Die drei ??? - 100 - Toteninsel
guter, das gebe ich zu, aber dafür umso einprägsamer.«
»Sie werden es nicht schaffen, mich zu hypnotisieren«, sagte Bob bestimmt. »Niemals.«
»Nicht, wenn du dich dagegen wehrst, da gebe ich dir Recht.
Deshalb bitte ich dich ja auch mir zuzuhören. Damit du verstehst, worum es hier geht. Ohne die Information, die ich dir geben werde, ist die ganze Mission bedeutungslos. Es ist ungeheuer wichtig, dass ein Mensch an Bord der ›Explorer‹
weiß, wo auf der Insel überhaupt gesuc ht werden soll. Aber der Maulwurf wird natürlich versuchen, an diese Information heranzukommen. Er wird nichts unversucht lassen. Er wird vielleicht nicht einmal vor Gewalt zurückschrecken. Unser Geheimnisträger muss sich also so unauffällig wie möglich verhalten. Und wie gelingt ihm das? Indem er gar nicht weiß, dass er ein Geheimnis kennt.«
Bob runzelte die Stirn. »Ich verstehe immer noch nicht ganz.
Sie... Sie wollen mir eine Information implantieren?«
»Sozusagen, ja. Wenn ich dich hypnotisiere, wirst du dich erst dann wieder an die Information erinnern können, wenn du auf der Insel angelangt bist. Bis dahin ist das Geheimnis sicher verwahrt. Sicherer als an jedem anderen Ort in der Welt, nämlich in deinem Kopf. Und du wirst es nicht einmal wissen.«
»Und wenn ich mich weigere?«
»Ich kann dich nicht zwingen. Niemand kann hypnotisiert werden, wenn er es nicht möchte. Deine innere Bereitschaft ist eine Voraussetzung, damit es funktioniert. Andernfalls kann der beste Hypnotiseur der Welt nichts ausrichten.« Cypher blickte ihn ernst an. Er wartete auf eine Entscheidung.
Aber Bob war noch nicht bereit, der Sache zuzustimmen.
»Was habe ich von der ganzen Sache?«
»Nun, ich denke, das weißt du.«
Bob zuckte zusammen. Er wusste von gar nichts!
»Mr Hadden sagte, du würdest für diesen Auftrag äußerst großzügig entlohnt. Wenn du ablehnst, wird er dich ohne Zweifel morgen anrufen, um dir zu sagen, dass du deinen Seesack wieder auspacken kannst. Oder Schlimmeres.« Er lächelte vieldeutig. »Hadden ließ durchblicken, dass du in seiner Schuld stehst. Ich denke, du weißt, was er damit meint.«
Bob konnte es sich denken. Skinny hatte irgendwas ausgefressen, so viel wusste er. Und das setzte Hadden als Druckmittel gegen ihn ein. Das Problem war: Bob war nicht Skinny. Was hatte es für Konsequenzen, wenn er diesen Cypher in seinem Hirn herumpfuschen ließ? »Angenommen, ich sage Ja«, begann Bob vorsichtig. »Was passiert mit mir, wenn ich aus der Hypnose aufwache?«
»Du wirst dich an nichts erinnern können und nach Hause fahren. Nicht an Daves ruppigen Überfall, nicht an mich, nicht an diesen Ort und nicht an das Geheimnis. Es wird so sein, als hättest du bei Halle 3 vergeblich auf Mr Hadden gewartet.«
»Und mein Handgelenk?«
»Dafür werden wir uns etwas Nettes ausdenken.«
»Warum erzählt mir Mr Hadden die ganze Geschichte eigentlich nicht selbst?«
Cypher schüttelte lächelnd den Kopf. »Du bist ziemlich neugierig. So hatte Mr Hadden dich gar nicht beschrieben. Also schön: Mr Hadden ist deshalb nicht hier, weil du ihn in den nächsten Tagen noch einmal treffen und dich dann womöglich an die Hypnose erinnern könntest. Wir werden mit Bildern arbeiten. Ich werde die Informationen, die ich dir anvertraue, in deinem Kopf mit Bildern verschlüsseln. Wenn du diese Bilder das nächste Mal siehst - und das wird auf Makatao sein -, wird die Erinnerung zurückkommen. Das könnte jedoch auch mit allem anderen passieren, was du heute Nacht hier siehst. Daher ist dieser Raum völlig kahl. Deswegen ist Mr Hadden nicht hier.
Und Dave und mich wirst du garantiert nie wieder zu Gesicht bekommen. Also?«
Bob dachte nach. Es war zum Verrücktwerden. Natürlich musste er Ja sagen. Das war eine einmalige Gelegenheit, Licht in diesen Fall zu bringen! Dieser Mensch hielt ihn für Skinny und würde ihm streng geheime Informationen anvertrauen.
Justus hätte der Hypnose ohne zu zögern zugestimmt. Das Dumme war nur: Justus würde hiervon nie etwas erfahren.
Genauso wenig wie Peter. Und nicht einmal Bob würde morgen noch wissen, was hier passiert war. Wenn Cypher die Wahrheit sagte, würde Bob das alles erst wieder einfallen, wenn er auf Makatao war. Und er hatte eigentlich nicht vor, diese verfluchte Insel jemals zu betreten. Und damit waren die wertvollen Informationen auf ewig verloren. Aber vielleicht war das gar nicht das Problem. Vielleicht lautete die Frage viel eher: Was passierte, wenn er es ablehnte,
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