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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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nicht wahr?«
    Kindan nickte.
    »Meister Zist, kannst du uns vielleicht sagen, wo wir die Wagen für die Kohle abstellen sollen?«, erkundigte sich Tarri. Ihrer skeptischen Miene nach zu urteilen erwartete sie eine verneinende Antwort.
    »Wenn ihr bis zu der Stelle zurückfahrt, wo sich die Straße gabelt, gelangt ihr direkt an das Depot«, gab der Harfner gelassen zurück.
    Tarri bedankte sich mit einem Kopfnicken und erteilte den anderen Händler Befehle. Dann wandte sie sich wieder an den Harfner.
    »Ich nehme an, der Obersteiger Natalon wird über Waren und Preise reden wollen«, sagte sie.
    »Obersteiger Natalon ist zur Zeit auf Schicht und hat mich beauftragt, ihn in jeder erdenklichen Hinsicht zu vertreten. Also müsst ihr mit mir als Gastgeber vorliebnehmen«, antwortete der Harfner. Er verbeugte sich und deutete mit einer Hand auf Natalons Festung. »Wenn ihr mir bitte folgen wollt - von der langen Reise müssen eure Kehlen ausgedorrt sein, und eine Erfrischung wird euch sicher gut tun.«
    Die junge Kaufmannsgesellin nickte erfreut, und an Meister Zists Seite steuerte sie die Festung an.
    »Hat jemand eine Ahnung, wo unsere Unterkünfte sind?«, fragte ein Junge, der kaum älter war als Kindan. Dieser stand im Begriff, dem Harfner und Tarri zu folgen, doch Milla hielt ihn zurück.
    »Dieser Bursche hier weiß über alles Bescheid. Kindan, ich schlage vor, du bringst die Lehrlinge in ihre Wohnquartiere, während ich den Händlern Erfrischungen reiche.«
    Kindan wäre zwar lieber bei den Mitgliedern der Karawane geblieben, um sich den neuesten Klatsch anzuhören, doch ihm blieb nichts anderes übrig, als sich Millas Anordnungen zu fügen. Die Bäckerin hatte ihn geschickt überlistet.
    »Wie ihr gerade gehört habt, heiße ich Kindan«, sagte er zu den Lehrlingen. »Kommt mit, ich zeige euch, wo ihr wohnen werdet.«
    Am Ende brachte Kindan vier der angehenden Bergleute - zwei waren fast noch Knaben, die beiden anderen waren bereits etwas älter - bei Tarik und Dara unter. Es gelang ihm, Dara einzureden, es gereiche ihr zur Ehre, wenn sie gleich vier der Neuankömmlinge bei sich wohnen ließe. Dara, die anfangs misstrauisch dreingeblickt hatte, erwärmte sich zusehends für ihre neuen Untermieter. Sie sagte, sie könne es kaum erwarten, ihrem Ehemann die gute Nachricht zu erzählen. Kindan, der ziemlich sicher war, dass Tarik die Mitbewohner als lästiges Übel auffasste, malte sich in Gedanken aus, wie er wohl auf diese Veränderung in seinem Haushalt reagieren würde.
    Alarra, die mit Toldur verheiratet war, nahm zwei Lehrlinge bei sich auf - den jungen Gulegar und den älteren Menar -, derweil Norla Regellan ein Quartier anbot. Zuvor hatte Kindan sie darauf hingewiesen, dass Regellan nicht in derselben Schicht arbeiten würde wie Zenor, und Norla ergriff die Gelegenheit, jemanden bei sich im Haus zu haben, der gelegentlich auf die Kinder aufpasste.
    Nachdem alle Lehrlinge untergebracht waren, rannte Kindan zum Cottage des Harfners zurück, um sich frisch zu machen, die Festtagskleidung anzuziehen und seine Trommeln zu holen. Als er das Häuschen betrat, hörte er aus Meister Zists Arbeitszimmer leises Weinen.
    Es war Nuella. Die Glühkörbe in dem Raum waren beinahe ausgebrannt und spendeten nur noch ein mattes Licht. In der Hektik des Tages hatte niemand die Zeit gefunden, sie auszuwechseln.
    »Was ist los?«, fragte er, als er das Mädchen in einem der großen Sessel sitzen sah. Beim Klang seiner Stimme hob Nuella den Kopf.
    »Ich … ich … Meister Zist sollte mir Unterricht geben«, erwiderte Nuella mit zittriger Stimme. »Ich dachte mir, ich hätte mich vielleicht mit der Uhrzeit vertan, deshalb ging ich zur Festung zurück. Dort hörte ich, wie er sich mit jemandem unterhielt. Also kam ich wieder hierher.«
    »Ach, im Augenblick herrscht ein ziemliches Durcheinander, weil die Handelskarawane eingetroffen ist«, erläuterte Kindan.
    »Aber die Trommeln haben gar nichts angekündigt«, hielt Nuella ihm entgegen.
    »Vermutlich ist die Meldestation zur Zeit nicht besetzt«, mutmaßte Kindan. Die Meldestation, von der aus Trommelsignale gegeben wurden, lag auf halber Strecke zwischen der Festung Crom und Camp Natalon. »Ich war der erste, der die Wagen entdeckte, und von diesem Augenblick an bin ich als Kurier zwischen Meister Zist und deinem Vater hin und her gerannt.«
    »Aber ich habe gehört, wie Meister Zist mit einem Mädchen sprach«, wandte Nuella ein.
    »Das war Tarri. Sie führt die

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