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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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habe gesehen, wie sie breite Bachläufe überquerten«, erwiderte Tai und stieß den Spaten in den Boden.
    »Tatsächlich?« F'lessan verfolgte den Zug, der sich durch nichts und niemand aufhalten ließ.
    Sie gab ihm den Spaten, kniete nieder und löste das Netz von dem Wurzelballen des Setzlings, ehe sie ihn in den Boden steckte.
    »Ein großes Muttertier führt die Wanderung an«, erzählte F'lessan. »Mit vier Jungen. Wenn sie nicht aufpasst, verliert sie gleich eines.«
    Tai warf einen flüchtigen Blick auf die Wanderkäfer, dann drückte sie die Erde um die Pflanze fest. Aus irgendeinem Grund schmunzelte sie.
    »Der Käfer hält geradenwegs auf Zaranth zu. Soll ich …?« Rasch ließ er den Spaten fallen und trat einen Schritt vor, um den Käfern den Weg zu versperren. Er wollte dem ersten Krabbler einen Schubs verpassen und ihn in eine andere Richtung lenken, ohne dass ein Jungtier vom Rücken der Mutter purzelte. Denn dann hätte sie ihn vielleicht mit dem stinkenden Sekret bespritzt, das Wanderkäfer absonderten, wenn sie sich oder ihre Nachkommenschaft in Gefahr wähnten.
    »Nein, nein! Warte.«
    »Aber die Käfer werden über Zaranth hinwegkrabbeln. Ich weiß nicht, ob es deinem Drachen etwas ausmacht, aber Golanth kann es absolut nicht leiden, wenn er von diesen Biestern belästigt wird.« Er fügte nicht hinzu, dass Golanth immer mehr Interesse an Zaranth bekundete und ganz offensichtlich einen Beschützerinstinkt entwickelte. Noch ein Grund, weshalb er froh war, dass Tai sich nur selten in die Gesellschaft der anderen Drachenreiter begab und am liebsten allein arbeitete. Er fand, die Zeit sei noch nicht reif, dass Weyr-Bewohner die wachsende Intimität zwischen seinem bronzenen und Tais grünem Drachen bemerkten.
    »Pass auf!«, warnte sie ihn. Mit vergnügt funkelnden Augen erhob sie sich aus ihrer knienden Position.
    F'lessan hingegen setzte sich in die Hocke, kniff die Augen zusammen, weil er direkt in die grelle Sonne blinzelte, und wartete ab.
    Tai hob eine Hand und grinste breit. »Einen Augenblick noch.«
    »Die Käfer steuern auf Zaranths Nase zu. Spürt sie das denn nicht? Golanth hätte sie längst verscheucht.«
    »Nicht ungeduldig werden. Sieh nur hin.«
    Die Käferparade marschierte zielbewusst in gerader Linie voran, ungeachtet etwaiger Hindernisse, die im Weg standen. Zaranths Nüstern zuckten, doch sie öffnete die Augen nicht mal einen schmalen Spalt breit. Jählings bog die Prozession im rechten Winkel ab und zockelte zurück in das Buschland.
    »Nun, was sagst du dazu?« Tai strahlte über das ganze Gesicht.
    »Sie hat geschnauft und sie mit ihrem Atem verjagt«, mutmaßte F'lessan.
    »Nein. Ganz und gar nicht. Sie lässt die Käfer bis auf eine bestimmte Entfernung an sich heran, dann schwenken sie in eine andere Richtung, die von ihr weg führt.«
    Sie nahm ihm den Spaten ab und schickte sich an, das nächste Loch zu graben. »Es gibt hier zwei Spaten, weißt du.«
    »Ja, sicher, meine liebe Tai«, erwiderte er und holte sich einen. Seine Gedanken kreisten um die schlummernde Zaranth, die in einem unglaublich intensiven Grün glänzte. Neben ihr ruhte Golanth mit geschlossenen Augen. F'lessan fragte sich, wie lange sein Bronzedrache noch so tun würde, als ob er schliefe.
    »Ich verstehe nicht, wie Zaranth es angestellt hat, den Wanderkäfer von seinem Weg abzulenken«, begann er von neuem. »Ich sah genau hin, aber dein Drache hat sich nicht bewegt. Nur die Nase zuckte ein paarmal.«
    Tai tupfte sich ein paar Schweißtropfen ab, die ihr über das Gesicht perlten, griff nach einem Setzling und stopfte ihn vorsichtig in den Boden.
    »Offen gestanden, ich weiß es auch nicht. Aber wenn ihr die Käfer zu nahe kommen, biegen sie ganz plötzlich in eine andere Richtung ab. Es ist schon höchst merkwürdig, denn Wanderkäfer haben nun mal die Eigenart, immer geradeaus zu marschieren.«
    »Erstaunlich!« Auch er wischte sich den Schweiß von der Stirn und pflanzte einen Steckling ein. »So, das wäre geschafft. Und jetzt müssen wir die Pflanzen begießen, nicht?«
    Gleich nachdem die Flut zurückgegangen war, hatte Benini einen neuen Brunnenschacht ausgehoben und einen Bewässerungskanal angelegt, aus dem Tai und F'lessan nun eimerweise Wasser schöpften.
    »Sagte Benini nicht, drüben beim Viehpferch gäbe es eine Dusche?«, fragte F'lessan, nachdem sie ihre Arbeit beendet hatten.
    »Ja, und außerdem eine große Zisterne, die so viel Wasser enthält, dass es für die ganze Familie zum

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