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Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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Olin.
    »Nur leider brauchen wir gar keinen Schiffsjungen«, fügte Dr. Svenson hinzu. »Bist du etwa Haddens Neffe oder so was?«
    Peter schüttelte den Kopf. »Nein. Entschuldigen Sie, ich muss... ich muss mal.« So ruhig wie möglich ging er zurück zur Treppe. Immer noch viel zu schnell. Peter wusste, dass es wie eine Flucht aussah. Es war auch eine. Der Zweite Detektiv stolperte unter Deck und lief zu seiner Kabine.
    »Guten Morgen, Skinner!« Ein riesiger Kerl trat mit gesenktem Kopf aus der Kombüse heraus. »In einer halben Stunde gibt es Frühstück!«
    Peter nickte nur knapp, schob sich in seine Kabine, schloss die Tür und schob den Riegel vor. Er schloss die Augen und atmete tief durch.
    Skinny. Jedermann auf diesem Schiff hielt ihn für Skinny.
    Das war absolut verrückt. Denn einer dieser Leute war derjenige, der ihn letzte Nacht niedergeschlagen hatte! Warum taten alle so, als wüssten sie von nichts? Oder war das die Wahrheit? Wussten sie wirklich nichts? Wie auch immer früher oder später würde der Täter ihn ent larven. Und wenn er das nicht tat, würde die Tarnung von allein auffliegen. So oder so, dann war er geliefert. Er musste hier runter. Sofort! Peter gab sich noch einige Minuten lang seiner grenzenlosen Panik hin.
    Doch dann schaltete sich sein Verstand wieder ein. Warum hatte er gerade an Deck nicht die Wahrheit gesagt? Warum war er geflohen, anstatt seine wahre Identität zu enthüllen? Je länger er zögerte, desto größer wurden seine Schwierigkeiten, wenn die anderen die Wahrheit erfuhren. Moment mal.
    Skinny Norris! Vielleicht war er es gewesen, der ihn letzte Nacht überrumpelt hatte! Vielleicht wollte er Peter mit seiner Warnung nur aus dem Versteck herauslocken, um ihn dann mit Chloroform außer Gefecht zu setzen. Peter konnte sich zwar beim besten Willen nicht vorstellen, wozu das gut sein sollte, aber - es ging schließlich um Skinny! Wer konnte schon nachvollziehen, was in dessen krankem Hirn so alles vor sich ging?
    Wenn also niemand von der Besatzung, sondern Skinny der Täter war - dann mussten sie die Wahrheit vielleicht gar nicht erfahren.
    Plötzlich war es Peter als würde er Justus' Stimme in seinem Kopf hören. Trotz der Genialität und des messerscharfen Verstandes des Ersten Detektivs war er berechenbar. Peter wusste einfach, was er in einer Situation wie dieser gesagt hätte: Das ist eine einzigartige Chance, Peter! Die Gelegenheit, alle Geheimnisse dieser Expedition zu lüften! Du musst nur cool bleiben. Du musst die Täuschung nur durchziehen und so tun, als wärst du Skinny.
    Genau das hätte Justus Jonas in diesem Moment gesagt.
    Jedenfalls fast. Wahrscheinlich hätte er es etwas komplizierter formuliert. Peter hätte sich aufgeregt, aber Justus hätte nicht locker gelassen und ihn irgendwann überzeugt. Oder wenigstens überredet.
    Die Sache hatte nur einen Haken: Die Mannschaft erwartete etwas von Skinny. Irgendetwas, das er tun oder sagen oder wissen sollte. Den Grund für seine Anwesenheit. Peter konnte diesen Erwartungen nicht gerecht werden, denn er hatte keine Ahnung, worum es überhaupt ging. Ja, aber die Besatzung hat ebenfalls keine Ahnung. Er kannte ja nicht einmal alle Namen!
    Maria Svenson, Olin, Juan - der Riese aus der Kombüse ist wahrscheinlich Mr Schwanz. Es ist ein Kinderspiel, das herauszufinden.
    Es war Wahnsinn. Der pure Wahnsinn. Peter hätte sich selbst am liebsten geohrfeigt, als er eine halbe Stunde später fest entschlossen die Kabine verließ, um am gemeinsamen Frühstück in der Kombüse teilzunehmen. Justus wäre stolz auf ihn gewesen.
     
    Justus fühlte sich miserabel. Er hatte die letzte Nacht kaum geschlafen. Ständig hatte er Peter vor seinem inneren Auge gesehen. Wie er allein auf diesem Schiff war, vielleicht ängstlich in ein Versteck gekauert, vielleicht auch längst entdeckt. Und warum? Weil Justus gestern nichts unternommen hatte.
    Was war nur in ihn gefahren? Wieso hatte er nicht sofort die Polizei verständigt? Sicher, Jelenas Entdeckung wog schwer, aber war es das alles wert? Selbst wenn der CIA da mit drinsteckte - das war noch lange kein Argument, Peters Leben aufs Spiel zu setzen! Wenn sie einfach die Hafenpolizei alarmiert hätten! Ein Motorboot hätte die ›Explorer‹ stoppen können. Jetzt war es dafür natürlich zu spät. Das Schiff war schon seit Stunden auf hoher See und würde wahrscheinlich erst wieder anhalten, wenn es Makatao erreicht hatte. Aber in diesem Moment, als Justus mit verquollenen Augen am

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