Die drei !!!, 15, Duell der Topmodels
mit einem sympathischen älteren Mann mit Schnurrbart, einem pummeligen jungen Mann um die zwanzig und einem wuscheligen Mischlingshund.
»Ja, das ist sie!« Aus Roswithas Stimme klang unverhohlener Stolz. »Ohne meine beiden Männer könnte ich mir mein Leben überhaupt nicht mehr vorstellen.«
Da entdeckte Marie ein Foto von zwei lachenden jungen Mädchen und stutzte. »Aber das sind doch, sind das nicht …?«
Die Köchin lachte. »Ja, du hast schon richtig geraten: Das sind Annabelle und ich. Das Foto wurde vor fünfzehn Jahren aufgenommen, als wir noch zur Schule gegangen sind.«
»So lange kennt ihr euch schon!«, staunte Marie.
»Allerdings«, sagte Roswitha und bekam leuchtende Augen. »Wir waren schon damals unzertrennlich. Deshalb freue ich mich auch so, dass ich bei Annabelles erster Castingshow dabei sein kann. Ich versuche, ihr so viel wie möglich abzunehmen.«
Da steckte plötzlich Verena den Kopf durch die Küchentür. »Ach hier bist du, Marie! Ich hab dich schon überall gesucht.«
»Was gibt es denn?«, fragte Marie unwillig. Verena hatte ihr jetzt gerade noch gefehlt.
Verena machte ein geheimnisvolles Gesicht. »Ich muss dir was ganz Wichtiges sagen!«
Marie im Einsatz
Verenas Geheimnis war so wichtig, dass sie Marie durch das halbe Modelhaus lotste, bis sie endlich einen absolut ungestörten, ruhigen Ort gefunden hatte: das Billardzimmer. Dort zog Verena Marie auf ein schwarzes Ledersofa und presste die Hand an ihr Herz: »Ich möchte, dass du eines weißt: Ich bin völlig unschuldig!«
»Aha …«, sagte Marie. »Und warum erzählst du mir das?«
Verena rückte noch näher. »Na ja! Weil du jetzt bestimmt in diesem Fall ermittelst.«
Marie beschloss, sich dumm zu stellen. »In welchem Fall?«
»Na, in dem Fall wegen der Sabotage … So nennt man das doch, oder, wenn jemand mit unerlaubten Mitteln versucht, andere auszubooten? Dieser Jemand hat Arianes Schuhe geklaut, das Handy eingeschmuggelt und die Botschaft auf das Flipchart geschrieben.«
Dumm war diese Verena nicht, das musste Marie zugeben, aber was bezweckte sie mit ihrer Geschichte? »Willst du etwa Ariane und Luzie ausbooten?«, fragte Marie.
Verenas Augen wurden riesengroß. »So was würde ich nie tun. Nie, nie, niemals!« Zur Bekräftigung hob sie zwei Finger der rechten Hand zum Schwur.
Marie runzelte die Stirn. Immer wenn jemand etwas sehr betonte, wurde sie misstrauisch. Leute, die nichts zu befürchten hatten, mussten auch nicht ihre Unschuld beteuern.
»Hm …«, machte Marie. »Warst du eigentlich die ganze Pause über auf der Terrasse?«
Zum ersten Mal kam Verena aus dem Konzept. »Ich? Nein … äh … Ich bin schon früher zurück, weil ich die fiesen Lästereien nicht mehr ausgehalten habe.«
»Du hättest also genug Zeit gehabt, um Arianes Schuhe verschwinden zu lassen«, sagte Marie.
Verena wurde knallrot. Dann stammelte sie: »S…so was traust du mir zu?« Zwei dicke Tränen kullerten aus ihren Augen. »Ich wusste es! Du kannst mich auch nicht leiden, oder? Du bist genau wie die anderen. Ihr seid alle gegen mich!«
»Das stimmt doch überhaupt nicht«, protestierte Marie. »Das bildest du dir bloß ein!«
»Nein!«, rief Verena. »Du steckst mit den anderen unter einer Decke. Ihr wollt mich so lange mobben, bis ich freiwillig gehe.«
Marie seufzte. »Niemand will dich mobben. Könnte es nicht eher sein, dass du selber …«
Weiter kam sie nicht. »Nein!«, rief Verena entrüstet. Dann heulte sie los: »Ihr seid alle so gemein zu mir!« Sie sprang auf und rannte schluchzend aus dem Zimmer.
Marie fühlte kein Mitleid. Inzwischen kannte sie Verenas Opfer-Spielchen viel zu gut. Sie würde ihr garantiert nicht den Gefallen tun, dieses Spielchen mitzumachen. Stattdessen würde sie sie ab sofort wie Luft behandeln und heimlich beobachten. Denn eins war klar: Verena zählte zu den Hauptverdächtigen. Und die beiden anderen Verdächtigen sollte sie am besten auch gleich befragen. So lange mussten Kim und Franzi noch auf ihre Mail warten.
Da Doreen nicht in ihrem Zimmer war, sah Marie im Fitnessraum nach. Doreen lag auf einer Matte und machte mit schmerzverzerrtem Gesicht Übungen für ihre Bauchmuskulatur.
»Darf ich dich kurz unterbrechen?«, fragte Marie.
Doreen wischte sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn. »Was gibt’s denn?«
»Ich wollte dich nur fragen, ob du vielleicht einen Tipp hast, wer hinter der fiesen Attacke gegen Ariane und Luzie stecken könnte.«
Doreen sah
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