Die drei !!!, 13, Gefahr im Reitstall
zischte Franzi.
Zu zweit huschten sie hinüber und duckten sich unter dem Fenster. Franzis Herz klopfte schneller. Sie hatte die Stimmen sofort erkannt: Es waren David und Peter. Sie schienen sich zu streiten.
»… einfach unglaublich!«, sagte David gerade. »Diese Schmierereien sind echt das Allerletzte. Beim Reiterstübchen hab ich ja noch ein Auge zugedrückt, aber das war ein Fehler. Jetzt geht es weiter.«
»Ich finde, wir sollten kein Drama draus machen«, versuchte Peter seinen Chef zu beschwichtigen.
»Kein Drama?« Davids Stimme wurde noch lauter. »Das sehe ich anders. Die Schmierereien müssen aufhören. Der ganze Weidezaun ist verschandelt. Wer macht denn so was? Ich sollte am besten gleich alle Eltern verständigen und ...«
»Das ist doch übertrieben«, sagte Peter. »Nur wegen diesem bisschen Kinderkram. Da hat sich jemand von den Kindern kreativ ausgetobt, das ist alles.«
»Von wegen Kinderkram!«, rief David. »Das ist Schädigung von Eigentum. Wie sieht denn das aus? Und wer macht das wieder weg?«
»Ich«, sagte Peter ruhig. »Die Spuren im Gras hab ich ja auch gleich wegbekommen. Der Zaun dürfte auch kein Problem sein.«
Marie und Franzi tauschten einen Blick. Peter hatte also die Spuren entfernt, nicht Momo! Aber welche Schmierereien meinte David? Das Ganze wurde immer verworrener und komplizierter.
»Du bist viel zu gutmütig«, sagte David, aber dann seufzte er und gab sich geschlagen: »Okay, danke dir. Aber wenn so was noch mal passiert, muss ich einschreiten. Wo kommen wir denn da sonst hin?«
Peter murmelte irgendetwas Unverständliches, dann hörten Marie und Franzi eine Tür schlagen. Und bevor sie begriffen, was das bedeutete, stand der Stallbursche plötzlich vor ihnen.
»Ach … hallo! Dich kenn ich doch, oder?« Er musterte Franzi verwundert von Kopf bis Fuß.
Sie wurde rot und stammelte: »J…ja, kann sein. Ich bin eine von den Reitanfängern, und das ist Marie, eine Freundin von mir.«
Peter lächelte. »Kann ich euch helfen? Wollt ihr zu David?«
Franzi wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Zum Glück sprang Marie für sie ein. »Ja, genau!«, sagte sie. »Wir wollen zu David!«
»Wartet lieber noch einen Moment«, sagte Peter. »Momentan ist er nicht so gut drauf.« Er zwinkerte ihnen zu, dann drehte er sich um und ging.
Franzi sah ihm nach. Er war wirklich nett, aber sie durfte sich nicht täuschen lassen. Vielleicht hatte er doch was mit Tinkas Verschwinden zu tun.
»Los, lass uns abhauen«, sagte Marie, »bevor David rauskommt und uns auch noch anbrüllt.«
Franzi nickte. »Ja, du hast recht.«
Doch gerade als sie sich zurückziehen wollten, hörten sie, wie der Besitzer laut telefonierte. »Hallo, Frau Röhn!«, sagte er.
Sofort packte Franzi Marie am Arm und zischte: »Warte! Er spricht mit Fionas Mutter.«
Das wollte sich Marie natürlich nicht entgehen lassen. Zusammen mit Franzi ging sie wieder auf Lauschposition.
»Klar, Frau Röhn«, sagte David. »Das ist doch viel einfacher und billiger für uns beide, wenn wir uns das Futter teilen. Ich kann es gleich vorbeibringen, wenn Sie möchten.« Frau Röhn schien darauf zu antworten, denn David lauschte einige Sekunden schweigend. Dann lachte er kurz. »Keine Ursache. Ich komme gleich vorbei. Bin schon unterwegs.«
Er legte auf, und diesmal flüchteten Franzi und Marie rechtzeitig. Als sie in sicherer Entfernung waren, blieben sie stehen und sahen sich an.
»Ich glaube, Momo muss warten«, sagte Marie.
Franzi nickte. »Das glaube ich auch. Los! Ich kenn eine Abkürzung zum Ponyhof Hufeisen . Wenn wir rennen, sind wir vielleicht gleichzeitig mit David dort.«
Sie legten einen Sprint hin und schafften die Strecke in Rekordzeit. Und sie hatten tatsächlich Glück. Gerade als sie auf den Ponyhof zuliefen, sahen sie, wie David zwei Säcke auslud und auf dem Kiesvorplatz vor dem Stall abstellte. Schnell versteckten sie sich hinter einem Busch, und in dem Moment kam auch schon Fionas Mutter aus dem Wohnhaus und begrüßte David herzlich: »Das ging ja wie der Blitz! Vielen Dank.«
»Gern geschehen«, sagte David. »Soll ich die Säcke gleich in den Stall bringen?«
Frau Röhn schüttelte den Kopf. »Nicht nötig. Das macht später mein Mann. Vielen Dank noch mal.« Sie drückte David ein paar Geldscheine in die Hand und sagte: »Leider hab ich heute keine Zeit für einen Kaffee. Aber wir sehen uns ja bald wieder.«
David lächelte. »Ganz bestimmt. Also dann!« Er hob die Hand zum Abschied, stieg
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