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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Beginn der abendlichen Unterhaltung blicken und schlief dann auf dem Schoß des Vaters ein. Robinton amüsierte sich darüber, denn er hatte gerade ein mitreißendes Lied gesungen, bei dem die Zuhörer im Takt klatschten und mit den Füßen stampften. Ein in der Nähe wohnender Pächter, der zum Essen geladen war, entpuppte sich als geschickter Löffel-Spieler und gesellte sich zu den anderen Musikanten.
    Ruathas Haupthalle besaß eine ausgezeichnete Akustik, und es bereitete Robinton viel Vergnügen, darin zu singen. Vielleicht lag es auch an den Wandteppichen, dass die Musik so vortrefflich klang. Von seinem Platz aus konnte Robinton den größten Wandbehang sehen. Er zeigte ein spektakuläres Bild von Drachenreitern, die über Burg Ruatha schwebten. Am auffälligsten waren die goldenen Drachenköniginnen. Ihre Reiterinnen hielten lange Stäbe, aus denen Flammengarben schossen. Die am Boden tätigen Menschen waren mit denselben flammenden Stöcken ausgerüstet.
    Man merkte an vielen Dingen, dass Lady Adessa in Ruatha Einzug gehalten hatte. Robinton entsann sich, wie die Haupthalle zu Lord Ashmichels Lebzeiten ausgesehen hatte. Damals hatte der Saal eine düstere, verwahrloste Atmosphäre ausgestrahlt, und die Details auf den wunderschönen Wandbehängen waren vor Schmutz unkenntlich gewesen. Lautete nicht ein neues Sprichwort, neue Besen kehren gut?
    Am nächsten Morgen, nach einem erholsamen Schlaf in einem breiten, komfortablen Bett, fühlte sich Robinton erfrischt genug, um seine Reise fortzusetzen. Als er sich auf Big Blacks Rücken schwang, hoffte er nur, Lord Kale würde etwas mehr Misstrauen gegenüber Fax an den Tag legen. Aber der Burgherr hatte immerhin genug Einsicht gezeigt, um seine Grenzposten zu verstärken. Außerdem wollte er Holzstapel für Signalfeuer aufschichten lassen.
    »Obwohl ich nicht glaube, dass dieser Aufwand nötig ist«, meinte Kale beim Abschied.
    Unterwegs kreiste ein Lied in Robintons Kopf, das sich mit neuen Gemahlinnen und neuen Besen beschäftigte. Melodien fielen ihm zu den unpassendsten Zeitpunkten ein, doch er war froh, dass seine Spontaneität zurückkehrte.
    ***
    Wenige Wochen später traf Nip in der Harfnerhalle ein. Er sah erschöpft und mitgenommen aus.
    »Du bleibst hier, bis Meister Oldive dich wieder für diensttauglich erklärt«, beharrte Robinton, während er den Kurier zu dem Heiler begleitete.
    »Lass mich zuerst berichten, Robinton«, bettelte Nip.
    »Ich höre dir erst zu, wenn Oldive dich untersucht hat, du ein Bad genommen und etwas gegessen hast«, erklärte Robinton resolut.
    Nip wusste, wann er nachzugeben hatte.
    Meister Oldive betrachtete kopfschüttelnd die Blutergüsse, Schürfwunden und die zwei geschwollenen und blaurot angelaufenen Zehen an einem Fuß.
    Meister Oldives deformiertes Rückgrat schien Nip zu faszinieren, obwohl er sich taktvoll bemühte, nicht ständig hinzusehen. Aber Oldive hatte sich längst an neugierige Musterungen gewöhnt, und sie machten ihm nichts mehr aus.
    »Ich verordne ein ausgiebiges heißes Bad, eine doppelte Portion von Silvinas gutem Essen und ein paar Tage Bettruhe«, verkündete Oldive nach der Untersuchung. »Dann dürften deine Blessuren ausgeheilt sein.«
    »Ein paar Tage? Unmöglich!« Nip sah aus, als wäre er am liebsten vom Untersuchungstisch gesprungen. »Gegen ein Bad und eine anständige Mahlzeit hätte ich allerdings nichts einzuwenden.«
    Er bekam beides. Und er merkte nicht, dass Oldive, der sich später zu ihm und Robinton gesellte, etwas in sein Klah gemischt hatte. Kaum war Nip mit Essen fertig, da setzte die Wirkung der Droge ein. Sein Kopf sackte auf den Tisch und wäre um ein Haar in der kleinen Pfütze aus Puddingsauce gelandet, die er verschüttet hatte.
    »Du hast genau den richtigen Zeitpunkt erwischt, Oldive«, lobte Robinton.
    »Ja, ich bin auch ganz stolz auf mich.«
    Silvina bedachte die Männer mit einem tadelnden Blick. »Ihr seid zwei unverschämte Kerle. Wie könnt ihr den armen Nip so hereinlegen?«
    »Es geschieht nur zu seinem Besten, glaub mir, mein Liebling«, versetzte Robinton. Er und Oldive hievten den schlaffen Körper des Kuriers hoch und beförderten ihn in Robintons Quartier. Silvina lief vor ihnen her und hielt ihnen die Türen auf. In Robintons Wohnung legten sie Nip auf das Bett im Gästezimmer und deckten ihn fürsorglich zu, damit er sich endlich einmal ausschlafen konnte.
    ***
    »Das war ein gemeiner Trick, Robinton«, beschwerte sich Nip, als er anderthalb Tage

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