu fressen kriegt. Er besteht nur aus Haut und Knochen. Ein saftiger Brocken Fleisch dürfte ihn ablenken. Und bis an jenes Küchenfenster reicht seine Kette vermutlich nicht.«
    »Gute Idee, Iantine«, lobte Paulin. »Also klettern wir durch das Fenster in die Burg und pirschen uns über die Hintertreppe zu Chalkins privaten Gemächern.«
    »Die Geheimtür lässt sich öffnen, indem man auf ein Brett neben dem Gewürzregal drückt. Wenn Sie mich mitnehmen, sparen Sie viel Zeit«, schlug Issony mit glänzenden Augen vor.
    »Wenn Sie möchten …«, erwiderte Paulin.
    »Ich komme auch mit«, erbot sich Iantine.
    »Ich hatte gehofft, dass Sie das sagen würden«, bekräftigte Paulin und erläuterte rasch die Einzelheiten seines Plans.
    Mit Ausnahme von S'nan beteiligten sich alle Weyrführer an der Aktion, selbst den jungen Gallian konnte man zum Mitmachen überreden.
    »Wer A sagt, muss auch B sagen«, meinte er mit einem resignierten Achselzucken.
    »Was hier in die Wege geleitet wird, soll Ihnen später nicht zum Schaden gereichen, Gallian«, versicherte Bastom. »Der Beschluss wurde einstimmig gefasst, und unser aller Anwesenheit muss Chalkin einschüchtern. Er wird begreifen, dass er unter den anderen Burgherren keine Freunde hat«, erklärte der Herr von Tillek resolut, während er S'nan vorwurfsvoll fixierte. Der pedantische Weyrführer machte ein so unglückliches Gesicht, dass er Bastom beinahe Leid tat.
    »Sind alle mit der geplanten Vorgehensweise einverstanden?«, fragte Paulin in die Runde, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass jeder seine Rolle bei dem prekären Einsatz kannte. »Wenn ja, dann nehmen wir eine Erfrischung zu uns und rüsten uns zum Aufbruch.«

KAPITEL 13
Burg Bitra und der Telgar-Weyr
    Außer der Tatsache, dass der ausgehungerte Wachwher dennoch nicht den Verlockungen eines saftigen Stück Fleisches erlag und Craigath auf M'shalls Geheiß hin ihm erst einen ordentlichen Schrecken einjagen musste, um ihn daran zu hindern, seine Pflicht zu tun, gelangte man problemlos in die Burg. Niemand schien das kurze einmalige Anschlagen des Wachwhers gehört zu haben. Issony kletterte durch das unverriegelte Fenster und öffnete von innen die Küchentür, um die anderen einzulassen.
    Derweil stellten sich Posten an den anderen Ausgängen der Festung auf. Iantine flitzte nach oben in die Empfangsräume, um für die restlichen Mitglieder des Vollstreckungskommandos das Hauptportal aufzusperren. Rasch hatte Issony die Geheimtür in der Küche entdeckt. Die Stiege wurde von halb erloschenen Leuchtkörben nur trübe erhellt, doch die Lichtverhältnisse reichten aus, um den Burgherren mitsamt ihren Gemahlinnen und den Weyrführern den Weg zu weisen.
    Oben angelangt, öffnete Paulin die Tür und betrat als Erster Chalkins private Gemächer. Hinter ihm drängten acht Männer und Frauen nach, auch M'shall, der darauf bestanden hatte, als Vertreter der Weyr zugegen zu sein.
    Zur allgemeinen Überraschung war der Raum hell erleuchtet; an Wandhalterungen baumelnde Körbe mit dem glühenden Myzel sorgen für so viel Licht, dass die drei schlafenden Gestalten in dem riesigen, mit Felldecken überhäuften Bett deutlich auszumachen waren. Chalkins massiger Körper hob sich als größter Buckel unter den Pelzen ab, und über den Kopf hatte er sich einen Zipfel des feinen weißen Lakens gezogen.
    Eines der Mädchen wachte auf. Sie öffnete den Mund, um zu schreien, doch kein Laut kam aus ihrer Kehle, als Paulin ihr mit einer barschen Geste Schweigen gebot. Stattdessen rutschte sie bis an die Bettkante, sich bis zum Kinn in das Laken hüllend, und hangelte nach ihrer Bekleidung, die in einem unordentlichen Haufen auf dem Boden lag. Paulin bedeutete ihr, dass sie

Weitere Kostenlose Bücher