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Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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Geisterschiff. Als hätte sich die Besatzung in Luft aufgelöst. Erst hinter der letzten Tür am Ende des Ganges fand Peter, was er suchte. Dort war ein großer Lagerraum. Kreuz und quer standen hier Kisten und Kartons herum. Peter schaltete das Licht ein und schloss die Tür vorsorglich hinter sich. Dann nahm er die Ladung unter die Lupe. Einige der Kartons ließen sich leicht öffnen, aber Peter war enttäuscht: Es waren Lebensmittel. Dutzende Konserven und Gläser, Pappschachteln und Trockenobst. Eben alles, was man für eine längere Reise brauchte. In einer großen Stahltruhe entdeckte er eine seltsame technische Ausrüstung, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Es sah aus wie ein überdimensionaler Wagenheber, den man erst noch zusammenbauen musste.
    Möglicherweise war es aber auch etwas völlig anderes. Die anderen Kisten waren verschlossen.
    Peter ließ die Schultern hängen. So viel also zu seiner großartigen Enthüllungsaktion. Außer etwa einem Liter Angstschweiß hatte das Wagnis überhaupt nichts gebracht. Zeit abzuhauen!
    Ein Geräusch ließ ihn zusammenfahren. Schritte auf dem Gang! Da kam jemand auf den Lagerraum zu! Blitzschnell schaltete Peter das Licht aus und versteckte sich hinter einer Holzkiste. Verfluchter Skinny! Die zehn Minuten waren noch nicht einmal halb um. Der Idiot hatte es nicht geschafft, die Sphinx-Mannschaft lange genug abzulenken! Mit klopfendem Herzen horchte Peter. Die Schritte waren verklungen. Konnte er es wagen, rauszuschlüpfen und zu verschwinden? Er wartete noch zwei Minuten, aber auf dem Gang vor der Tür blieb es still.
    Gerade wollte er sein Versteck verlassen, als die Tür mit einem Ruck geöffnet wurde. Ein breiter Lichtstreifen fiel in den Lagerraum. Peter erkannte eine hochgewachsene Gestalt.
    »Peter?«
    Skinny! »Ich bin hier!«
    »Wir müssen hier raus, Peter, schnell!« Und schon war er wieder verschwunden. Die Tür fiel langsam ins Schloss. Peter schoss das Adrenalin durch den Körper. Er war schon zu lange hier! Nichts wie raus hier! Er öffnete die Tür einen schmalen Spalt und spähte hinaus. Niemand da. Skinny war schon über die Treppe nach oben verschwunden. Hinterher!, dachte Peter, verließ den Lagerraum und schloss die Tür hinter sich. So schnell und so leise es ging, sprintete er zurück zur Treppe.
    Er hatte sie fast erreicht, als ihn plötzlich von hinten ein Schatten ansprang und ihm eine Hand auf den Mund legte! Peter rutschte aus, schnappte nach Luft, schlug hinter sich. Die Hand presste eisern ein stinkendes Tuch vor seine Nase. Eine graue, schwere Nebelwand raste auf Peters Verstand zu, auf seinen ganzen Körper, und hüllte ihn wie in Watte ein. Das helle Licht wurde noch heller, dann ganz plötzlich dunkel, und seine Knie gaben einfach nach. Er hatte nicht einmal mehr Zeit, sich zu wundern. Er war bewusstlos, noch bevor er auf dem Boden aufschlug.
     
    Justus und Bob waren von den Scheinwerfern des Lastwagens geblendet. Der Fahrer hatte sie direkt im Visier. Der Schock hielt nur zwei Sekunden an. Bis der Mann rief: »He, ihr Burschen! Was treibt ihr hier?«
    »Los, weg!«, rief Bob und rannte los.
    Justus sprintete hinterher. Sie waren entdeckt worden! Und es gab keine Möglichkeit, sich zu verstecken! Der Pier war zweihundert Meter lang. Erst wenn sie sein Ende erreicht hatten, konnten sie Deckung suchen.
    Ein paar Augenblicke lang sah es ganz gut aus. Sie liefen aus dem Lichtkegel des Lastwagens hinaus und schienen in Sicherheit. Doch dann hatte offenbar auch der Fahrer seinen Schock überwunden - und gab Gas!
    »Er ist hinter uns her!«, rief Bob. »Los, Just, schneller!«
    Schneller! Er lief bereits so schnell er konnte! Seine Lungen brannten schon nach fünfzig Metern! Noch schneller? Der Lastwagen hupte. Das Licht kam näher. »Der will uns überfa hren!«
    Dann erreichten sie das Ende des Betonstegs. Bob wetzte um eine Ecke. Justus war zwanzig Meter hinter ihm. Als er die Biegung erreichte, war Bob verschwunden. »Bob! Wo bist -«
    Jemand griff nach ihm und zerrte ihn in einen Spalt zwischen zwei großen Stahlcontainern. »Hier bin ich. Still jetzt!« Mit angehaltenem Atem lauschten sie. Der Wagen war ganz in der Nähe! Sie trauten sich nicht, um die Ecke zu blicken. Das Motorengeknatter des LKWs wurde lauter. Immer lauter.
    Schließlich blieb der Wagen stehen, keinen Meter von dem Container entfernt.
    Eine Ewigkeit verging. Nur das Dröhnen des Motors war zu hören. War der Fahrer ausgestiegen? Suchte er nach ihnen? Kam er gleich

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