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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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dein Liebhaber. Fordere mich zum Liebesakt auf, Tai, so wie dein Drache den meinen bezirzt hat. Weise mich nicht ab.«
    »Mir bleibt keine Wahl«, jammerte sie. Ihr Widerstand schien zu zerbröckeln.
    »Tai, mein Liebling«, flehte er. Er tat so, als wolle er sie in die Arme schließen, hütete sich jedoch, sie zu berühren. Sie stand nahe am Rand der Felsenterrasse. Und zu seinem Erstaunen merkte er plötzlich, wie viel ihm dieses Mädchen bedeutete. Es lag nicht nur daran, dass Golanth Besitz von seinem Geist und seinen Trieben ergriff. F'lessan, der immer noch seinen eigenen Willen besaß, sehnte sich danach, Tai an seine Brust zu ziehen und sie zu lieben. »Bitte, Tai, stoße mich nicht zurück. Entscheide dich für mich.«
    Ob es dann Tai war, die langsam die Arme nach ihrem Freund ausstreckte, oder die Drachenreiterin, die ganz im Banne ihrer kreatürlichen Partnerin stand, wusste er nicht, doch sie kam ihm entgegen. Hatte sie ihn aus freien Stücken erwählt, oder weil die überbordende Lust ihres Drachen ihr diesen Entschluss aufzwang? War sie in diesem Augenblick noch Mensch genug, um eine Wahl zu treffen?
    »Bitte, Tai, komm mit mir«, flüsterte er. Sie behutsam bei der Hand haltend, führte er sie zur nächsten Tür. »Wir müssen hineingehen, meine Freundin.«
    Er vermied alles, das ihre Ängste hätte entfachen können. Leicht legte er ihr einen Arm um die Schultern, da er immer noch fürchtete, sie könnte ihm im letzten Moment weglaufen. Ihr Blick war starr und verschleiert. Sie wusste nicht, dass der Abgrund nur wenige Schritte entfernt lag, sollte sie in Panik geraten und davonstürmen.
    Während er ihr beruhigende Worte ins Ohr flüsterte, bugsierte er sie in die Weyr-Festung hinein. Leise schloss er hinter ihnen die Tür. Ihre Finger ruhten schlaff in seiner Hand, der Blick wurde glasig. Sie näherte sich der Trance, in der die Reiter verfielen, wenn ihre Drachen sich paarten. Ehe sie völlig in Zaranths Sinnenrausch eintauchte, wollte er für sie beide ein Ruhelager gefunden haben. Offenbar hatte niemand Tai aufgeklärt, was sie beim Paarungsflug ihres Drachen zu erwarten hatte. Ihre Reserviertheit hätte ihm als Warnung dienen sollen, und er verwünschte sich, weil er sich keine Gedanken über ihre unnatürliche Scheu gemacht hatte.
    Jählings erstarrte Tai. Er schaute ihr in die Augen. Im Halbdunkel des Felsenkorridors hatten sich die Pupillen stark geweitet. Ihre Finger umklammerten seine Hand.
    »Ich fühle mich geehrt, dass du mich zu deinem Partner erwählt hast, Tai«, wisperte er. »Und nun versuche dich zu entspannen. Bleib ganz ruhig. Ich helfe dir.«
    Er führte sie in ein Schlafzimmer, derweil Golanths sich steigernde sexuelle Begierde von ihm Besitz ergriff. Doch ihm war klar, dass er seine Triebe beherrschen und so lange ein Mensch bleiben musste, wie es ging. Und genau das fiel ihm schwer. Er konnte Tai nicht einfach auf ein Bett werfen und sie nehmen.
    Behutsam schloss er sie in die Arme. Er küsste ihre Stirn und zog sie immer enger an sich. Wenn sie nicht völlig unter Zaranths Einfluss stand, musste sie doch spüren … aber war sie überhaupt jemals zärtlich geküsst worden? Seine Lippen wanderten suchend über ihren Mund. Er hoffte, dass sie noch genug Mensch war, um die Liebkosung wahrzunehmen. Doch er hatte nicht damit gerechnet, wie schnell diese sanften Küsse umschlugen in eine lodernde Fackel der Leidenschaft. Tai begann heftig zu zittern, und unwillkürlich festigte er seinen Griff.
    »Du hast mich erwählt, Tai. Du hast mich erwählt«, rief er, doch ihr Körper versteifte sich in seinen Armen. Während er sie sachte hin und her wiegte und sie mit Küssen verwöhnte, spürte er, wie der menschliche Teil aus Tai wich und der Raserei ihres Drachen Platz machte.
    Und mit einem Schlag verwandelte er sich in Golanth.
     
    ***
     
    Sie hatte einen guten Start erwischt, an Höhe gewonnen, und war dann seitwärts ausgewichen. Mit kräftigen Schwingenschlägen versuchte sie, ihm zu entkommen. Für einen Grünen war sie groß, und das gefiel ihm. Außerdem waren ihm die Grünen lieber als die Goldenen. Die Goldenen taten immer so, als erwiesen sie jedem Bronzenen, mit dem sie sich paarten, einen Gefallen.
    Die Grünen hingegen waren dankbar. Und viel liebeshungriger als die Königinnen. Vielleicht, weil sie sich öfter paarten. Sie entzog sich ihm, indem sie für kurze Zeit in einen Sturzflug ging, und er folgte ihr ohne Hast. Sollte sie ruhig eine Weile Kapriolen schlagen und

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