Die drei !!!, 15, Duell der Topmodels
Annabelle hat das eingeschmuggelte Handy einfach weggeworfen, weil die SIM-Karte weg war und sie so wütend über die Aktion war.
Es gibt also einen neuen Fall für die drei !!!, oder soll ich besser sagen: für das einsame, überforderte Ausrufezeichen Marie? Ihr fehlt mir so! Warum seid ihr nicht da?
*schluchz, seufz, kreisch!!!*
So, ich hab mich wieder etwas beruhigt. Dabei ist mir was Verrücktes eingefallen. Ich weiß, es wäre total riskant, und ich hab auch keinen blassen Schimmer, wie ich das überhaupt deichseln könnte. Lasst es euch trotzdem durch den Kopf gehen, ja?
Also, um es kurz zu machen: Ihr müsstet wieder mal undercover arbeiten.
Mach nicht so ein angewidertes Gesicht, Kim! Du müsstest noch mal über deinen Schatten springen, aber ich verspreche dir, dass du diesmal nicht singen musst!
Was haltet ihr von meiner Idee? Bitte denkt ernsthaft drüber nach und überlegt euch, wie wir die Sache am besten anstellen könnten.
PS: Wie geht’s dir, Franzi? Ist Benni immer noch abgetaucht? Halte durch! Vielleicht triffst du ja in der Zwischenzeit einen anderen süßen Typen. Du kennst ja den schlauen Spruch: »Man muss viele Frösche küssen, bevor ein Prinz dabei ist!
Sobald Marie die Mail abgeschickt hatte, sehnte sie sich plötzlich total nach ihrem Prinzen aus Billershausen und schüttete ihm ihr Herz aus.
Liebster Holger!
Dein Lachen, deine Stimme, deine Küsse sind die Luft, die ich zum Leben brauche. Kannst du dir vorstellen, wie es mir jetzt geht – unter lauter durchgedrehten Mädchen, die nur ihren Körper und ihr Aussehen im Kopf haben?
Warum sehen wir uns bloß so selten? Hat sich das Schicksal das als besondere Prüfung für uns ausgedacht, damit wir noch enger zusammenwachsen?
Küsse, Küsse, Küsse!!!
Deine Marie
Nach der zweiten Mail fühlte sich Marie noch einsamer und erschöpfter als zuvor. Mit letzter Kraft schleppte sie sich zu ihrem Zimmer. Als sie den Flur entlangschlich, ging plötzlich eine Tür auf, und Bettys blonder Lockenkopf erschien im Türrahmen. »Hey, Marie! Was ist denn mit dir los? Magst du kurz reinkommen? Meine Zimmernachbarin ist gerade nicht da.«
Eigentlich hatte Marie vorgehabt, sich für den Rest des Tages im Bett zu verkriechen, aber das war auch nicht die Lösung.
»Warum nicht?«, sagte sie deshalb und gab sich einen Ruck.
Betty hielt ihr lächelnd die Tür auf. Warmes Licht aus orangefarbenen, japanischen Lampen flutete Marie entgegen. Auf dem Boden lag ein flauschiger, weißer Teppich. Darauf stand eine Schale mit duftenden Rosenblättern und eine dampfende Teekanne.
»Magst du Roibuschtee mit Vanillearoma?«, fragte Betty.
Eigentlich war Maries, Kims und Franzis Lieblingsgetränk Kakao Spezial mit Vanillearoma, aber der Tee duftete genauso herrlich. »Gern«, sagte Marie und ließ sich im Schneidersitz auf dem Teppich nieder. Von hier aus konnte sie Bettys offenen Kleiderschrank sehen. Betty hatte ihre Kleider und Schuhe nach Farben sortiert und die Gürtel und Tücher sorgfältig aufgerollt. Auf dem Tisch daneben lag ein Ordner, in dem Betty anscheinend gerade noch geblättert hatte. Marie erkannte hinter Klarsichthüllen eine Fotostrecke von Betty.
»Du hast schon Modelerfahrung?«, fragte sie interessiert.
Betty winkte ab. »Ach, das waren nur ein paar Katalogbeilagen, nichts Besonderes.« Schnell klappte sie den Ordner zu und sah Marie aufmerksam an. »Komm! Jetzt erzähl mal, was dich bedrückt. Ist es wegen den Zicken hier? Oder wegen des gemeinen Spruchs auf dem Flipchart? Das war ja echt das Allerletzte!«
»Ich bin ja so froh, dass du das genauso siehst!«, sagte Marie. »Allen anderen scheint das total egal zu sein, die denken nur an sich und ihre Karriere, aber mir geht die Sache einfach nicht aus dem Kopf.«
Betty stellte ihre Teetasse abrupt auf dem Boden ab. »Mir auch nicht. Wenn ich heute nicht beim Fotoshooting gewesen wäre, hätte ich den Mädchen gehörig die Meinung gesagt! Wie kann man nur so was Feiges und Gemeines tun?«
»Ich weiß auch nicht«, sagte Marie. Mit jedem Schluck Tee fiel die Anspannung wie ein schwerer Mantel von ihr ab. Erst jetzt merkte sie, wie sehr sie die ganze Zeit unter der schlechten Stimmung und den Intrigen gelitten hatte. »Es tut echt gut, mit dir zu reden!«
Betty fuhr sich mit der Hand durch die blonden Locken. »Das kann ich nur zurückgeben. Sag mal, darf ich dich noch was Persönliches fragen?«
»Klar«, antwortete Marie.
Betty holte tief Luft und sah Marie mit
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