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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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ganz genau, dass es nicht nur eine flüchtige
Nacht war, die Tim und dich verbindet.“
    „Aber viel mehr auch nicht“, presste sie zwischen zusammen gepressten
Zähnen hervor. „Den Rest der Zeit ist er schließlich nicht hier.“
    Gelangweilt kaute Lance auf einem Kaugummi, den er Simon stibitz hatte.
„Sind wir jetzt wieder an diesem Punkt der Diskussion angelangt? Echt, Kaja, du
enttäuschst mich. Ich hätte gedacht, dass du schon einen Schritt weiter wärst.“
    Kaja fing an zu
pfeifen und studierte demonstrativ ihre Fingernägel.
    Lance verdrehte die Augen und fing an, Kaugummiblasen zu machen.
Plötzlich alarmiert wandte er den Kopf nach hinten, warf einen Blick durchs
Heckfenster und zischte Kaja zu: „Raus hier, aber schnell.“
    „Ich kann nicht,
dafür hast du ja gesorgt.“
    „Raus, nun mach
schon.“
    Kaja bemerkte die Dringlichkeit in seiner Stimme und fasste wieder den
Türgriff, der sich diesmal problemlos öffnen ließ. Während sie vom Sitz auf den
Gehsteig glitt, murrte sie: „Weißt du eigentlich auch mal, was du willst?“ Sie
hatte den Satz kaum fertig gedacht, als auf der anderen Seite des Wagens eine
Gestalt angerannt kam.
    „Unten bleiben“, kam prompt der Befehl des Drachen, als sie sich schon
aufrichten wollte, um erkennen zu können, wer es war. Reflexartig duckte sie
sich. Auf der Fahrerseite wurde die Tür aufgerissen, jemand sprang hinein und ließ
den Motor an. Mit quietschenden Reifen fuhr das Auto davon.
    Kaja richtete sich auf. „Das war der Abteilungsleiter. Wir können ihn
doch nicht einfach so davon kommen lassen!“
    „Das wird er auch nicht“, schmunzelte Lance zufrieden. „Sieh selbst…“
    Ungefähr 200 Meter weiter vorn fing der Motor von Simons Auto an zu
stottern. Schließlich kam der Wagen zum Stehen. Im Schein einer Straßenlaterne
war zu sehen, wie der Fahrer noch zweimal versuchte, den Wagen zu starten, bis
er offensichtlich beschloss, zu Fuß zu flüchten. Vergeblich rüttelte er am
Türgriff.
    „Du bist genial“, lobte Kaja ihren Drachen. „Jetzt geht’s ihm so wie
mir“, stellte sie zufrieden fest. „Ich hoffe, die Befreiung von Max läuft nach
Plan.“ Besorgt spähte sie durch die Dunkelheit zur alten Lagerhalle hinüber.
Plötzlich ertönte ein Schuss. Erschrocken zuckte Kaja zusammen. Ihr Herz
hämmerte. Sie hielt es nicht länger aus. Obwohl sie im Grunde wusste, dass es
absolut blödsinnig war gerade dann loszurennen, wenn gerade ein Schuss gefallen
war, konnte sie einfach nicht anders. Lance blieb nichts anderes übrig, als ihr
hinterher zu fliegen.
    „Frauen“, murmelte er missmutig. Aber insgeheim war er auch ein
bisschen stolz auf seinen Schützling. Er überholte sie, damit er sie wenigstens
warnen konnte, falls es brenzlig wurde. Sie näherten sich dem Grundstück, das
von einer hohen Thuja-Hecke umzäunt war. „Warte hier“, befahl Lance, da er von
seiner Position aus sehen konnte, wie jemand aus dem Gebäude stürmte. Um wen es
sich handelte, musste er erst noch herausfinden. Als sie keine Anstalten
machte, auf ihn zu hören, blieb ihm nichts anderes übrig, als sie mit einem
kleinen Zauberbann zu belegen. Das würde sie zwar nicht lange aufhalten, war aber
besser als gar nichts.
    „Was zum…“ Kaja blieb die Sprache weg. Jetzt hatte dieser
hinterlistige Drache sie doch tatsächlich dazu gebracht stehenzubleiben. Ohne groß
nachzudenken, zeichnete sie mit den Fingern das Schutzzeichen in die Luft, dass
Mémé ihr als Kind beigebracht hatte. Sofort konnte sie die Füsse wieder
bewegen. Offensichtlich hatte sie damals besser aufgepasst, als ihr bewusst
gewesen war. Sie wollte auf der Stelle wieder losrennen, als sie innehielt. Die
kurze Zwangspause hatte offenbar ihr Gehirn wieder in Gang gesetzt. Lance hatte
sicherlich einen guten Grund gehabt, weshalb er ihre Füsse am Boden festwachsen
ließ, wie sie sich zähneknirschend eingestand. So näherte sie sich langsam und
vorsichtig, darauf bedacht, keine unnötigen Geräusche zu verursachen, der hohen
Hecke. Sie schlich sich bis zur nächsten Lücke, die wohl von den Arbeitern
benutzt wurde, um auf direktem Weg zum gegenüberliegenden Hotdog-Stand zu
gelangen, der jetzt einsam und verlassen in der Dunkelheit stand. Da ihr Blut
nicht mehr ganz so stark durch die Ohren rauschte, konnte sie hören, wie jemand
auf sie zugerannt kam. Sie wusste allerdings nicht, ob Freund oder Feind.
Fieberhaft überlegte sie, während die Schritte immer näher kamen.
    In diesem Moment warnte sie

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