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Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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Position.
    Justus nickte grimmig. »Wie ich vermutet hatte. Bei unserer Flucht hat natürlich niemand daran gedacht, die Gewichte des Öffnungsmechanismus neu zu verteilen. Jetzt haben wir uns ausgesperrt.«
    »Und was nun?«
    »Wir haben noch ein Ass im Ärmel. Bob ist da unten. Weißt du, wo er zurückgeblieben ist, Peter?«
    Der Zweite Detektiv schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Es war ja stockdunkel auf dieser Treppe. Als wir den Aufgang entdeckten, war er jedenfalls noch bei uns. Und danach? Ich kann mich nicht erinnern, aber ich hatte auch andere Sachen im Kopf.«
    »Wahrscheinlich ist er auf der Treppe gestürzt«, vermutete Justus. »Aber inzwischen wird er bemerkt haben, dass die Bombe nicht hochgegangen ist. Ich hoffe, er tut das Richtige.«
    »Und was wäre das?«
    »Na, uns die Tür aufmachen. Er wird ja wohl nicht so leichtsinnig sein, etwas im Alleingang gegen Olin zu unternehmen. Oder?«
     
    Große, runde, glotzende Augen. Lange Nasen. Verzerrte Münder, die die Zähne bleckten. Die an die Felswand gemalten Ahnenbilder starrten Bob an. Bob starrte zurück. Die Welt um ihn herum versank in einem Nebel aus Stille und Dunkelheit.
    Ganz am Rande seines Bewusstseins bekam er noch mit, wie Peter und Justus die Treppe am Ende des Raumes erklommen.
    Es war nicht wichtig. Nichts war mehr wichtig. Es gab nur noch diese Gesichter: verzerrte Fratzen mit gebleckten Zähnen und stechendem Blick. Bob schritt langsam an der Wand entlang. Sie schienen ihm mit den Augen zu folgen. Es war beunruhigend.
    Sie wirkten so lebendig, so... so wissend. Als hätten sie auf ihn gewartet. Als wollten sie ihm etwas mitteilen.
    Bob kannte diese Gesichter. Er wusste, dass er sie schon einmal gesehen hatte. Aber wo? Und wann? Er konnte sich nicht erinnern. Doch dann fiel sein Blick auf ein Gesicht in der Mitte der Wand. Es war das Größte von allen und seine Augen waren so durchdringend, dass Bob das Gefühl hatte, sie würden direkt in seinen Kopf sehen. Da war eine Mauer. Eine Mauer in seiner Erinnerung. Bob hatte nicht gewusst, dass sie da war, aber jetzt spürte er, dass dahinter etwas verborgen lag, sorgsam abgeschirmt von seinem Bewusstsein. Die Mauer bekam Risse.
    Bilder sickerten hindurch. Nacht. Ein Industriegebiet.
    Lagerhäuser.
    Die Wand in seinem Geist begann zu bröckeln. Ein Versteck hinter einem Stahlcontainer. Ein Geräusch. Sie brach zusammen und eine Flut von Erinnerungen ergoss sich in Bobs Gehirn. Die Wirklichkeit... löste... sich... auf.
    Eine große, dunkle Gestalt war aus dem Nichts hinter seinem Rücken aufgetaucht. Sie holte zum Schlag aus! Bob riss den Arm hoch. Ein schwerer, harter Gegenstand traf sein Handgelenk. Glühender Schmerz durchzuckte ihn. Bob wollte schreien, doch da krachte etwas auf seinen Kopf. Bizarre Muster explodierten vor seinen Augen. Es wurde dunkel. Als er erwachte und die Augen aufschlug, gab es Licht. Eine Lampe.
    Weit entfernt. Schwach. Er lag irgendwo. Auf einer Pritsche oder so was. Bobs Kopf schmerzte. Schlimmer war jedoch sein Handgelenk. Er konnte es kaum bewegen. Wo war er? Was war geschehen? Er hatte im Industriegebiet von Santa Monica auf Skinny Norris gewartet, der sich dort mit Joseph Hadden treffen wollte. Dann hatte ihn plötzlich jemand niedergeschlagen. Es war weder Skinny noch Hadden gewesen.
    »Ich glaube, er ist aufgewacht.« Eine leise, tiefe Stimme aus der Richtung, aus der auch das Licht kam. Stühlerücken. Jemand kam auf ihn zu. Zwei Menschen, ein kleiner, ein großer - mehr konnte Bob in der schwachen Beleuchtung nicht erkennen.
    »Geht es dir gut, Skinny?«, fragte der Kleine und beugte sich über ihn, so dass Bob sein Gesicht sehen konnte. Es war hager und eingefallen, die Augen leuchteten hellblau. Dieser Mann sah nicht gesund aus. Und was hatte er da gerade gesagt? Skinny?
    »Ich...«, begann Bob und fing an zu husten. Sein Mund war ausgetrocknet.
    »Hol etwas Wasser, Dave!«, fuhr der Kleine den Großen an.
    »Es tut mir Leid, dass er dich so heftig niedergeschlagen hat, Skinny. Ich habe ihm gesagt, er soll dich gefügig machen, von einem angeknacksten Handgelenk und einer dicken Beule war nie die Rede. Er ist manchmal etwas grob. Oh, du wunderst dich, dass ich deinen Namen kenne? Ich weiß so einiges über dich, Skinner Norris. Und ich hätte eine weniger brutale Methode vorgezogen, dich hierher zu bringen. Aber Mr Hadden war der Meinung, du würdest dich sträuben. Daher hat er mir diesen... Gorilla an die Seite gestellt.«
    Bobs Gedanken rasten.

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