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Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Wasserlauf.« Er schnitt eine komische Grimasse. »Vielleicht hätte ich ihn ersäufen sollen. Das wäre nur die gerechte Strafe für das, was er den armen Menschen in seinen so genannten ›Kühlfächern‹ angetan hat.«
    Gegen Mittag schien Vergerin die Situation fest im Griff zu haben, und die Ratsmitglieder hielten die Zeit für gekommen, Bitra den Rücken zu kehren.
    Iantine bat K'vin, ihn mitsamt Chalkins Porträt mitzunehmen.
    »Es tut mir Leid, Lord Bridgely, aber ich bin mit meinem derzeitigen Auftrag noch nicht fertig«, bedauerte Iantine.
    Bridgely stach mit dem Finger auf das Bild. »Aber das da hat bei Ihnen doch nicht etwa Vorrang, oder?«
    »Ganz bestimmt nicht«, versetzte Iantine und zog die Stirn kraus. Dann schmunzelte er. »Obwohl es nicht lange dauern wird, das Gesicht der Realität anzupassen. Doch das hat Zeit. Zuerst muss ich K'vins Porträt zu Ende malen und ein paar Miniaturen der Drachenreiter von Telgar anfertigen. Dann komme ich sofort zu Ihnen. Vermutlich ist es kurz nach dem Ende des Planetenumlaufs so weit.«
    »Bis dahin kann ich warten, junger Mann, aber nicht länger«, entgegnete Bridgely. Dann lächelte er, um Iantine anzudeuten, dass er im Scherz gesprochen hatte. »Keine Sorge, Künstler Iantine. Ich wollte nur wissen, wann meine Frau und ich Ihnen Modell sitzen dürfen.«
    Nach diesen Worten entfernte er sich.
    K'vin grinste hinter vorgehaltener Hand. »Es tut gut zu wissen, dass man Erfolg hat«, meinte er. Dann bedeutete er Iantine, sich auf Charanth zu schwingen. Als der junge Maler sicher auf dem Rücken des Drachen saß, reichte K'vin ihm Chalkins Porträt hinterher, das er solange festgehalten hatte. »Ich freue mich schon darauf, die geänderte Version des Bildes zu sehen.«
    »Lord Vergerin bat mich ausdrücklich, es zu übermalen, damit es naturgetreuer wirkt. Eines kann ich jetzt schon versprechen, dieses Mal bringe ich Chalkin auf die Leinwand, dass jeder ihn erkennt – wie er in Wirklichkeit ist. Ich werde seinem Aussehen Gerechtigkeit widerfahren lassen.«
    »Gerechtigkeit?« K'vin lachte, als er geschmeidig zwischen Charanths Nackenwülsten Platz nahm. »Diesen Ausdruck würde ich mit Chalkin nicht in Verbindung bringen. Er selbst hält ihn sicher für ein unanständiges Wort.«
    Iantine gab einen leisen Aufschrei von sich, als der Drache plötzlich in die Luft sprang und die Schwingen ausbreitete. Der Künstler brannte darauf, das geschönte Porträt zu korrigieren, denn er fand, indem er Chalkins Erpressung nachgab – obwohl ihm damals gar nichts anderes übrig blieb –, habe er sich selbst, die Künste und das Institut Domaize verraten.
    Das Ende des Planetenumlaufs stand kurz bevor. Das bedeutete tagelange Festlichkeiten, denn auch die Wintersonnenwende wurde mit viel Trubel und Gepränge gefeiert. Insgeheim hoffte er, während dieser Zeit mit Debera zu einem Einverständnis zu gelangen.
    Drachenreiter durften sich mit Nicht-Reitern zusammentun, und es gab viele solcher Paare. Allerdings wäre manches einfacher, wenn er einen Beruf ausübte, den er permanent im Weyr betreiben konnte, als Gegenleistung für seinen Aufenthalt dort. Aber sowie Morath fliegen gelernt hatte, konnte Debera ihn überallhin transportieren, wo man seine Dienste als Porträtist benötigte.
    Doch noch wusste er nicht, ob sie dasselbe für ihn empfand wie er für sie. In seinen wildesten Träumen hätte er sich nicht ausgemalt, jemals in einem Weyr zu wohnen. Beinahe schuldete er Chalkin Dank, weil er erst durch dessen schändliches Verhalten Kontakt zu dem Telgar-Weyr aufgenommen hatte. Doch nur beinahe … Ihm fielen die entsetzlich zugerichteten Menschen ein, die sie aus Bitras eisigen Verliesen befreit hatten. Er schüttelte sich.
    »Ich dachte, mittlerweile hätten Sie sich an das Fliegen gewöhnt«, rief K'vin ihm ins Ohr.
    »Das ist es nicht«, erwiderte Iantine. Er genoss die Drachenritte, und nach seiner ersten Erfahrung mit dem Dazwischen hatte er jedwede anfängliche Nervosität verloren. Er festigte seinen Griff um das Bild. Charanth hatte die richtige Flughöhe erreicht, die ihm ein Abtauchen in dieses schwarze, kalte Nichts erlaubte. Meranath mit Tashvi, Salda und Zulaya auf dem Rücken schloss rechter Hand zu ihnen auf. Wieder bestaunte Iantine den goldenen Leib der Drachenkönigin, der in der Sonne unbeschreiblich glänzte. Die drei Frauen winkten ihm und K'vin zu.
    Als Iantine zurückwinkte, wunderte er sich auf einmal, wie früh am Tag es noch war. Wie viel sie in

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