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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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Schule war für mich immer eine echte Tortur.“
    „Lernschwierigkeiten? Wie
meinst du das genau?“
    „Ich war Legasthenikerin. Ich konnte Buchstaben nicht auf die Reihe
kriegen, und mit Zahlen haperte es auch.“
    „Und was hast du dann
gemacht?“
    „Die ersten paar Jahre wurde es kontinuierlich besser. Meine Mutter
hatte irgendwo gelesen, dass Yoga helfen würde. Offensichtlich liegt eine
mögliche Ursache in einer schlechten Verbindung zwischen den beiden
Gehirnhälften. Und Yoga verbessert das.“
    „Und, hat es geholfen?“
    „Erstaunlicherweise ja. Es hat mir auch immer viel Spaß gemacht. Ich
erinnere mich, dass Maxi und ich jeweils zusammen Yoga geübt haben. Du kannst dir
vielleicht vorstellen, wie lustig ein zusammen gefalteter Drache aussieht“,
grinste Miri.
    Kaja musste bei der
Vorstellung lachen.
    „Nur leider starben meine Eltern dann bei einem Autounfall und ich
musste zu meinem Onkel und meiner Tante ziehen. Ab da war es aus mit Yoga und
Maltherapie, überhaupt fertig mit Kind sein. Aber lassen wir dieses Thema
jetzt. Ich möchte jetzt lieber noch ein wenig den Abend genießen.“
    Die beiden blieben noch eine Stunde sitzen, bis sich Kaja irgendwann
schweren Herzens aufraffte. „Ich geh jetzt dann mal lieber. Sonst komm ich
morgens überhaupt nicht aus dem Bett. Obwohl, wenn ich es mir so richtig
überlege, spielt das keine so große Rolle“, schloss sie ein wenig trübsinnig.
    „Das denke ich mir auch jeden Abend, vermutlich bin ich deshalb so
eine Nachteule. Typische Vermeidungshaltung. Solange ich nicht ins Bett gehe,
kann der Morgen nicht kommen.“ Miri zog eine Grimasse. „Aber hey, lass uns doch
wieder etwas abmachen. Dann haben wir was, worauf wir uns freuen können.“
    „Gute Idee, Donnerstagabend,
diesmal bei mir?“, fragte Kaja.
    „Donnerstag,
Donnerstag, ich habe um elf noch abgemacht, aber vorher könnte ich schon zu dir
kommen, wenn das für dich okay ist?“
    „Ja klar.
Und wer weiß, vielleicht wissen wir schon, wer die dritte im Bunde ist?“,
meinte Kaja schelmisch.
    „Das wär schön, tschüss, komm
gut nach Hause.“
    „Ja, mach’s gut.“
    Miri blickte Kaja vom offenen Fenster aus noch nach, wie sie mit
Zorro, der freudig an ihr hoch sprang, zum Auto lief. Sie beobachtete, wie sie
den Hund auf die Rückbank springen ließ, selber einstieg und schließlich weg
fuhr. Sie ließ ihre Gedanken zu dem gerade gemeinsam verbrachten Abend zurück
wandern. Schön war es gewesen. Und sie hatte sich einmal nicht so rastlos
gefühlt. Auch wenn es ein wenig irritierend war, mit jemandem anderen über
Drachen zu sprechen. Das war eine Premiere. Noch nicht mal ihre Mutter hatte
verstanden, dass Maxi keine eingebildete Freundin einer kindlichen Fantasie
war, so viel ihre Mutter auch sonst verstanden hatte. Sie seufzte. Es war auf
seltsame Weise schmerzhaft und tröstlich zugleich. Schmerzhaft, weil der
betreffende Drache zu Kaja gehörte und nicht zu ihr. Schnell schob sie das
Gefühl des Verlassen-worden-seins beiseite und konzentrierte sich auf den
tröstlichen Teil, endlich das Gefühl zu haben, nicht die einzige zu sein, die
offensichtlich ein wenig verrückt war. Ein kalter Windstoss riss sie aus ihren
Gedankengängen. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie immer noch am offenen
Fenster stand. Fröstelnd rieb sie sich über ihre Arme und schloss resolut das
Fenster.
    Als Kaja zuhause an kam, lief sie mit Zorro noch schnell zu seiner
Wiese und wartete, bis er sein Geschäft erledigt hatte. Sie ließ den Abend im
Geist Revue passieren. Miri war eine der nettesten Personen, die sie je
kennengelernt hatte. Und alles war so unkompliziert.
    Tief in Gedanken versunken schloss sie die Tür auf, trat in ihre
Wohnung ein und fand Lance erwartungsvoll mit einem missbilligenden
Gesichtsausdruck auf der Couch sitzend. „Auch schon zu Hause“, meinte er
gedehnt.
    „Äh ja – wüsste zwar nicht, was dich das angeht, wann ich nach Hause
komme, aber ja, ich bin auch schon zu Hause“, antwortete Kaja leicht irritiert.
    „Na hör mal, ich mach mir schließlich Sorgen um dich. Fast hätte ich
in Drachennotruf-Modus geschaltet.“
    Kaja verdrehte die Augen. „Du hättest ja nur kurz vorbei schauen
müssen, dann hättest du gewusst, dass ich einen wunderbaren Abend genossen
habe.“
    „Du hast mir gesagt, ich soll
mich raushalten“, antwortete Lance indigniert.
    „Wie wenn dich das jemals davon abgehalten hätte, zu tun was du
möchtest“, schnaubte Kaja.
    „Und, wie war es denn

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