Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
Vom Netzwerk:
missverstanden und er meinte ein Uhr nachts!«
    »Das glaubst du doch wohl selber nicht«, sagte Justus ruhig.
    »Die Besatzung hat auf dich gewartet. Fünf Minuten nachdem du an Bord warst, haben sie die Maschinen gestartet und du bist unbemerkt wieder runtergeklettert. Und dabei hast du Peter im Stich gelassen.«
    »Ich wusste nicht, dass die heute Nacht schon abdampfen, klar? Und deinen Freund Peter habe ich gewarnt! Was kann ich dafür, wenn er zu dämlich oder zu langsam war, um rechtzeitig zu verschwinden?«
    Der Erste Detektiv blickte seinem Gegenüber lange in die Augen. Es war zum Verrücktwerden: Er konnte Skinny einfach nicht einschätzen. Skinny Norris war hinterhältig, falsch und boshaft. Aber war das gerade wirklich eine Lüge? War Skinny tatsächlich gerissen genug, um sie alle hinters Licht zu führen?
    Justus wusste es nicht und wagte einen letzten Schuss ins Blaue:
    »Was sucht die ›Explorer‹ auf Makatao? Was will Hadden? Was hat der CIA damit zu tun? Oder um es kurz zu machen: Worum geht es hier, Skinny?«
    Skinnys Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, er trat einen Schritt auf Justus zu und beugte sich zu ihm hinunter, sodass sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten. »Hör zu, Dicker: Du kommst dir so schlau und wichtig vor. Justus MacSherlock, der große Meisterdetektiv! Aber in Wahrheit hast du keinen blassen Schimmer. Du willst wissen, worum es hier geht? Dann find es selbst heraus! Ich habe euch alles gesagt, was ich weiß. Und ich lasse mich nicht mehr von dir beschuldigen.« Er drehte sich um und ging mit großen, aber ruhigen Schritten den Pier zurück zur Straße.
    »He!«, rief Bob. »Glaubst du, du könntest jetzt einfach so abhauen?«
    »Lass ihn, Bob. Skinny ist uns vorerst keine Hilfe mehr.
    Entweder er weiß tatsächlich nichts oder er will es uns nicht sagen. Das kommt aufs Gleiche raus.« Justus stieß einen tiefen Seufzer aus. Er starrte in die Dunkelheit, die über dem Pazifik lag. Kleine Wellen schlugen plätschernd gegen die Kaimauer.
    Aus der Ferne drang der Tag und Nacht anhaltende Lärm des Industriehafens zu ihnen herüber. Irgendwo kreischte eine Möwe. Dann hörte er den Motor von Skinnys Sportwagen aufheulen. Justus fröstelte.
    »Warum können wir eigentlich nicht die Polizei rufen?«, brach Bob zaghaft die Stille. »Wenn sich sogar der CIA für die Sache interessiert, ist sie sowie eine Nummer zu groß für uns.
    Wir könnten Inspektor Cotta alles erzählen, was wir wissen.
    Und dann -«
    »Werden wir nie das Geheimnis lüften«, unterbrach ihn Jelena.
    »Vielleicht nicht wir, aber der CIA.«
    Jelena schüttelte den Kopf. »Der wird uns nichts erzählen.«
    »Warum denn nicht?«
    »Weil hier etwas vertuscht werden soll! Begreifst du denn nicht? Makatao ist von einem undurchdringlichen Schleier aus Rätseln umgeben. Hast du nicht selbst gesagt, du hättest bei den Nachforschungen das Gefühl gehabt, jemand wolle etwas geheim halten?«
    Bob nickte.
    »Und meinst du nicht, dass die Männer vom CIA Morton oder mich einfach gefragt hätten, anstatt uns zu beschatten, wenn es um etwas anderes als eine Geheimoperation gegangen wäre?«
    »Ich weiß nicht. Ich kenne mich beim CIA nicht aus.
    Vielleicht... vielleicht können Agenten gar nicht anders. Sie schleichen wahrscheinlich sogar auf leisen Sohlen, wenn sie nur im Supermarkt einkaufen.«
    Justus schüttelte den Kopf. »Ich bin Jelenas Meinung. Da geht etwas vor sich, das unter allen Umständen geheim gehalten werden soll. Und sobald wir zur Polizei gehen, sind wir raus aus der Sache und werden niemals erfahren, was wirklich vor sich geht.«
    »Aber wir sprechen hier nicht bloß über Rätsel, Geheimnisse und die Berufsehre der berühmten drei Detektive, die jeden Fall lösen. Es geht um Peter! Er ist in Gefahr! Wer weiß, was sie mit ihm machen werden. Vielleicht werfen sie ihn den Haien zum Fraß vor. Wenn der CIA meint, etwas vor uns geheim halten zu müssen, meinetwegen. Ich verzichte gern auf ein paar Antworten, wenn ich Peter dafür retten kann. Außerdem ist es durchaus das Recht eines Geheimdienstes, Geheimnisse zu haben.«
    »Auch wenn dabei die Bevölkerung betrogen und hintergangen wird?«, fragte Justus.
    »Wer redet denn davon?«
    »Ich. Diese Sache stinkt, Bob. Sie stinkt gewaltig. Da ist irgendwas ganz Großes im Gange, das unter gar keinen Umständen aufgedeckt werden soll. Aber wir haben einen letzten Trumpf im Ärmel: Bis jetzt hat niemand eine Ahnung, dass wir der Sache auf der Spur sind.

Weitere Kostenlose Bücher