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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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umsehen? Ich liebe es, durch alte Gemäuer
zu streifen.“
    „Klar, wenn du möchtest…“ Sierra nahm einen großen alten Schlüssel von
ihrem Schlüsselbund und schloss die alte Holztür mit einiger Mühe auf. Im
Inneren war es ziemlich dunkel, da der Wein vor den Fenstern das Licht
aussperrte. Sie gingen hintereinander hinein. Kaja musterte den bröckelnden
Verputz und schritt langsam durch das kleine Haus. Nach zwei Minuten trafen sie
beim Eingang wieder zusammen. „Es ist gar nicht so klein, wie es von aussen den
Eindruck machte“, stellte Kaja fest.
    „Ja, das ist
richtig. Ich wusste gar nicht mehr, dass das praktisch drei Zimmer sind.“
    „Warst du denn
schon einmal hier?“, fragte sie verwundert.
    „Sonst könnte ich dich ja schlecht rumführen“, antwortete Sierra kurz angebunden.
„Lass uns gehen. Es gibt noch einiges zu sehen.“ Nachdem sie die Türe wieder
hinter sich abgeschlossen hatten, setzten sie ihren Weg zum Haupthaus fort. Der
mit Gras überwachsene Kiesweg führte in einem sanften Bogen erst an einem
kleinen Apfelbaumhain vorbei zu den ursprünglichen Ställen, wie Kaja vermutete,
um dann ein wenig nach hinten versetzt zum Haus zu führen. Als sie an den
Apfelbäumen vorbei kamen, bückte sich Kaja nach einem wurmstichigen Apfel. „Das
sind wahrscheinlich Mostäpfel, die sind eher sauer“, warnte Sierra sie.
    „Ich glaube, dieser hier nicht“, antwortete ihr Kaja und biss vorsichtig
hinein, um nachzuschauen, wo sich der Wurm verkrochen hatte.
    „Möchtest du erst
die Stallungen sehen oder interessiert dich das Haus mehr?“
    „An die Stallungen
hast du gedacht wegen der Produktion der Kerzen und so, oder?“
    „Genau. Die wären meiner Meinung nach ideal für das, was du vorhast.
Zumindest soweit ich Miri verstanden habe.“ Sie schob das Tor auf. „Die Tiere
waren im anderen Teil. Hier wurden früher die Maschinen aufbewahrt.“
    „Das ist ja riesig! Da könnte ich ja tonnenweise Material lagern“, staunte
Kaja. „Und es ist hier drin viel heller, als ich erwartet hatte.“
    „Warte nur ab, bis du den Heuboden siehst.“ Sie zog eine ausziehbare
Leiter hinunter. „Ich hoffe, du hast keine Höhenangst“, grinste sie und begann
mit dem Aufstieg. Kaja musste Husten. Sierra entschuldigte sich. „Wurde wohl
schon lange nicht mehr saubergemacht.“ Kaja kletterte hinter Sierra die steile
Leiter hoch. „Hier müsste man eine anständige Treppe machen“, rief sie Kaja
über die Schulter zu. Als sie oben waren, schaute Kaja sich um. Rechts befand
sich eine Wand, die bis zur Decke reichte. Als Sierra ihren Blick bemerkte,
sagte sie: „Das ist eine Brandschutzmauer. Dahinter liegt der Heuboden. Wie du
siehst sind hier ins Dach auf jeder Seite fünf große Dachluken angebracht.
Deshalb ist es in diesem Teil der Scheune so hell.“
    Kaja kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. „Was war denn hier
geplant? Ich meine, das sind ja mindestens 100 Quadratmeter.“
    „Deine Schätzung stimmt ziemlich genau. Es war einmal als Malatelier
geplant. Deshalb ist die komplette Hälfte dieser Scheune isoliert, auch unten.
Die Brandschutzmauer wurde errichtet weil das so Vorschrift ist.“ Sie überlegte
einen Augenblick. „An sich könnte man hier sogar einen Boden einziehen. Hoch
genug wäre es ja. Dann müsste man einfach eine Lösung finden für den
Lichteinlass auf dieser Ebene.“
    „Fenster“, schlug
Kaja amüsiert vor.
    „Schon, aber die müsstest du wahrscheinlich mit Scheunenelementen
kaschieren, wegen des Heimatschutzes“, erwiderte Sierra ernsthaft.
    „Du scheinst dich
da ja sehr gut auszukennen“, bemerkte Kaja beeindruckt.
    „Ein bisschen.“ Wieder so eine knappe Antwort. Kaja begann sich
langsam zu wundern. Viel Zeit hatte sie allerdings nicht, da Sierra sie wieder
zur Leiter zog. „Eine Treppe wäre tatsächlich eine gute Idee“, murmelte sie,
als sie rücklings hinunter kraxelte. „Ich muss dich warnen“, sagte Sierra, die
am Ende der Leiter auf sie wartete. „Das war der neueste Teil des ganzen
Anwesens. Besser wird’s nicht.“
    „War denn das
Häuschen am Anfang wenigstens der älteste Teil?“
    „Das schon. Komm, lass uns den Rest besichtigen. Den Stall lassen wir
erst einmal. Du planst ja nicht, Tiere zu halten, oder?“
    „Nein, bis jetzt nicht, aber was nicht ist kann ja noch werden. Auf
solche Ideen kommt man hier sicher eher als in einer kleinen Mietwohnung mit
Gartensitzplatz.“
    Sierra fiel in ihr
Lachen ein. „Das stimmt.“
    Sie verließen

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