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Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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Polizei.
    »Ja? Hallo? Jelena Charkova hier. Ich brauche Hilfe. Jemand ist in meinem Garten und beobachtet mich.« Während Jelena auf die Polizei wartete, saß sie am Fenster neben der Haustür und starrte halb grimmig, halb ängstlich in die Nacht hinaus. Sie hatte ein Fernglas in der Hand. Doch auch damit sah sie nur die glühende Zigarette in der Dunkelheit. Wo blieben nur die verdammten Cops? Endlich näherte sich ein Wagen. Er hielt.
    Türen schlugen, kurz darauf klingelte es. Sofort öffnete Jelena mit dem Summer das Gartentor. Hoffentlich waren die Cops nicht so trottelig, den Kerl entwischen zu lassen! Einer der Beamten näherte sich auf dem Kiesweg dem Haus.
    Da! Eine Bewegung! Der Zigarettenmann huschte zwischen den Bäumen hindurch. Er wollte abhauen! Jelena riss die Haustür auf und rief: »Hinter Ihnen! Er läuft weg!« Der Polizist war einen Moment irritiert, dann begriff er, was los war und setzte dem Flüchtenden nach. Fast sah es so aus, als würde er entkommen, doch als er das schmiedeeiserne Tor erreichte, trat ihm ein zweiter Polizist in den Weg. Der Mann sprang zur Seite, doch gegen zwei Cops hatte er keine Chance. Sie packten ihn!
    Es gab ein kurzes Handgemenge, dann gab der Zigarettenmann auf.
    Eilig hob Jelena das Fernglas an die Augen. Sie wollte keinen Moment verpassen! Erst sah sie nur Dunkelheit. Doch dann ließen die Beamten Taschenlampen aufleuchten. Sie schienen dem Mann direkt ins Gesicht. Das Fernglas war wirklich gut, Jelena erkannte jedes Detail: Es war der Typ, den sie schon vor der Musikschule bemerkt hatte. Sean Connery. Sie redeten miteinander, erst laut und aufgebracht, dann plötzlich leise und sachlich. Jelena konnte nichts verstehen, dazu waren sie zu weit weg.
    Dann sah sie es! Vor Schreck ließ sie beinahe das Fernglas fallen. Mein Gott!
    Sie wartete nicht auf die Cops, sondern stürzte sofort zum Telefon und wählte die Nummer der Zentrale. Es tutete. »Geh ran! Geh ran!« Niemand hob ab. Verflucht! Sie waren schon unterwegs! Bob hatte ihr erzählt, was die drei in dieser Nacht vorhatten: Sie wollten die ›Explorer‹ unter die Lupe nehmen.
    Ein fataler Fehler!
    Justus, Bob und Peter durften auf gar keinen Fall dieses Schiff betreten!
     
    Bob gähnte.
    Peter blickte trotzig aus dem Fenster. Justus verdrehte die Augen. »Ihr seid ja tolle Detektive, wirklich. Bob schläft gleich ein -«
    »Ich hatte eine miese Nacht, okay?«
    »Und Peter würde sich am liebsten wegbeamen.«
    »Wundert dich das? Heute Nachmittag hatte ich den Eindruck, Skinny Norris sei der Erste Detektiv. Er schnippt mit den Fingern und wir müssen springen.«
    »Das ist doch Unsinn!«, verteidigte sich Justus. »Und das habe ich dir auch schon tausendmal erklärt. Wir wären wahrscheinlich selbst auf die Idee gekommen, heute Nacht zum Hafen zu fahren. Ohne Skinnys Hilfe hätten wir aber nicht einmal gewusst, wo die ›Hadden Explorer liegt.«
    »Aber Jelena. Verstehst du, Just? Wir brauchen Skinnys Hilfe nicht. Niemand braucht Skinnys Hilfe. Niemand braucht Skinny! Es stinkt mir einfach, dass wir für ihn arbeiten.«
    Justus war es leid. »Okay. Ich hab's begriffen. Du hast es oft genug betont. Können wir das jetzt trotzdem bitte einfach durchziehen?«
    Den Rest der Fahrt schwiegen sie. Anfangs weil jeder auf den anderen sauer war. Doch je näher sie Santa Monica kamen, desto mehr wurde das Gefühl von einer inneren Anspannung verdrängt. Das berühmte Kribbeln. Justus hatte sie schon oft verspürt, die Aufregung vor einem nächtlichen Einsatz. Bob und Peter gegenüber bemühte er sich zwar immer, so cool wie möglich zu wirken, aber er war natürlich genauso nervös wie sie. Einer musste jedoch Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen, um zu verhindern, dass die anderen völlig durchdrehten. Wenn Bob und Peter gewusst hätten, wie oft Justus behauptet hatte, sich seiner Sache völlig sicher zu sein, obwohl das genaue Gegenteil der Fall war - sie hätten ihn wahrscheinlich auf der Stelle umgebracht.
    Der Hafen von Santa Monica war bei weitem nicht so groß wie der in Los Angeles, doch es reichte aus, um sich zu verfahren. Schon als Bob an den ersten großen Gebäuden und Hallen vorbeifuhr und sie verzweifelt nach Hinweisschildern Ausschau hielten, hatte Justus kein gutes Gefühl. Er sollte Recht behalten: Nach zehn Minuten hatten sie sich hoffnungslos zwischen all den Lagerhallen und Werften verirrt, waren Sackgassen und Einbahnstraßen auf den Leim gegangen und mussten mehr als einmal umkehren, da weißrot

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