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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Lord Jaxom an. »Mal sehen, was ihr gefangen habt. Schwarzgesichtige Eisenflossen? Einen ganzen Schwarm?« Er wandte sich an Tagetarl und fragte leise: »Sag mal, kennst du diesen Kapitän?«
    »Das ist Kapitän Venabil«, erwiderte Tagetarl. »Ein Mann, der weiß, was er will, und keinen Unfug duldet.«
    Das Netz plumpste auf den Boden, und die darin Gefangenen wurden gehörig durchgerüttelt. Man hörte Schreie und Flüche. Ohne viel Umstände kippte man die Leute aus den Maschen wie eine Ladung Fische. Manche blieben mit dem Gesicht nach unten auf den Steinen liegen, andere rappelten sich auf alle viere hoch, noch ganz benommen von der Schaukelei in dem Netz.
    »Ihr da!«, ergriff Pinch das Wort. »Steht auf und stellt euch in einer Reihe hin.« Grob riss er einen Mann auf die Füße und gab seinen Freunden einen Wink, den anderen gleichfalls auf die Sprünge zu helfen. »Durchsucht sie!«
    Während man den Eindringlingen Meißel, Stemmeisen, Streichhölzer und Hämmer abnahm, marschierte Pinch an den halbwegs in Reih und Glied stehenden Gefangenen auf und ab.
    »Habt ihr sonst nichts bei ihnen gefunden?«, erkundigte sich N'ton, dem einfiel, dass man bei den in Burg Fort festgenommenen Rebellen nichts entdeckt hatte, was zu ihrer Identifizierung hätte dienen können.
    »Was für ein trauriger Haufen!«, bemerkte Kapitän Venabil kopfschüttelnd. »Ich hoffe nur, dass diese Leute ihre gerechte Strafe bekommen werden. Sie sind mitten in der Nacht hier eingedrungen, haben Eigentum der Druckerhalle beschädigt und versucht, den Schuppen in Brand zu setzen. Solche Haderlumpen haben hier nichts zu suchen. Was hast du mit ihnen vor, Lord Jaxom? Ich wäre gern dabei, wenn das Urteil gesprochen wird, doch vor Tagesanbruch muss ich wieder auf meinem Schiff sein.«
    Lord Jaxom deutete eine Verbeugung an und nickte ihm verständnisvoll zu.
    »Sollten wir nicht Lord Kashman hinzuziehen?«, schlug jemand aus der Menge vor. »Er ist unser Burgherr und für die Gerichtsbarkeit zuständig.«
    »Aber nur bei Straftaten, die eher allgemeiner Natur sind und die Gesetze der Burg betreffen«, hielt Pinch dem Mann entgegen. »Diese Angelegenheit hier gehört in den Zuständigkeitsbereich der Harfnerhalle. Doch falls jemand von euch Lord Kashman untersteht«, wandte er sich an die Gefangenen, »soll er sich melden. Dann übergeben wir ihn diesem Burgherrn, der sicher weiß, wie man mit Übeltätern verfährt.«
    Einer der Zuschauer fing an zu lachen und meinte, in dem Netz sei ein Delinquent besser aufgehoben als in einem von Keroons Verliesen.
    »Trotzdem«, bekräftigte Pinch, »jeder, der Lord Kashman seinen Herrn nennt, hat einen Anspruch darauf, sich von ihm aburteilen zu lassen.«
    Keiner der Gefangenen gab eine Antwort.
    Mit herrischer Miene trat N'ton vor die Rebellen. »Name, Burg, Halle und Rang, falls vorhanden!«, verlangte er zu wissen.
    Wieder erfolgte keine Reaktion, und N'ton zuckte die Achseln.
    »Die Gefangenen werden des unbefugten Eindringens und der Sachbeschädigung angeklagt«, fuhr N'ton nach kurzem Überlegen fort. »Ziel des Vandalismus war eine ordnungsgemäß zugelassene Zunfthalle. Meister Tagetarl, Meister Mekelroy, wie wollt ihr mit den Beschuldigten verfahren?«
    Überrascht, welche Wut auf einmal in ihm hochzüngelte, baute sich Tagetarl vor der Reihe der Rebellen auf und funkelte sie zornig an. Den falschen Weinhändler hatte er auf Anhieb erkannt, doch das Narbengesicht und das Frauenzimmer, dessen Konterfei Pinch skizziert hatte, fehlten in der Bande. Die Abwesenheit dieser beiden offenkundigen Rädelsführer bereitete dem Meisterdrucker erhebliche Sorgen.
    »Warum wolltet ihr die Halle zerstören?«, herrschte er die Rebellen so böse an, dass einige von ihnen erschrocken zurückzuckten. »WARUM?« Empört stemmte er die Fäuste auf seinen Gürtel und trat noch einen Schritt näher.
    »Wegen der Lügen!« Der Mann, der direkt vor ihm stand, hob schützend die Hände vor sein Gesicht. »Wir müssen verhindern, dass noch mehr Lügen verbreitet werden!«
    »Was für Lügen?«, grollte Tagetarl, der mit dieser Antwort nicht gerechnet hatte.
    »Ihr druckt die Lügen, die die Harfner erfinden und streut sie über ganz Pern aus!«, schrie der Kerl und deutete mit wild fuchtelnden Armen in die Halle, wo auf Regalborden Stapel von Büchern lagen.
    »Ich drucke keine Lügen!«, fauchte Tagetarl drohend.
    »Aber du druckst Bücher. Und das Monstrum hat dir beigebracht, wie du in Windeseile Schund zu Papier

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