Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
darauf, was dieses ‚mehr’ sein könnte!“
Die Freundinnen diskutierten noch einen Moment lang, entwarfen verschiedene Szenarien, nur um sie dann gleich wieder als untauglich zu verwerfen. Schließlich meinte Thea bedauernd: „Ich muss wieder. Ich bin, soweit ich weiß, zumindest noch nicht auf dieser Liste. Und ehrlich gesagt, würde ich das für den Moment gern so beibehalten. Sprich, unauffällig bleiben und meine Arbeitszeiten einhalten.“
„Versteh ich doch“, antwortete Kaja und hakte sich bei Thea ein, als sie den Rückweg einschlugen.
Kurz bevor sie bei dem imposanten Betongebäude ankamen, hielt Thea inne und fragte: „Weshalb wolltest du mich eigentlich sprechen?“
„Ach ja, fast hätte ich es vergessen! Hast du eine Ahnung, wo Max steckt? Es heißt, er sei an einer Weiterbildung. Aber als ich an verschiedenen Orten nachgefragt habe, um Veranstaltungsort und Inhalt dieser Fortbildung in Erfahrung zu bringen, bin ich auf Granit gestoßen.“ Fragend blickte sie Thea an.
Diese zuckte nur mit den Schultern. „Keine Ahnung. Aber ich kann mal meine Fühler ausstrecken. Ich melde mich bei dir, sobald ich mehr weiß.“
„Okay, danke. Und lass uns das bald mal wiederholen.“
„Ja klar, immer gerne. À propos Treffen – sehen wir uns in der Mitte der Woche am Firmenball?“
„Ist das diesen Mittwoch?“ Missmutig dachte Kaja nach. „Ich muss da wohl auftauchen.“
„Wieso, ist da was Spezielles?“
„Ich bin nominiert für den SuperBrain-Preis, der jedes Jahr verliehen wird.“
„Wow, ja dann, sehen wir uns da.“
Wenig begeistert nickte Kaja.
Kapitel 17
Den Rest des Nachmittags verbrachte Kaja unmotiviert in ihrem Büro. Das war etwas, was sie noch nie hatte ausstehen können – im Büro anwesend sein zu müssen, ohne etwas zu tun zu haben. Schrecklich. Sie versuchte noch über ein paar Arbeitskollegen herauszufinden, in welcher Weiterbildung Max abgeblieben war. Ihre Anstrengungen erbrachten allerdings, wie sie erwartet hatte, keinen Erfolg, so dass sie es schließlich aufgab. Sie surfte noch eine Weile ziellos im Web umher, bis sie um vier Uhr definitiv genug hatte.
„Das bringt ja hier nichts. Komm Zorro, wir machen noch eine Runde im Wald. Am Abend sind wir beide bei Miri eingeladen. Dann haben wir wenigstens unser Fitnessprogramm schon absolviert.“
„Hab’ mich schon gewundert, wie lange du noch hier rumsitzen wolltest“, ließ sich Lance plötzlich aus dem Nichts vernehmen.
„Du kannst echt froh sein, dass ich mit starken Nerven ausgerüstet bin“, seufzte Kaja, als er sich langsam neben ihr materialisierte. „Sonst müsstest du nämlich immer mit dem Riechsalz rumrennen.“
„Aber, aber, das sind wir Drachen doch gewöhnt, von unseren zartbesaiteten Jungfrauen! Und was dich betrifft, gib‘s doch zu, du hast dich schon an mich gewöhnt – hast du mich etwa vermisst?“ Er klimperte übertrieben mit seinen langen Wimpern.
Kaja verdrehte gespielt genervt die Augen, während sie ihre Sachen packte. „Träum weiter, mein Schöner. Obwohl, wenn ich’s mir recht überlege, dafür, dass du normalerweise so aufdringlich und mitteilungsbedürftig bist, hast du dir einen denkbar langweiligen Nachmittag ausgesucht, um mit deiner diskreten Abwesenheit zu glänzen. Was hast du denn gemacht?“
„Och, dies und das“, antwortete der Drache ausweichend.
Kaja zuckte mit den Schultern. „Na dann erzählst du es mir eben nicht, auch gut. Zorro und ich machen uns jetzt auf den Heimweg und gehen dann noch eine Runde laufen. Kommst du mit?“
„Was, ich soll joggen?“, fragte Lance entgeistert.
Kaja grinste. „Das muss ich mir merken, frag den großen starken Drachen, ob er sich körperlich betätigen will und sofort bricht ihm der kalte Schweiß aus. Dein Gesichtsausdruck eben war einfach köstlich. Wieso eigentlich? Du könntest ja einfach neben uns her schweben. Ist das anstrengend?“, wollte sie neugierig wissen, während sie Zorro ins Auto springen ließ.
Angewidert verzog Lance das Gesicht. „Das ist einfach unter jeder Drachenwürde.“
„Aha.“ Kaja konnte nicht aufhören zu grinsen. Lance hatte inzwischen auf dem Beifahrersitz Platz genommen und blickte hoheitsvoll aus dem Fenster.
„Du bist einfach eine Memme“, ließ sich Zorro bellenderweise vom Rücksitz vernehmen.
Der Drache beschloss, den Einwurf zu ignorieren und Kaja, die ihn wieder einmal missverstanden hatte, beruhigte ihn: „Keine Sorge, Kleiner. Wir zwei lassen uns von diesem faulen
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