Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
Vom Netzwerk:
Anwesenden entspannten sich etwas. Jetzt hatten sie also die Wahrheit erfahren. Olin hatte ausgepackt und das Gehe imnis von Makatao war gelöst.
    Fast. Denn Justus behielt ein ungutes Gefühl. Irgendetwas war noch nicht richtig. Da war dieser Fluch... War es wirklich wahr, dass der geheime Stützpunkt wegen einer Reihe von unerklärlichen Todesfällen aufgegeben wurde? Oder steckte etwas anderes dahinter? Und dann war da noch etwas... Das Bild, das Olin ihnen geliefert hatte, war schief, etwas passte nicht, etwas fehlte. Und schließlich dämmerte es Justus, warum das immer noch nicht die ganze Wahrheit gewesen sein konnte.
    »Mr Olin«, sagte er so ruhig wie möglich. »Eines ist mir trotzdem noch nicht ganz klar: Man hätte Makatao ganz einfach zum Sperrgebiet erklären können, genau wie Kwajalein. Ein paar Zäune, die verhindern, dass jemand an Land geht, ein Patrouillenboot - das hätte gereicht. Oder noch viel einfacher: Man hätte die ganze Anlage gleich auf Kwajalein bauen können.
    Warum hat man das nicht getan?«
    »Die Kapazitäten auf Kwajalein sind erschöpft. Das Atoll ist recht klein, dort war einfach kein Platz mehr für ein weiteres Testgebiet.«
    Justus kniff die Augen zusammen. »Das glaube ich Ihnen nicht. Selbst wenn das stimmt, ist das kein Argument für die strenge Geheimhaltung. Es gibt genug andere unbewohnte Inseln, die zu den USA gehören. Es wäre kein Problem gewesen, sie ebenfalls zu militärischem Gebiet zu erklären. Dass auf Kwajalein Raketen getestet werden, weiß jeder. Aber Makatao wurde vor dem Rest der Welt verschwiegen. Warum war ›Project Dragon‹ streng geheim?«
    Olin antwortete nicht. Aber Justus sah seinem Gesicht an, dass es eine Wahrheit gab, die noch nicht ausgesprochen worden war.
    »Oh, mein Gott!«, flüsterte Bob plötzlich.
    Alle wandten sich ihm zu. »Was ist?«
    »Die Bomben. Oder Raketenköpfe, oder was auch immer. Ich habe euch doch erzählt, dass ich Fotos davon in der Zeitung gesehen habe.«
    »Ja. Und?«
    »›Streng geheim‹ war das Stichwort. Jetzt weiß ich wieder, was das für ein Bericht war.«
    »Nämlich?«
    »Ein sehr langer Artikel über die Geschichte der amerikanischen Atomversuche.« Bob wandte sich an Olin und beobachtete sehr genau sein Gesicht, als er sagte: »Was da unten in Hunderten von Steinsärgen liegt, sind keine einfachen Raketenköpfe. Es sind Atomraketen.«

Dreckiger Deal 
    Ein Zucken in Olins Gesicht. Das reichte.
    »Was?«, rief Dr. Svenson. »Stimmt das? Atomraketen? Ist das wahr, Olin? Ob das wahr ist, habe ich gefragt! Antworten Sie!«
    »Nicht ganz.«
    Dr. Svenson explodierte: »Nicht ganz? «
    »Es ist nicht das, was Sie unter einer Atomrakete verstehen würden.«
    »Ich denke, ich weiß, was er meint«, sagte Bob. »In diesem Artikel war von einem neuartigen Raketentyp die Rede. Mit Atomsprengköpfen versehen, die jedoch bei weitem nicht eine so große Sprengkraft haben, wie es bei Atombomben üblich ist.«
    Olin nickte. »Nicht einmal die der allerersten Atomwaffen.
    Also kein zweites Hiroshima, wenn Sie das meinen.«
    »Moment mal, Moment mal, Moment mal!«, rief Peter. »Was geht hier ab? Soll das heißen, wir rennen seit Tagen auf einem riesigen Atombombendepot herum? Spinnen Sie?«
    »Ich habe diese Waffen schließlich nicht entwickelt«, verteidigte sich Olin.
    »Atomwaffen!«, rief Dr. Svenson. »Wir reden hier über Atomwaffen! Was für ein Wahnsinn war hier geplant?«
    Olin schwieg.
    Justus versuchte, die Geschichte auf die Reihe zu bringen:
    »Sie sollten dafür sorgen, dass die Existenz der Raketen ge heim bleibt. Aber warum? Bob hat sogar schon von ihnen in der Zeitung gelesen.«
    »Ich glaube, ich schnalle es langsam«, sagte Bob. »In dem Artikel stand, dass dieser neue Raketentyp zwar schon entwickelt, aber noch nicht getestet worden war. Die Regierung hat die Versuche in den alten Testgebieten in der Wüste von Nevada nach massiven Bürgerprotesten verboten. Schließlich gibt es schon genug Waffen, kein Mensch braucht eine neue.
    Und der Test von Atomwaffen ist immer mit einem erheblichen Sicherheitsrisiko verbunden. Egal, wann, wie und wo man sie versuchsweise zündet - es tritt immer radioaktive Strahlung aus, so oder so.«
    »Was geschah dann?«
    »Wenn ich mich recht erinnere, wurde die geplante Versuchsreihe abgeblasen und das gesamte Projekt gekippt.«
    »Zumindest wollte man das die Öffentlichkeit glauben machen.« Justus drehte sich wütend zu Olin um. »Es ist wahr, oder? Unter unseren Füßen

Weitere Kostenlose Bücher