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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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geschehen. Er hat keine Ahnung, wer ihn festgehalten
hat. Dafür habe ich schließlich gesorgt. Und der Deal wird zu dieser Zeit unter
Dach und Fach sein. Dann interessiert sich niemand mehr für seine Vermutungen.
Vor allem nicht, wenn wir verlauten lassen, dass er Gelder veruntreut hat.“
    „Dass sind genau die Punkte, wo ich mir nicht so sicher bin. Schließlich
hat er deine Stimme gehört. Ich denke, du machst einen Fehler, wenn du ihn
unterschätzt.“ Einen Moment lang setzten die Stimmen aus. Dann meldete sich der
ruhige Mann wieder. „Ich mag keine offenen Risiken. Vergiss nicht, wessen
Schuld es war, dass er überhaupt so viel rausfinden konnte. Denk darüber nach,
ich muss jetzt gehen.“ Dann war die Aufnahme zu Ende.
    „Streit unter Gaunern“, hielt Simon fest. „Kann uns vielleicht noch
nützlich sein, oder aber das Risiko beträchtlich erhöhen. Erkennst du eine der
Stimmen wieder?“
    Kaja nickte schockiert. Bis jetzt war das Ganze spannend und natürlich
besorgniserregend gewesen, doch durch diese Bandaufnahme wurden ihr der Ernst
der Situation und die tatsächlichen Ausmaße der Lage erst richtig bewusst.
    „Alles okay?“, fragte Simon nach, dem trotz der schwachen
Lichtverhältnisse im Auto auffiel, wie bleich sie geworden war.
    Sie straffte die Schultern. „Ja. Ich bin schließlich nicht diejenige, die
gekidnappt worden ist.“ Sie schwieg eine Weile. „Ich hab eine der Stimmen
erkannt.“
    Simon warf ihr
einen Blick zu. „Welche denn?“
    „Der, der sich so angehört hatte, als würde er sich verteidigen, das war
mein Abteilungsleiter. Den anderen kenne ich nicht. Jetzt hast du ihn einfach
seinem Schicksal überlassen, um mich abzuholen? Was ist, wenn sie ihn in der
Zwischenzeit umgebracht haben?“
    „Hältst du mich
wirklich für so unbedacht?“, antwortete Simon leicht belustigt.
    Kaja schaute durchs Fenster hinaus zu der in der Dunkelheit
vorbeiflitzenden Landschaft. „Nein, natürlich nicht. Tut mir leid, ich mach mir
einfach Sorgen.“
    „Ich habe einige meiner Mitarbeiter sowie die lokale Polizei
informiert. Einer von meinen Leuten hat mich abgelöst, und behält die Situation
im Auge, bis alle eintreffen. Sollte irgendetwas Unvorhergesehenes geschehen, wird
sofort reagiert.“ Das zu hören, erleichterte Kaja ein wenig.
    „Wir sind da.“ Simon parkte den Wagen am Straßenrand. „Hör zu. Deine
Aufgabe ist es, hier zu warten.“ Er drückte ihr ein Funkgerät in die Hand und
erklärte ihr mit knappen Worten, wie es funktionierte. „Benutze es nur im
Notfall. Sobald wir Max draußen haben, bringt ihn jemand zu dir, damit er ein
bekanntes Gesicht sieht, bis der Krankenwagen da ist. Falls er ihn braucht“,
fügte er hinzu, als er ihre Bestürzung erkannte.
    „Kann ich denn gar
nichts tun?“
    Seine Gesichtszüge verhärteten sich. „Nein. Das ist kein Spiel, Kaja.
Wir sind ausgebildet für solche Situationen. Du nicht. Verstanden?“
    Widerstrebend antwortete
sie: „Ja, okay.“
    „Und außerdem würde mir Tim den Kopf abreißen, wenn dir etwas
passiert“, murmelte er, als er leise aus dem Auto stieg und die Türe behutsam
schloss.
    „Was hat den Tim hiermit zu tun?“, ärgerte sie sich, doch vergeblich.
Simon war schon mit den Schatten der Nacht verschmolzen und hörte sie nicht
mehr.
    Seit ihrem Treffen mit dem unseligen Ende hatte sie versucht, jeden
Gedanken an Tim zu vermeiden. Das war leichter gewesen, als sie gedacht hatte.
Doch jetzt musste sie feststellen, dass das wohl zum größten Teil daran gelegen
hatte, dass sie so beschäftigt gewesen war. Oder besser gesagt, ununterbrochen
daran gearbeitet hatte, beschäftigt zu sein, um unerwünschte Gedanken an Tim
gar nicht erst an die Oberfläche gelangen zu lassen...
    Frustriert fuhr sie sich durch die Haare. Das durfte wohl nicht wahr
sein! Sie war gerade mitten in einen Krimi geraten und vertrieb sich die Zeit
damit, einer flüchtigen Nacht nachzutrauern. Entschlossen fasste sie nach dem
Türgriff, um aus dem Auto zu steigen.
    „Das lässt du schön bleiben“, ermahnte sie Lance mit fester Stimme.
„Ich sehe doch nicht zu, wie mein Schützling zwischen die Fronten gerät!“
    Sie ignorierte ihn und versuchte die Tür zu öffnen. Diese bewegte sich
keinen Millimeter. „Lance! Du solltest mir doch eigentlich helfen!“
    „Aber nicht dabei, dich in Schwierigkeiten zu bringen! Noch dazu, wenn
das Ganze nur dazu dient, dich davor zu drücken, dich mit deinen Gefühlen für
Tim auseinanderzusetzen. Du weißt

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