Die drei !!!, 12, Popstar in Not
eigentlich hier?« Franzi runzelte die Stirn. Marie sah, dass sie kurz vorm Ausrasten war. Aber das schien Benni nicht zu bemerken.
»Dich sehen natürlich.« Seine blauen Augen blickten sie treuherzig an. »Ich wollte dich abholen. Wir könnten eine Runde mit unseren Skates durch die Gegend düsen. Es ist herrlichesWetter.« Er zeigte zum Fenster. Draußen schien die Sonne von einem noch leicht verhangenen Vorfrühlingshimmel. Es war allerdings klirrend kalt.
»Das geht jetzt nicht«, sagte Franzi ziemlich ungnädig. »Wir haben gerade ein Clubtreffen, das siehst du doch. Warum hast du nicht vorher angerufen? Dann hättest du dir den weiten Weg hierher sparen können.«
»Kein Problem.« Benni steckte sich einen zweiten Keks in den Mund. »Wenn ihr noch zu tun habt, bleib ich einfach ein bisschen sitzen und hör euch zu. Ich bin auch mucksmäuschenstill.« Franzi seufzte genervt. »Du kannst nicht hierbleiben. Die Clubtreffen sind geheim.« Sie warf Marie und Kim einen Hilfe suchenden Blick zu.
»Warum wartest du nicht draußen, Benni?«, schlug Kim vor. »Wir sind sowieso bald fertig, dann kannst du mit Franzi skaten gehen.«
Marie bewunderte Kim mal wieder für ihre diplomatische Art. Sie fand einfach immer die richtigen Worte. Marie selbst hätte Benni am liebsten achtkantig hinausbefördert. Der Typ entwickelte sich allmählich zu einer hundertprozentigen Nervensäge.
»Worum dreht sich’s denn in eurem neuen Fall?« Benni beugte sich interessiert vor. »Franzi tut immer schrecklich geheimnisvoll. Dabei würde ich niemandem etwas verraten. Ich kann schweigen wie ein Grab.«
»Darum geht’s doch gar nicht!« Jetzt wurde Franzi laut. »Das sind vertrauliche Informationen. Kapier das endlich!«
Benni runzelte die Stirn. »Musst du mich deswegen so anschreien?«
»Ja, muss ich!«, schrie Franzi. Sie war knallrot im Gesicht. »Sonst reagierst du ja nicht! Und jetzt lass uns bitte allein, okay?«
Benni stand auf. »Bin schon weg. Echt schade, dass dir dein Club wichtiger ist als ich. Ich dachte, du vertraust mir.« Nachdem er Franzi einen verletzten Blick zugeworfen hatte, verließ er den Pferdeschuppen.
Franzi stöhnte. »Na toll! Jetzt ist er sauer.« Sie fuchtelte ärgerlich mit den Armen in der Luft herum. »Was denkt sich dieser Idiot eigentlich? Er kann doch nicht einfach unangemeldet hier hereinplatzen und erwarten, dass ich ihm freudig um den Hals falle!«
Marie nickte. »Finde ich auch. Es gibt nichts Schlimmeres als klammernde Typen.«
»Benni ist eben verliebt«, wandte Kim ein. »Er will so viel Zeit wie möglich mit Franzi verbringen. Das ist doch völlig normal.«
»Ich weiß nicht …« Franzi trank einen Schluck von ihrem Tee, der inzwischen kalt geworden war. »So habe ich mir meine Beziehung nicht vorgestellt. Außerdem ist Benni total eifersüchtig. Als ich ihm von dem Abendessen mit Nick erzählt habe, hat ihm das gar nicht gefallen. Er hat mir lauter blöde Fragen gestellt und war noch Stunden später schlecht gelaunt. Dabei bin ich doch nicht sein Eigentum, oder?«
»Natürlich nicht.« Marie beugte sich vor und sah Franzi eindringlich an. »Lass dir das bloß nicht gefallen! Du musst Benni klarmachen, dass du nicht auf klammernde Typen stehst. Bei Holger hat das auch geholfen. Seit ich Klartext mit ihm geredet habe, ist Eifersucht kein Thema mehr.« Dass ihr letztes Telefonat ziemlich unterkühlt verlaufen war, erzählte Marie ihren Freundinnen lieber nicht. Holger war kurz angebunden gewesen und hatte kein Wort mehr über ihren Streit verloren. Stattdessen hatte er ihr mitgeteilt, dass er am Sonntag nicht kommen konnte. Angeblich musste er lernen. Marie, die sich eigentlich für ihr zickiges Verhalten hatte entschuldigen wollen,waren die Worte im Hals stecken geblieben. Und bevor sie Holger fragen konnte, ob er noch sauer war, hatte er das Gespräch auch schon wieder beendet. Seitdem hatte Marie nichts mehr von ihm gehört.
»Wahrscheinlich hast du recht. Ich sollte dringend mit Benni reden.« Franzi starrte mit düsterer Miene in ihren Tee. »Dass Beziehungen aber auch immer so kompliziert sein müssen!« Marie seufzte. »Wem sagst du das.«
Kim nahm sich den letzten Keks. »Manchmal spinnen Jungs einfach.«
Marie musste grinsen. Kim hatte die Lage mal wieder perfekt zusammengefasst. Dem war absolut nichts hinzuzufügen.
»One, two, three, four!«, zählte Nick. Davids Gitarre setzte ein, Bass und Schlagzeug folgten, dann ertönte Nicks Stimme. Sie klang rau und sanft
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