Die drei !!!, 14, Spuk am See
Hausaufgaben und dem Detektivclub mehr als ausgelastet. Vor allem, wenn die drei !!! mal wieder in neuen Ermittlungen steckten, musste sie Michi oft versetzen. Zum Glück war er sehr verständnisvoll und hatte ihr noch nie Vorwürfe deswegen gemacht.
»Wir könnten doch zum Beispiel über Pfingsten mit ein paar Leuten wegfahren«, schlug Michi vor. »Vielleicht sogar für mehrere Tage. Ich hab ein spitzenmäßiges Zelt. Meinst du, deine Eltern würden das erlauben?«
Kim schluckte. »Ich weiß nicht …«
»Ach was, das kriegen wir schon hin. Du, das wird bestimmt super!« Michi geriet richtig ins Schwärmen. »Wir können abends vor dem Zelt ein Lagerfeuer machen und Würstchen grillen. Oder einen Mondscheinspaziergang machen. Nur wir zwei. Na, wie klingt das?« Michi sah Kim erwartungsvoll an.»Toll!« Kim biss sich auf die Unterlippe. »Es gibt da nur ein kleines Problem …«
»Deine Mutter, stimmt’s?«, vermutete Michi. »Hey, ich hab eine Idee. Wir könnten doch gemeinsam mit deinen Eltern reden, was meinst du?«
Kim schüttelte den Kopf. »Das ist es nicht.« Sie holte tief Luft. »Ich hab Pfingsten leider schon etwas anderes vor.«
»Ach so.« Michi klang so enttäuscht, dass sich Kims Herz vor lauter Mitleid zusammenkrampfte. Am liebsten hätte sie ihn in die Arme genommen und ganz fest gedrückt, aber aus irgendeinem Grund blieb sie wie festgenagelt an ihrem Platz stehen. »Marie, Franzi und ich wollen an Pfingsten zur alten Nebelmühle fahren«, erklärte Kim schnell. »Irgendetwas stimmt dort nicht.«
»Müsst ihr euch eigentlich um alle ungeklärten Fälle im Umkreis von dreißig Kilometern kümmern?«, fragte Michi heftig. Seine Stimme klang plötzlich bitter.
Kim sah ihn erschrocken an. Mit so einer Reaktion hatte sie nicht gerechnet. »Du weißt doch, wie wichtig mir der Detektivclub ist. Ich dachte, du verstehst das …«
Michi fuhr sich durch seine dunkelbraunen Haare. Ein paar Strähnen hingen ihm immer ins Gesicht. »Natürlich verstehe ich das.« Er rang sich ein Lächeln ab. »Tut mir leid, ich wollte dich nicht so anfahren. Echt schön für euch, dass ihr wieder einen neuen Fall habt.«
Kim seufzte erleichtert. »Finde ich auch. In dieser Mühle gehen wirklich merkwürdige Dinge vor sich. Du glaubst nicht, was wir gestern erlebt haben …«
Sie begann eifrig, von den Ereignissen des gestrigen Tages zu erzählen, und versuchte zu ignorieren, dass Michi offenbar nur mit halbem Ohr zuhörte und ab und zu leise seufzte.
Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
Sonntag, 22:05 Uhr
Achtung: Lesen für Unbefugte (alle außer Kim Jülich) streng verboten! Das gilt auch für die zwei größten Nervensägen des Universums, Ben und Lukas. Wenn ihr euch an meinen privaten Aufzeichnungen vergreift, habt ihr euren heiß geliebten Fußball zum letzten Mal gesehen! Versprochen!!!
Was ist nur los mit Michi und mir? Eigentlich sollte heute der romantischste Abend unserer Beziehung werden – stattdessen ist irgendwie alles schiefgelaufen.
Es fing schon mit dem blöden Wetter an. Warum musste es ausgerechnet heute Abend regnen? Ich hatte es mir so schön vorgestellt, gemeinsam mit Michi auf einer Decke unter der Linde zu sitzen und zu picknicken, während uns der laue Frühlingswind sanft durch die Haare streicht. Stattdessen war es saukalt, nass und ungemütlich. Ich konnte kaum mein Sandwich halten, weil meine Finger so steifgefroren waren.
Und die Stimmung war auch ziemlich unterkühlt. Erst war es noch ganz schön, aber spätestens als Michi den Vorschlag mit der Radtour gemacht hat, war es mit der Romantik vorbei. Ich glaube, Michi war superenttäuscht, als ich nicht mitkommen wollte. Kann ich auch irgendwie verstehen. Einen klitzekleinen Moment hab ich sogar überlegt, Franzi und Marie abzusagen, um Zeit für Michi zu haben. Aber ich kann doch den Detektivclub nicht hängen lassen, oder??? Die anderen brauchen mich. Andererseits braucht mich Michi auch. Verflixt! Warum ist das alles bloß so schwierig? Muss ich mich denn immer zwischen meiner Arbeit als Detektivin und Michi entscheiden? Schade, dass ich mich nicht zweiteilen kann …
Auf der Rückfahrt hat Michi kaum noch etwas gesagt. Und ich war auch stumm wie ein Fisch. Dabei können wir uns sonst immer total gut miteinander unterhalten. Der Abschied vor unseremHaus war ziemlich kühl, dann ist Michi auf seinem Mofa davongebraust. So hatte ich mir unser romantisches Date nicht vorgestellt!!!
»Haben wir ein Glück mit dem Wetter!«, rief
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