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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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zusammen.
    „Ts, ts“, machte der Drache missbilligend. „Ich hab mich telepathisch
bei dir angekündigt, aber deine intuitiven Leitungen sind ja so was von
verstopft…“
    Kaja seufzte. Jetzt redete er schon wie Mémé, das war ja nicht
auszuhalten. „Ich war halt mit meinen Gedanken woanders“, verteidigte sie sich.
    „Hat dir meine
Geschichte etwas gebracht?“, meinte er versöhnlich.
    „Hm, im Moment sehe
ich noch keine deutlichen Parallelen.“
    Jetzt war der Drache an der Reihe zu seufzen. Was waren doch diese
Menschenkinder immer begriffsstutzig. Er beschloss, erst einmal abzuwarten und
sich in der Zwischenzeit über den Proviant her zu machen. Er wollte soeben nach
der Tüte auf dem Beifahrersitz greifen, als sein Schützling wieder anfing zu
sprechen.
    „Ich werde als nächstes einfach zur Arbeit zurückkehren und von dort
aus versuchen herauszubekommen, was die Hintergründe der ganzen Geschichte
sind.“ Sie warf ihm einen Blick zu: „Du weißt schon, zuerst das notwendige,
dann das mögliche und so weiter. Das hat mir noch eingeleuchtet. He, was machst
du da?“
    Der Drache biss eben genüsslich in einen Apfel. „Kannst du nicht
wenigstens fragen?“, schimpfte sie. „Ich hätte dir auch einen abgegeben, wenn du
darum gebeten hättest!“
    „Siehst du, das habe ich doch sowieso gewusst. Und du warst gerade so
schön am erzählen, da wollte ich dich nicht unterbrechen“, redete er sich
heraus.
    „Blabla“, murrte sie. „Wie kommt es eigentlich, dass du den Apfel
festhalten und sogar essen kannst?“
    „Hä, was meinst du
mit dieser Frage?“ Lance blickte sie verständnislos an.
    „Na ja, als ich bei meinem Versuch, Tims Brief zu ergattern, an deinem
Arm hochklettern wollte, habe ich buchstäblich ins Leere gegriffen und keine
drei Stunden später hast du mich aufgefangen. Und da habe ich deinen Arm
deutlich gespürt. Das kam mir gleich so seltsam vor.“
    „Ach das“ antwortete Lance wegwerfend, „das ist leicht zu erklären.
Als Astralwesen bin ich nicht an die Gesetze der Materie gebunden – ich muss
nur bewusst meine Energien verdichten, so einfach ist das.“
    „Einfach?“ Kaja
starrte ihn an.
    „Würde es dir etwas ausmachen, auf die Straße zu achten?“, erkundigte
sich der Drache ungewöhnlich liebenswürdig.
    Kaja erschrak und richtete ihren Blick und ihre Aufmerksamkeit wieder
pflichtbewusst nach vorn auf die Straße. „Tut mir leid, ich war nur kurz etwas
abgelenkt durch deine ‚einfache’ Erklärung.“
    Sie konzentrierte sich wieder mehr aufs Fahren. Nachdem der Drache
seinen stibitzten Apfel genüsslich verspeist hatte, tat er es Zorro gleich und
rollte sich auf dem Sitz zusammen, um zu schlafen. Fasziniert beobachtete Kaja
im Rückspiegel, wie das große Untier immer mehr zu schrumpfen schien, bis er
nicht mehr viel grösser war als eine Katze. So hatte er bequem Platz.
    „Jetzt passt du
gut in meine Handtasche“, neckte sie ihn. „So bist du ja richtig handlich.“
    Lance blinzelte sie nur schläfrig unter halbgeschlossenen Lider an,
erwiderte jedoch nichts darauf. Na gut, dachte Kaja achselzuckend, so viel zu
meinem erhofften Unterhaltungsprogramm während der Fahrt. Sie drehte das Radio
lauter und fuhr in Begleitung der mitreißenden Musik von „Nightwish“ der
Schweiz entgegen.
    Gut sieben Stunden später hielt sie erschöpft in der Straße vor ihrer
Wohnung. Sie hatte unterwegs nur einmal kurz angehalten, um auf die Toilette
zugehen und Zorro die Chance zu geben, sich ein wenig die Beine zu vertreten.
Müde rieb sie sich die angestrengten Augen. Dann drehte sie sich um, zupfte den
Drachen am Schwanz und kraulte Zorro hinterm Ohr, der bereits, seit sie in ihre
Straße eingebogen waren, aufgeregt aus dem Fenster schaute.
    „Du weißt schon, dass wir wieder zu Hause sind, nicht wahr mein
Kleiner?“, sagte sie liebevoll.
    Lance räkelte sich und begann, wieder auf seine normale Grösse
anzuwachsen. Kaja stieg aus und öffnete die Tür, um die beiden raus zulassen.
Die Tasche ließ sie vorerst im Auto. Sie wollte mit Zorro noch zur Wiese gehen,
damit er sein Geschäft erledigen konnte. Dann musste sie später nicht noch
einmal raus. Während sie ihrem Hund zuschaute, wie er jedes Grasbüschel und
jeden Strauch nach neuen Duftmarken abklapperte und sich sozusagen informierte,
wer in seiner Abwesenheit alles auf seiner privaten Spielwiese gewesen war,
streckte sie sich, um die Steifheit der langen Autofahrt aus ihren Gliedern zu
vertreiben. Jetzt war sie

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