Die drei !!!, 15, Duell der Topmodels
strähnig herunter, auf ihrer Nase blühte gerade ein Pickel auf, und unter den Augen hatte sie schwarze Schatten. Perfektes Timing für ein Casting in glamouröser Abendmode!
Um den Schock zu verarbeiten, ging Marie erst mal unter die Dusche und ließ abwechselnd heißes und kaltes Wasser über ihren Körper laufen. Als sie sich danach mit ihrer teuersten Bodylotion Sanddorn-Orange eingecremt hatte, fühlte sie sich langsam wieder wie ein angehendes Topmodel.
In dem Moment kamen Kim und Franzi herein. »Wir wollten dich zum Frühstück abholen«, sagte Franzi. Dann riss sie die Augen auf. »Mensch, wie siehst du denn aus?«
»So kannst du aber nicht zum Casting gehen!«, sagte Kim.
Marie stöhnte. »Das weiß ich auch. Statt hier rumzuquatschen, solltet ihr mir lieber helfen.«
»Genau deshalb sind wir hier«, sagte Franzi und zwinkerte Kim zu. »Nach dem Frühstück sollen wir mit Giovanni die anderen Mädchen schminken, aber du kommst natürlich als Erste dran. Kimberly, an die Arbeit!«
Sofort zauberte Kim aus ihrer Umhängetasche ein Schminkset, das sie sich von Giovanni ausgeliehen hatte. »Setz dich, und entspann dich! Du kannst uns voll und ganz vertrauen.«
»Ja, wirklich«, versicherte Franzi. »Kim hat die halbe Nacht geübt.« Dass sie sich die andere Hälfte der Nacht bei ihr wegen Michi ausgeheult hatte, erwähnte Franzi lieber nicht, um Marie nicht zu beunruhigen. »Mach die Augen zu!«, sagte sie zu ihrer Freundin.
Marie gehorchte, obwohl sie nach Kims Horror-Erzählungen von ihren ersten Schminkexperimenten mehr als skeptisch war. Franzi und Kim bearbeiteten nach allen Regeln der Kunst das Gesicht ihrer Freundin.
»Fertig!«, sagte Franzi schließlich. »Du kannst die Augen wieder aufmachen.«
Marie blinzelte, dann pfiff sie durch die Zähne. »Wow!« Eine wunderschöne junge Frau blickte ihr aus dem Spiegel entgegen, mit strahlendem Teint und glitzernden silbernen Highlights.
»Wie habt ihr das gemacht?«, fragte sie.
Kim winkte ab, platzte aber fast vor Stolz. »Profi-Geheimnis! Wird nicht verraten. Und jetzt müssen wir uns beeilen, sonst bekommen wir nichts mehr zum Frühstück.«
Marie schlüpfte blitzschnell in Jeans und ein buntes Oberteil, das man knöpfen konnte, damit sie ihr schönes Abend-Make-up nicht gleich wieder zerstörte. Dazu noch ein Seidenschal, und schon war das Outfit perfekt. Fünf Minuten später saß Marie mit Kim und Franzi am Frühstückstisch.
Nachdem alle teils neidisch, teils ehrlich ihr Make-up bewundert hatten, nickte Betty den drei !!! zu. Sie war immer noch ein bisschen verschnupft, weil sie sie gestern weggeschickt hatten. Trotzdem blitzte die Neugier aus ihren Augen. »Und, gibt’s was Neues?«, flüsterte sie Marie zu. »Wart ihr erfolgreich?«
»Später …«, flüsterte Marie zurück und griff hungrig nach einem Mohnbrötchen.
Verenas Platz sah aus, als ob sie heute Geburtstag hätte. Roswitha hatte ihr ein extra schönes Set hingelegt, und rund um den Teller standen lauter kleine Schälchen mit frischen Früchten, Cornflakes, selbst gemachtem Müsli und duftenden Brioches. Verena genoss die Sonderbehandlung und ließ sich die Köstlichkeiten schmecken. Offensichtlich war sie nicht magersüchtig und hatte beschlossen, keine Kalorien zu zählen, zumindest heute nicht.
Die drei !!! ließen Verena nicht aus den Augen. Auch wenn sie sie gestern nicht auf frischer Tat ertappt hatten, waren sie immer noch überzeugt davon, dass sie hinter ihrer unschuldigen Stirn einen gemeinen Plan ausbrütete.
Verena war so mit sich selbst beschäftigt, dass sie die verstohlenen Blicke nicht bemerkte. Als sie satt war, tupfte sie sich die Lippen mit ihrer Serviette ab und lehnte sich zufrieden zurück. Dabei lächelte sie in die Runde und blieb bei Ariane und Luzie hängen.
»Na, schon aufgeregt wegen des Castings?«, fragte sie spöttisch.
Ariane wollte etwas antworten, aber Luzie stieß sie mit dem Ellbogen an und zischte: »Mit der reden wir nicht mehr.«
Sofort machte Ariane ihren Mund wieder zu und sah Verena böse an.
Verena ließ sich davon nicht beeindrucken. Sie musterte Ariane und Luzie ungeniert und sagte dann: »Janneke hat mir erzählt, dass der Kunde heute Models mit weiblichen Formen sucht. Tja, Pech für euch! Ihr seid beide viel zu sportlich.«
Ariane biss sich auf die Lippen, konnte aber nicht verhindern, dass sie rot wurde.
Sofort legte Verena nach: »Auch wenn ihr euch noch so anstrengt, ihr habt keine Chance. Gebt lieber gleich auf. Der
Weitere Kostenlose Bücher