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Die drei !!!, 14, Spuk am See

Die drei !!!, 14, Spuk am See

Titel: Die drei !!!, 14, Spuk am See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M von Vogel
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irgendetwas Komisches geträumt, und ihr Herz klopfte wie ein Dampfhammer. Sie seufzte erleichtert, als sie Maries Gesicht neben sich in der Dunkelheit erkannte.
    »Es ist kurz nach zwölf, dein Wachdienst fängt an.« Marie drückte Kim die Taschenlampe in die Hand und schlüpfte in ihren Schlafsack. »Bisher war alles ruhig. Ich bin hundemüde. Gute Nacht!«
    »Schlaf gut.« Kim krabbelte aus dem Schlafsack, zog ihre Jeans an und kroch aus dem Zelt. Sie setzte sich unter den Apfelbaum, lehnte ihren Rücken gegen den Stamm und gähnte. Die Nacht war stockdunkel und so still, dass Kim Maries Atem und Franzis leises Schnarchen aus dem Zelt hören konnte. Die monotonen Geräusche schläferten sie ein, und sie kniff sich kräftig in den Arm, um nicht wegzudösen.
    Nach einer Weile gewöhnten sich Kims Augen an die Dunkelheit. Sie erkannte in einiger Entfernung die schwarzen Umrisse der Mühle. Über dem Teich flossen die Nebelschwaden ineinander, als würden sie einen komplizierten Tanz aufführen. Während Kim den Nebel betrachtete, fielen ihr langsam die Augen zu …
    Kim schreckte auf. Ihr Kopf war zur Seite gesunken, und ihr Nacken tat weh. Die Nacht umgab sie wie schwarze Tinte, und einen Moment war sie völlig verwirrt. Wie lange hatte sie geschlafen? Eine Sekunde? Eine Minute? Oder eine Stunde? Und wovon war sie aufgewacht? War da nicht ein Geräusch gewesen?
    Da! Schon wieder! Kim, die sich gerade vorsichtig den Nacken massierte, erstarrte. Vom Teich her wehte ein leises Knacken zu ihr herüber. Schlich dort jemand herum? Jemand, der es auf sie abgesehen hatte? Kims Herz klopfte wie verrückt, und trotz der nächtlichen Kühle brach ihr der Schweiß aus.
    Bleib ganz ruhig. Kein Grund zur Aufregung. Das war bestimmt nur ein Tier. Nichts weiter. Nur ein Tier.
    Kim lauschte mit angehaltenem Atem. Franzi murmelte irgendetwas im Schlaf, sonst blieb alles still. Nach einer Weile beruhigte sich Kims Herzschlag wieder. Es war falscher Alarm gewesen, zum Glück. Der Mond kam hinter einer Wolke hervor, und Kim nutzte den kurzen Moment, um einen Blick auf ihre Armbanduhr zu werfen. Kurz vor eins. Noch eine Stunde,dann konnte sie Franzi wecken und wieder in ihren Schlafsack kriechen.
    Als sich Kim gerade ein wenig entspannte, passierte es. Vom Teich her ertönte ein lautes Platschen, dann sah Kim einen hellen Lichtschein. Im ersten Augenblick war sie starr vor Schreck. Was ging da vor sich? Kim atmete einmal tief durch und erhob sich. Einen Moment überlegte sie, ob sie Franzi oder Marie wecken sollte. Nein, sie musste es allein schaffen. Sie musste ihre dumme Angst endlich überwinden.
    Mit zitternden Knien schlich Kim näher an den Teich heran. Ihr Mund war trocken, und sie konnte den Blick nicht von der Wasseroberfläche abwenden. Das Wasser schien wie von selbst zu leuchten. Blasen stiegen auf, und der Nebel wirbelte unruhig hin und her. Die Nebelschwaden wirkten in dem hellen Licht fast wie lebendige Wesen, die Kim zuwinkten und sie ins Wasser locken wollten.
    In Kims Kopf fuhren die Gedanken Karussell. Was hatte das zu bedeuten? Woher kam das Licht? Hatte Frau Schmidt eine Unterwasser-Beleuchtung angebracht? Oder sonderten die Schlingpflanzen auf dem Grund des Teiches Helligkeit ab? Kim versuchte krampfhaft, nicht an all die Menschen zu denken, die in diesem Teich den Tod gefunden hatten. Nicht an Antonia, die unschuldig gestorben war. Deren Körper ganz langsam immer tiefer gesunken war, bis der grüne Teppich auf dem Grund des Teiches ihn sanft in Empfang genommen hatte. Deren lange Haare wie dunkle Schlingpflanzen in der Strömung tanzten, ein letzter Gruß an die Welt der Lebenden …
    Vorsichtig trat Kim ans Ufer. Sie schob das Schilf zur Seite, beugte sich über die Wasseroberfläche – und erstarrte. Da war etwas! Weit unten im Teich bewegte sich was. Eine große, dunkle Gestalt. Das konnte unmöglich ein Fisch sein …
    Plötzlich schoss eine schwarze Hand aus dem Wasser. Sie schien nach dem Nebel greifen zu wollen, der über dem Teich waberte. Oder nach Kim. War es Antonias Hand, die sie ins Wasser ziehen wollte?
    Kim stieß einen schrillen Schrei aus. Sie verlor das Gleichgewicht und wäre fast in den Teich gefallen. Im letzten Moment fing sie den Sturz ab. Dann drehte sie sich um und rannte davon, als wären sämtliche Tote des Dorffriedhofs hinter ihr her. Kurz vor dem Zelt stieß sie beinahe mit Franzi und Marie zusammen. »Was ist denn los?« Franzi rieb sich müde die Augen. Ihre Haare waren zerzaust

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