Die drei ??? - 100 - Toteninsel
ich mich allein!
Was wird hier gespielt?« Juan. Wer sonst. Er krabbelte aus seiner Deckung in einer kleinen Mulde heraus, klopfte sich den Staub von der Kleidung und stapfte wütend auf Peter zu.
»Vorsicht!«, rief Peter. »Die Bombe muss jeden Moment hochgehen!«
»Bombe!«, schnaubte Juan. »Es gibt keine Bombe! Oder hast du was gehört?«
»Ich habe sie gesehen«, antwortete Peter und wies auf den Boden. »Da unten.«
»Gar nichts hast du! Du hast mit dem Verräter gemeinsame Sache gemacht! Dir werd ich's zeigen, Bürschchen!« Juan schien Peter beim Hemdkragen packen zu wollen, doch Peter trug kein Hemd mehr. Also griff sein Gegner kurzerhand nach Peters Kehle.
»He!«, brüllte Peter. »Spinnen Sie jetzt komplett?«
»Juan!« Professor Phoenix kam vom oberen Rand des Kraters zurück. »Ich sage es Ihnen zum letzten Mal: Lassen Sie den Jungen in Frieden!«
»Sehen Sie denn nicht, was hier passiert, Professor? Diese Burschen -«
»Haben sicherlich nichts mit der Verschwörung zu tun, die Sie hinter allem und jedem vermuten.«
»Und was macht Sie da so sicher?«
»Mein Instinkt. Und mein gesunder Menschenverstand.
Machen Sie doch Ihre Augen auf, Juan: Diese Jungs sind höchstens sechzehn Jahre alt. Glauben Sie ernsthaft, Mr Hadden würde drei Teenager losschicken, um Sie oder mich auszuspionieren?«
»So. Und wie erklären Sie sich dann das, was gerade geschehen ist? Eine Bombe! Dass ich nicht lache! Ich kann Ihnen sagen, was die drei vorhatten: Sie haben uns aus der Anlage rausgelockt, das steckt dahinter!«
Nun kam auch Justus aus seinem Versteck und gesellte sich zu den anderen. »Das ist nicht wahr. Es gibt wirklich eine Bombe. Olin hat sie an Bord der ›Explorer‹ hierher geschmuggelt.«
»Aber warum geht sie nicht hoch?«, rief Peter. »Warum passiert denn nichts?«
»Was ist da unten gesche hen, Justus?«, fragte Phoenix. »Was befindet sich hinter der Panzertür? Und was hat Olin getan?«
Der Erste Detektiv erzählte die ganze Geschichte. »Wir wissen immer noch nicht, welches Geheimnis hinter dieser Anlage steckt. Nur eines ist sicher: Sie ist viel, viel größer, als wir angenommen hatten. Ich glaube nicht, dass wir auch nur eine Ahnung davon haben, wie groß. Es gibt so viele Türen und Gänge, an denen wir vorbeigekommen sind und von denen wir nicht wissen, was sich dahinter verbirgt.«
»Und das gla uben Sie ihm?«, brauste Juan auf.
Professor Phoenix nickte ruhig. »Ja, das tue ich. Es macht nämlich mehr Sinn als die Geschichte, die Sie sich zusammengebastelt haben.«
»Mit einem hatte Juan allerdings Recht«, warf Justus ein.
»Die Sache mit der Bombe war ein Fake.«
»Was?«, rief Peter. »Wie kommst du denn darauf? Wir haben das Ding doch gesehen, samt Zünder!«
»Schon. Aber du siehst ja: Es ist nichts passiert. Und findest du es nicht auch etwas merkwürdig, dass sich jemand von einer Sekunde auf die andere in einen völlig anderen Menschen verwandelt? Dass ein intelligenter Mann wie Olin plötzlich von einer Art religiösem Wahn besessen ist? Das war alles nur Show!«
»Und wozu sollte diese Show gut sein?«
»Um uns alle aus der Anlage zu vertreiben. Das war Olins einzige Chance, heil aus der Sache herauszukommen, nachdem ich ihn durchschaut und bloßgestellt hatte. Dieser Quatsch vo m Zorn der Ahnen und der heiligen Insel war nur dummes Gerede.
Irgendeinen Grund für sein Verhalten musste er uns ja nennen.
Da war es natürlich einfacher, den verrückten Wissenschaftler zu spielen, als mit der Wahrheit herauszurücken.«
»Die Wahrheit?«, fragte Peter. »Aber was ist die Wahrheit?«
»Das kann ich dir auch nicht sagen. Noch nicht. Ich weiß nur eines: Mr Olin ist der Schlüssel zum Ganzen. Ich bin sicher, dass er ganz genau weiß, wer diese Anlage gebaut hat und zu welchem Zweck. Wenn wir ihn kriegen, lösen wir auch das Rätsel um Makatao.« Justus knetete gedankenverloren seine Unterlippe. »Allerdings gibt es da ein Problem.«
»Welc hes, Just?«
»Wenn ich mit meinen Vermutungen richtig liege, wird Olin dafür gesorgt haben, dass wir die Anlage so schnell nicht wieder betreten können. Wahrscheinlich hat er die Panzertür fest verriegelt. Und mit etwas Pech haben wir uns den ersten Zugang selbst versperrt.« Abrupt setzte Justus sich in Bewegung. Er durchquerte die Ruinen bis zur Mitte des Kraters, wo sich der Altar befand. Der Erste Detektiv presste seine Hand auf den magischen Kreis. Nichts rührte sich. Der Steinblock blieb unbewegt an seiner
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