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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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bringen kannst, um harmlose, gutgläubige Leute zu verderben.«
    Kapitän Venabil platzte der Kragen. Mit erhobener Faust sprang er den Mann an, der dem Hieb gerade noch rechtzeitig auswich.
    »Die wahren Ungeheuer seid ihr«, polterte der Seemann. »Ein feiges Lumpenpack, das nächtens durch die Gegend schleicht und das vernichtet, was von klügeren Leuten geschätzt und respektiert wird.«
    »Wir wollen nicht, dass weiterhin Lügenmärchen in die Welt gesetzt werden«, ereiferte sich eine Frau, die gleichfalls in der Reihe der Rebellen stand. »Pern soll sauber bleiben. Für diesen neumodischen Humbug haben wir nichts übrig!«
    »Ich höre wohl nicht recht!«, konterte Venabil verächtlich. »Gerade jetzt braucht Pern modernste Hilfsmittel um zu überleben!«
    »Was wäre aus uns geworden, hätten die Akki-Geräte uns nicht vor der Überflutung gewarnt?«, schrie einer der Umstehenden und schüttelte seine geballte Faust. »Ich stimme für den Vorschlag des Kapitäns. Wir sollten die ganze Bande im Meer ertränken.«
    »Ertränkt sie! Ertränkt sie!«, skandierten die Leute, wobei die Rufe immer lauter und bedrohlicher wurden.
    »Steckt sie wieder ins Netz! Schleppt das Pack ins tiefe Wasser!«
    »Das würde nur unseren Hafen verschmutzen!«
    Rutil stieß einen schmetternden Trompetenton aus, der die aufgeregt brüllende Menge im Hof zum Schweigen brachte. Lioth antwortete, und erst eine Weile danach nahmen die Leute im Flüsterton die Diskussion wieder auf.
    »Seid ihr Traditionalisten?«, wandte sich Lord Jaxom streng an einen kräftigen Kerl, der eine unbeteiligte Miene aufsetzte und ins Leere starrte.
    »Und ob wir das sind!«, schrie die Frau trotzig, während der falsche Weinhändler gleichzeitig brüllte: »Wir geben nichts zu!«
    »In diesem Fall«, versetzte Venabil trocken, »möchte ich der Frau Glauben schenken.«
    »Sie stecken alle unter einer Decke«, rief der Mann, der drohend die Faust geschüttelt hatte. »Gemeinsam haben sie die Tür aufgebrochen und Feuer gelegt.«
    »Jawohl, sie haben versucht, einen Brand zu entfachen.« Ein schmächtiger, gebeugter Mann schob sich durch die Menge und zeigte heftig gestikulierend in die Pachtung, in der der Schuppen lag. »Und wäre ihnen das gelungen, hätte auch mein Haus niederbrennen können. Ich bin Colmin, Webergeselle, und die gesamte Arbeit eines Winters lagert auf diesem Dachboden dort hinten. Dabei benutze ich ausschließlich traditionelle Muster. Diese Gauner hätten mich ruiniert, wäre ihnen nicht Einhalt geboten worden. Ruiniert hätten sie mich!«
    »Die Anwohner der Weiten Bucht haben mit Brandstiftern kein Mitleid«, rief eine Frau, die Hände trichterförmig an den Mund legend. »Und nun sprich du, Harfner! Immerhin war es eine Zunfthalle, die angegriffen wurde.«
    »Mit Rebellen muss man anders umgehen als mit gewöhnlichen Missetätern«, erwiderte Pinch. Dann wandte er sich an Jaxom und N'ton. »Das Beste ist, man isoliert sie«, fügte er leise hinzu.
    »Ich bin ganz deiner Meinung«, pflichtete Venabil ihm bei. »Und woran genau hast du gedacht, Meister Mekelroy?«
    Gespannt wartete man auf Pinchs Antwort.
    »Der Rat empfiehlt, Reaktionäre, die Straftaten begangen haben, ins Exil zu schicken.«
    Der allgemeine Tumult, der auf diese Ankündigung erfolgte, legte sich erst, als Rutil und Lioth gellende Trompetentöne ausstießen.
    »Ihr könnt uns nicht ins Exil schicken!«, jammerte der vorgebliche Weinhändler. In seiner Angst trat er aus der Reihe und versuchte, nach Pinch zu greifen. Sofort schnappten ihn zwei von Pinchs Helfern, die nur auf eine solche Gelegenheit gewartet zu haben schienen.
    »Und warum nicht?«, fragte Jaxom.
    »Alle Inseln sind doch überschwemmt.«
    »Ach«, gab N'ton betont gleichmütig zurück. »Wir finden schon einen passenden Felsbrocken für euch.«
    »Es ist eine Schande, wie ihr uns behandelt!«
    »Wir wollen Pern retten!«
    »Das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit!«
    In ihrer Verzweiflung versuchten die Gefangenen einen Ausbruch. Sie rannten blindlings los, auf der Suche nach einem Fluchtweg. Doch die Menge ließ sie nicht weit kommen. Man verlangte nach Stricken, um die Bande zu fesseln, und nach Knebeln, damit die Schreie aufhörten.
    »Nun, wollt ihr nicht endlich die Regeln der Charta anwenden, Lord Jaxom?«, rief Kapitän Venabil herausfordernd.
    Jaxom räuspert sich. »Ein Burgherr, ein Weyr-Führer und ein Zunftmeister dürfen Strafen verhängen und für deren Vollstreckung sorgen. Es

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