Die drei ??? - 100 - Toteninsel
Schiff!«
»Du hast ja Recht. Aber wir dürfen jetzt nichts überstürzen.
Wenn wir etwas Unüberlegtes tun, bringen wir Peter vielleicht in noch viel größere Gefahr.«
Bob hatte kaum zugehört. »Die Hafenpolizei! Die kann das Schiff doch bestimmt einholen und stoppen, oder? Komm, Just, Beeilung!«
Er hatte sich schon zum Gehen umgewandt - als er fast über Jelena stolperte, die direkt hinter ihm aufgetaucht war. »Keine Polizei!«
»Wie bitte?«
»Keine Polizei«, wiederholte sie bestimmt.
»Warum nicht? Peter ist -«
»Peter ist in noch größerer Gefahr, wenn wir die Polizei verständigen.«
Nun drehte sich auch Justus um. »Moment mal. Was willst du uns damit sagen?«
»Was hast du herausgefunden?«, fragte Bob. Jelena setzte zu einer Antwort an, als Justus sie mit einer Geste unterbrach. »Wo ist eigentlich Skinny?«
»Hat sich der Kerl etwa aus dem Staub gemacht?«
»Keine Sorge«, antwortete Jelena. »Er bezahlt nur den Taxifahrer.«
»Warum denn das?«
»Weil ich es ihm gesagt habe.«
Der Erste Detektiv sah zur Straße. Das Taxi fuhr gerade ab und Skinny kam mit finsterem Blick auf sie zu. Bob trat ihm wütend entgegen. »Was ist an Bord passiert?«
»Gar nichts.«
»Was hast du mit Peter gemacht?«
»Nichts, verflucht noch mal!«
»Aber irgendwas muss da doch abgegangen sein!«
»Ich habe ihn im Lagerraum gefunden und ihm gesagt, er soll verschwinden, das ist alles.«
»Und warum ist er dann nicht hier?«
»Woher soll ich das wissen?«
Bob biss die Zähne zusammen. »Was sollen wir denn jetzt machen?«
Justus wandte sich an Jelena: »Warum sollen wir nicht die Polizei rufen?«
»Weil die Polizei unser größter Feind ist.«
»Wie bitte?«
»Wenn die Polizei von der Sache erfährt, ist der letzte Vorteil weg, den wir vielleicht noch haben: eure Tarnung.«
»Wovon redet dieses Mädchen?«, fragte Skinny verärgert.
Niemand beachtete ihn.
»Erinnert ihr euch? Morton wurde in den letzten Tagen von unbekannten Männern beschattet. Und ich ebenso. Heute Abend stand einer dieser Typen auf unserem Grundstück. Und da habe ich die Polizei gerufen.«
»Und?«, fragte Bob. »Haben sie den Kerl geschnappt?«
Jelena nickte. »Und gleich wieder laufen lassen.«
»Wie bitte? Wieso denn das?«
»Der Polizist krallte sich den Typ, dann sprachen sie miteinander und schließlich ließ der Cop ihn wieder frei und kam zu mir. Er erzählte mir, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauchte, der Mann in unserem Garten sei nicht gefährlich, im Gegenteil: Er stünde zu meiner eigenen Sicherheit dort.«
»Da bist du natürlich ausgeflippt«, vermutete Bob.
»Nein, bin ich nicht. Ich habe so getan, als würde mich diese völlig bescheuerte Erklärung ungemein beruhigen, und den Cop nach Hause geschickt.«
»Wovon redet dieses Mädchen?«, wiederholte Skinny.
Sie funkelte ihn wütend an. »Ich heiße Jelena. Und ich habe das kurze Handgemenge zwischen den beiden im Garten mit dem Fernglas beobachtet und etwas gesehen, das unsere schlimmsten Befürchtungen übertrifft.«
Sie schwieg. »Nun sag schon, Jelena!«
»Der Typ hielt dem Polizisten einen Ausweis unter die Nase.
Einen Ausweis vom CIA.«
Es dauerte einen Moment, bis Bob begriff, was Jelena da gesagt hatte. Justus und Skinny erging es ebenso. Wie aus einem Munde sagten alle drei: »Vom Geheimdienst?«
»Exakt.«
»Oh, mein Gott.«
»Und das soll ich glauben?«, höhnte Skinny. »Der CIA! Dass ich nicht lache!«
»Ich weiß, was ich gesehen habe. Es war ein Ausweis vom amerikanischen Geheimdienst. Und das bedeutet, dass wir da in eine Sache hineingeraten sind, in die die Regierung verwickelt ist.«
»Pah! Was sollte das denn sein? Waffenhandel? Spionage?
Oder vielleicht sind Außerirdische auf Makatao gelandet?«
Skinny kicherte.
»Sag du es uns!«, forderte Justus ruhig.
»Ich sage, dieses Mädel hier spinnt sich was zusammen.«
Jelena wollte gerade explodieren, doch Justus hielt sie zurück.
»Ich glaube, du weißt ganz genau, was hier vor sich geht, Skinny. Auf jeden Fall weißt du mehr, als du uns bisher gesagt hast.«
»Was quatschst du da, Dicker?«
»Du hast uns hierher gelotst und Peter an Bord der ›Explorer‹
gelockt. Du wusstest, dass das Schiff heute Nacht ablegen würde!«
»Wusste ich nicht!«
»Willst du uns erzählen, sie wäre auch dann ausgelaufen, wenn du nicht an Bord gegangen wärst?«
»Woher soll ich das wissen? Hadden sagte, das Schiff würde um ein Uhr ablegen. Vielleicht habe ich ihn
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