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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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Dann ist die Firma aus dem Schneider.“
    „Das könnte denen so passen!“, schimpfte Kaja. „Was soll
denn zum Beispiel einer wie Edi machen?“, ereiferte sie sich.
    Edi war das Urgestein von PC-Lux-Solutions, seit
Gründung der Firma war er schon dabei und unbezahlbar was seinen Wissensschatz
über dynamische Datenbanken anging. Doch obwohl er sich über die Jahre immer
weitergebildet hatte, glaubte Kaja nicht, dass er leicht einen anderen Job
finden würde. Schließlich war er schon fast Sechzig. Und selbst wenn er eine
neue Anstellung fand, war immer noch die Frage, wie er sich darin einfinden
würde. Zumal er selber nicht gerade die einfachste Person war. Man musste schon
ein ziemlich dickes Fell haben, um ihn überhaupt ein wenig näher
kennenzulernen. Er pflegte sich alle möglichen Störungen mit seinem ätzenden
Zynismus vom Leib zu halten. So hatte er seine Ruhe und konnte seine Arbeit
tun. Kaja hatte sich in ihrem ersten Jahr ziemlich schwer getan mit ihm und war
ihm möglichst aus dem Weg gegangen. Irgendwann war sie allerdings auf seine
Hilfe bei einem Projekt angewiesen gewesen. Sie hatte wirklich keine Ahnung
gehabt, an wen sie sich sonst wenden könnte. Sie hatte schon alles versucht,
sämtliche Mitarbeiter gefragt, ihren alten Uniprofessor ausfindig gemacht, im
Netz selbständig nach Lösungen gesucht, nichts hatte sie weiter gebracht. Also
hatte sie ihren ganzen Mut zusammengenommen, war in die Höhle des Löwen
eingedrungen, was an sich schon eine harte Prüfung war. Sein Büro glich nämlich
mehr einer gesundheitsgefährdenden Müllhalde, wenn man die alten
Pizzaschachteln, die Coladosen und die Unmengen Papier, die irgendwie das Ganze
zu einem riesigen Kunstwerk verbanden, betrachtete, die sich in jeder
verfügbaren Ecke auftürmten. Das hatte sie ihm auch an den Kopf geworfen, als
er sie erst mit einem unfreundlichen Knurren wegschicken wollte, erinnerte sich
Kaja belustigt. Sie hatte ihn einen Biohazard genannt und sagte, sie werde ihm
das Gesundheitsamt vorbeischicken, falls er ihr nicht helfen würde. Was
natürlich ein reiner Bluff war, was sowohl Edi als auch Kaja wussten, aber
offenbar hatte ihr Ideenreichtum und ihr Mut gereicht, um ihm genug Respekt
abzugewinnen. Er hatte sich bereiterklärt, ihr zu helfen. Von da an hatte sie
regelmäßig mit ihm zusammengearbeitet, nicht nur, wenn sie Hilfe bei einem
eigenen Projekt gebraucht hatte sondern auch einige Male mit ihm im Team. Mit
einem wehmütigen Lächeln dachte sie an den sonderbaren Kauz und nahm sich vor,
bald wieder einmal bei ihm in seiner Höhle, wie er sein Büro selber ab und zu
scherzhaft nannte, vorbei zu schauen. Sie hatte ein wenig ein schlechtes
Gewissen, weil sie sich schon so lange nicht mehr bei ihm gemeldet hatte.
    „Hörst du mir
noch zu?“, unterbrach Thea ihren Gedankengang.
    „Ja, tut mir
leid, bin kurz abgeschweift.“
    „Das war nicht zu übersehen“, grinste ihre Freundin,
„aber das kenne ich ja von dir. Also, weiter im Text. Spannend an der ganzen
Geschichte, um nicht gleich zu sagen verdächtig, denn so langsam entwickle
selbst ich einige paranoide Tendenzen“, fügte sie mit gerunzelter Stirn hinzu,
„ist, dass sämtliche Mitarbeiter, die plötzlich Probleme kriegen oder laut den
Gerüchten bald kriegen werden, ursprünglich zu PC-Lux-Solutions gehörten.“
    „Warte mal, heißt das, kein einziger Qubus-Mitarbeiter
ist betroffen?“, unterbrach Kaja sie ungläubig.
    „Genau, und… “ Thea zögerte und warf einen Blick zu Kaja
hinüber, nicht sicher, ob sie weitersprechen sollte oder nicht.
    Kaja fing den Blick auf und meinte trocken: „Na los,
spuck’s schon aus. Ich kann es schon verkraften.“ Als Thea immer noch
rumdruckste, meinte sie: „Okay, lass mich raten. Mein Name taucht auch auf
dieser inoffiziellen Kündigungs-oder eben nicht Kündigungsliste auf. Und
vermutlich ziemlich weit oben.“
    „Ja.“ Erleichtert, dass es endlich ausgesprochen war, ließ
sich Thea gegen die Bank zurück fallen. „Hast du denn auch schon davon gehört?“
    „Na ja, ich konnte es mir einfach denken, nach dieser
ganzen getürkten Geschichte mit meinem X3-Programm und der Sache mit
Klein-Freddy… Kommt noch dazu, dass es mir so ein Schleimbeutel heute Morgen direkt
ins Gesicht gesagt hat, ich hätte hier keine Zukunft mehr.“
    „Was? Wer denn? Und wann war denn das? Wir haben uns ja
am Morgen gerade noch gesehen.“
    „Tja, diese Überraschung hat mich erwartet, als ich an
meinen Arbeitsplatz

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