Die drei !!!, 14, Spuk am See
Schmidt auf die Terrasse. Der Teich glitzerte im Sonnenschein, und abgesehen vom verschlafenen Quaken eines Frosches war es ganz still. Kim beobachtete Frau Schmidt verstohlen, während sie einen Krug mit Kirschsaft und drei Gläser auf den Tisch stellte, und bemerkte erleichtert, dass sie völlig normal wirkte. Es waren keine Anzeichen eines erneuten Anfalls zu erkennen.
»Ist der Einbrecher eigentlich schon gefasst worden?«, erkundigte sich Franzi beiläufig, als Frau Schmidt ihnen Saft eingeschenkt und sich zu ihnen an den Tisch gesetzt hatte.
»Nein, leider nicht«, antwortete Frau Schmidt. »Und ich habeauch nicht das Gefühl, dass sich die Polizei besonders viel Mühe gibt, ihn zu finden. Schließlich ist nichts gestohlen worden. Der Polizist, der meine Anzeige aufgenommen hat, hat mir keine großen Hoffnungen gemacht. Darum hab ich den zweiten Einbruch auch gar nicht mehr gemeldet.«
Kim beugte sich interessiert vor. »Es ist noch einmal bei Ihnen eingebrochen worden?«
Frau Schmidt nickte. »Letzte Nacht war irgendjemand im Schuppen. Ich hab’s heute früh gemerkt, als ich frischen Ton holen wollte. Das Schloss war aufgebrochen, und alles war durchwühlt.«
»Wurde denn diesmal etwas gestohlen?«, fragte Marie.
»Ich glaube nicht. Es gibt dort auch gar nichts zu stehlen. Im Schuppen stehen nur die Gartengeräte und ein paar alte Möbel, für die ich im Haus keine Verwendung mehr habe. Alles wertloser Kram. Außerdem lagere ich dort meinen Ton. Es ist mir ein völliges Rätsel, warum sich jemand die Mühe gemacht hat, das Schloss aufzubrechen.« Frau Schmidt schüttelte ratlos den Kopf.
Kim trank schnell ihren Kirschsaft aus. »Dürfen wir uns den Schuppen mal ansehen?« Sie zog eine Visitenkarte aus ihrer Hosentasche. »Wir sind Detektivinnen und würden Ihnen gerne helfen, den Einbrecher zu finden.«
Frau Schmidt studierte aufmerksam die Karte.
»Detektivinnen – na, so was«, murmelte sie. Dann ließ sie die Visitenkarte sinken und lächelte verständnisvoll. »Das ist wohl so eine Art Spiel, oder?«
Kim sah, wie Franzi rot anlief. Sie hasste es, nicht ernst genommen zu werden. Ehe Franzi einen Wutanfall bekommen konnte, erklärte Kim ruhig: »Eigentlich ist es kein Spiel. Wir sind tatsächlich Detektivinnen und haben bereits eine Reihe von Fällen erfolgreich gelöst. Sie können uns vertrauen. Wir werden alles tun, um den Täter zu finden.«
»Na schön.« Frau Schmidt legte die Visitenkarte auf den Gartentisch. »Von mir aus könnt ihr euch gerne ein bisschen beim Schuppen umschauen. Das kann schließlich nicht schaden.« »Vielen Dank!« Die drei !!! sprangen sofort auf und rannten los. Kims Kopfhaut prickelte vor Aufregung. Sie konnte es kaum erwarten, endlich mit den Ermittlungen zu beginnen!
Ausflug in die Welt der Toten
»Schaut mal, da!« Franzi zeigte auf eine ausgetrocknete Pfütze neben der Seitenwand des Schuppens. »Sieht aus wie ein Fußabdruck!«
Kim beugte sich über die Pfütze. Tatsächlich! Jemand musste durch die Pfütze gelaufen sein, die vermutlich von den Regenfällen der letzten Tage stammte. Der Abdruck war ziemlich groß und ungewöhnlich deutlich.
»Gut, dass wir Gips dabeihaben.« Kim wühlte in ihrem Rucksack, in dem sie die Detektivausrüstung aus dem Hauptquartier verstaut hatte. Dank der Aufräumaktion hatte sie alles schnell gefunden. »Hier ist er.«
Kim reichte Franzi die Gipspackung und ein Plastikschälchen, das ebenfalls zur Detektivausrüstung gehörte. Franzi rührte schnell eine kleine Portion Gips mit etwas Wasser aus ihrer Trinkflasche an und goss fachmännisch den Fußabdruck aus. »Perfekt«, sagte sie, als der Gips hart geworden war, und betrachtete zufrieden den Abdruck. »Was meint ihr?«
Kim nahm den Gipsabdruck in die Hand. »Rechter Fuß, mindestens Größe 44. Könnte ein Wanderschuh sein. Oder ein Gummistiefel. Auf jeden Fall ist das Profil ziemlich ungewöhnlich.« Sie reichte Marie den Abdruck.
»Stimmt.« Marie nickte. »Eins ist sicher: Der Abdruck stammt nicht von Frau Schmidt. Sie hat höchstens Schuhgröße 39.« »Dann könnte also tatsächlich der Einbrecher den Abdruck hinterlassen haben.« Kim strahlte. »Ist das nicht toll? Wir sind kaum angekommen und haben schon ein spitzenmäßiges Indiz gefunden. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, von wem der Abdruck stammt.«
»Und wie sollen wir das anstellen?«, fragte Franzi. »Wir könnendoch schlecht in den Ort gehen und uns von jedem männlichen Bewohner die rechte
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