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Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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Frühstückstisch saß und abwesend in eine Schale Cornflakes starrte, war das alles nicht mal das Schlimmste. Das Schlimmste war –»Hast du die Tickets, Titus?«
    »Sie sind immer noch da, wo sie waren, als du das letzte Mal gefragt hast - in meiner Brieftasche.«
    »Tatsächlich? Ich habe dich schon mal gefragt?«
    »Wiederholt.«
    »Oh.«
    Tante Mathilda. Seit einer Stunde rannte sie wie ein aufgescheuchtes Huhn durch das Haus und traf die letzten Urlaubsvorbereitungen. Was im Detail bedeutete, dass sie entweder ihren Mann oder ihren Neffen mit Fragen und Belehrungen bombardierte.
    »Dass du mir nicht vergisst, die Blumen zu gießen, Justus!
    Aber bloß nicht zu viel! Blumen können lieber ein bisschen zu wenig Wasser vertragen -«
    »Als zu viel. Ich weiß, Tante Mathilda. Du erzählst mir seit einer Woche nichts anderes.«
    Tante Mathilda grinste. »Du hast es bald geschafft, Justus. In einer halben Stunde sind deine aufgeregte Tante und dein viel zu gelassener Onkel auf dem Weg zum Flughafen. Dann bist du uns für zwei Wochen los. Aber mach bloß keine Dummheiten, hörst du?«
    Es gab eine Menge, was Justus darauf hätte erwidern können.
    Dass er schon eine Menge Dummheiten gemacht hatte. Dass er im Begriff war, weitere zu begehen, um die ersten wieder gutzumachen. Dass die folgenden zwei Wochen geradezu von Dummheiten gespickt sein würden.
    »Kennst mich doch.« Das war die einzige Antwort, die Tante Mathilda beruhigen würde und die trotzdem nicht gelogen war.
    Aber Justus musste sein ganzes schauspielerisches Talent aufbringen, um den Satz unbeschwert über die Lippen zu bringen.
    »Und wenn Post für den Schrottplatz kommt, dann leg sie bitte ins Büro auf den Schreibtisch.«
    »Ja, Tante Mathilda.«
    »Und vergiss nicht, deinen Cousin Ty anzurufen. Er hat nächste Woche Geburtstag!«
    »Ja, Tante Mathilda.«
    »Und schließ immer das Tor ab, wenn du gehst, hörst du?
    Nicht bloß abends, immer!«
    »Ja, Tante Mathilda.«
    »Nun lass den Jungen doch in Ruhe, Mathilda. Er ist doch kein kleines Kind mehr!«
    Tante Mathilda seufzte. »Ich will ja nur, dass alles seine Ordnung hat. Da fällt mir ein: Hast du die Tickets eingesteckt, Titus?«
    Aus der halben wurde eine Dreiviertelstunde, dann fuhren die beiden endlich zum Flughafen. Justus stand am Tor und winkte ihnen nach. »Wiedersehen! Grüßt Patrick und Kenneth von mir!
    Und viel Spaß!« Der Wagen verschwand hinter der nächsten Biegung Richtung Los Angeles. Der Erste Detektiv atmete auf.
    Unter normalen Umständen hätte er einen Freudensprung gemacht. Sosehr er seinen Onkel und seine Tante auch mochte, aber zwei Wochen sturmfreie Bude waren immer ein Grund zur Freude. Doch heute war ihm nicht nach Jubeln zu Mute. Er fühlte sich furchtbar.
    Gerade wolle er das Tor schließen, als eine Fahrradklingel hektisch schrillte. Bob kam angebraust. »Waren das Onkel Titus und Tante Mathilda?«, fragte er, nachdem er mit quietschenden Bremsen neben Justus zum Stehen gekommen war.
    »Ja. Auf dem Weg nach Irland.«
    »Hör zu, Just, ich habe nachgedacht. Wir müssen etwas tun.
    Wir können Peter nicht einfach seinem Schicksal überlassen.
    Wir müssen -«
    »Die Polizei rufen.« Justus nickte. »Ja, ich weiß.«
    Bob runzelte die Stirn. »Du bist der gleichen Meinung?«
    »Ja.«
    »Aber gestern hast du doch noch -«
    »Gestern war gestern. Aber du hattest Recht, Bob.
    Geheimnisse oder nicht, CIA hin oder her, wir können das nicht mehr auf eigene Faust durchziehen. Wir wissen ja nicht einmal, wo wir anfangen sollten.«
    Der dritte Detektiv seufzte. »Ich bin froh, dass du die Sache so siehst. Jelena wird allerdings nicht begeistert sein.«
    »Zum Glück ist Jelenas Meinung völlig irrelevant«, sagte Justus leicht säuerlich. »Rufen wir Cotta an?«
    »Einverstanden.«
    Sie waren gerade auf dem Weg zur Zentrale, als jemand von der Straße gegen das hölzerne Tor pochte. »Wir haben geschlossen!«, rief Justus über die Schulter zurück. »Steht auf dem Schild: Betriebsferien!«
    »Ich suche einen Justus Jonas«, drang eine Stimme über das Tor.
    Justus stutzte und ging zurück. Er schob den Riegel zur Seite und öffnete einen Flügel. Draußen stand ein Mann im schwarzen Anzug. Er sah aus wie ein Leibwächter. Oder ein Chauffeur.
    Oder ein Bote. Jemand, der im Auftrag von jemandem hier war und eine Nachricht überbringen sollte. »Ich bin Justus Jonas.
    Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich wurde geschickt, um dich und Bob Andrews abzuholen.«
    »Davon weiß ich

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