Die drei !!!, 14, Spuk am See
und standen in alle Richtungen ab. Kims Schrei hatte sie offensichtlich aus dem Tiefschlaf gerissen.
»Da! Da ist … Da war …« Kim zeigte zum Teich, aber sie brachte keinen zusammenhängenden Satz heraus. Ihre Zähne klapperten vor Angst, und sie zitterte am ganzen Körper.
»Jetzt beruhig dich erst mal wieder.« Marie legte Kim einen Arm um die Schultern und betrachtete sie besorgt. »Du bist ja total durcheinander. Was ist passiert?«
Kim versuchte, das Klappern ihrer Zähne zu unterdrücken und ganz ruhig ein- und auszuatmen. »Dahinten beim Teich …«, stieß sie hervor. »Da war jemand. Es war alles ganz hell … und dann …« Kim schluckte, als sie daran dachte, was sie gesehen hatte. »Dann schoss plötzlich eine Hand aus dem Wasser …« Kims Stimme wurde immer leiser. »Es war einfach grauenhaft!«
»Eine Hand?« Franzi runzelte die Stirn. »Du meinst, es kam eine Hand aus dem Teich?«
Kim nickte. »Sie wollte mich packen und ins Wasser ziehen.« Franzi und Marie wechselten einen Blick. »Das klingt wirklich schlimm«, sagte Marie diplomatisch. »Aber könnte es vielleicht sein, dass du eingeschlafen bist und alles nur geträumt hast?«Kim schüttelte heftig den Kopf. »Auf keinen Fall! Das war kein Traum. Ihr müsst mir glauben – da war jemand im Wasser!« Sie blickte zum Teich, der wieder dunkel und still dalag. Das Licht war verschwunden.
»Okay, dann sehen wir jetzt nach, ob wir irgendwelche Spuren finden.« Marie hob die Taschenlampe auf, die Kim vor Schreck fallen gelassen hatte, knipste sie an und ging mit beherztem Schritt in Richtung Teich. Kim und Franzi folgten ihr. »Wo hast du die Hand gesehen?«, erkundigte sich Marie.
Kim zeigte auf die Stelle am Ufer. »Dort drüben.«
Marie richtete den Schein der Taschenlampe auf die Wasseroberfläche und das Schilf, das Kim niedergedrückt hatte. »Hier ist nichts. Nur deine eigenen Spuren.«
»Marie! Leuchte mal hierher!« Franzi war bereits weitergegangen. Sie hockte auf der gegenüberliegenden Seite des Teichs. »Ich hab was gefunden!«
Marie und Kim liefen zu ihr hinüber. Im Schein der Taschenlampe erkannte Kim, was Franzi in den Händen hielt. »Eine Lampe!«, rief sie überrascht. »Wie kommt die denn hierher?« »Das ist eine Unterwasserlampe«, stellte Marie fachmännisch fest. »So eine hat unser Tauchlehrer benutzt, als Papa und ich Tauchurlaub auf La Gomera gemacht haben.«
Franzi knipste die Lampe an. Der Lichtschein war so hell, dass die Mädchen einen Moment geblendet die Augen schließen mussten. »Wahnsinn, ist die stark!«, staunte Franzi. »Jetzt wissen wir, woher das Licht im Teich gekommen ist. Irgendwer ist hier getaucht – und hat mit der Lampe im Wasser offensichtlich etwas gesucht.«
Kim nickte. Sie war erleichtert, dass es eine logische Erklärung für das gab, was sie gesehen hatte. Plötzlich stutzte sie. »Seht mal, da!« Sie zeigte auf eine Stelle am Boden direkt neben Franzi. »Ein Fußabdruck!«
»Tatsächlich!« Marie beugte sich über den Abdruck und stieß einen leisen Pfiff aus. »Ich glaub’s nicht! Wenn ich mich nicht sehr irre, sieht dieser Abdruck genauso aus wie der, den wir bei der Scheune gefunden haben!«
»Das können wir leicht überprüfen.« Kim flitzte los und holte den Gipsabdruck aus dem Zelt. Sie brauchte nur einen Blick auf die beiden Abdrücke zu werfen, um zu wissen, dass Marie recht hatte. Größe, Form und Profil der Sohlen stimmten hundertprozentig überein.
»Dann sind der Einbrecher in der Mühle und der Taucher im Teich also ein und dieselbe Person«, stellte Franzi fest. »Fragt sich nur, wonach diese Person gesucht hat.«
»Nach dem Rubinschmuck natürlich!« Marie fuchtelte aufgeregt mit der Taschenlampe herum. »Das ist doch völlig klar! Wonach sollte man hier denn sonst suchen?«
»Ob der Taucher den Schmuck gefunden hat?«, überlegte Kim. Sie betrachtete die Wasseroberfläche, aber der Teich gab sein Geheimnis nicht preis.
Marie zuckte mit den Schultern. »Vermutlich nicht. Schließlich wurde er unterbrochen. Bestimmt war er es auch, der unser Zelt verwüstet hat. Er wollte uns wegekeln, um seine Tauchaktion ungestört durchziehen zu können.«
Franzi gähnte. »Tut mir leid, Leute, aber ich muss wieder ins Bett. Besser gesagt auf die Luftmatratze. Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Den großen Unbekannten können wir morgen immer noch suchen.« Sie grinste Kim zu.
Kim lächelte etwas gequält. »Sollen wir nicht lieber bei Frau Schmidt in der
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