Die drei !!!, 15, Duell der Topmodels
dass Franzi doch ständig auf ihren Skates durch die Gegend flitzte und die Stadt in- und auswendig kannte.
Marie vergewisserte sich, dass niemand sie beobachtete, zückte das Handy und tippte Kims Nummer ein. »Stör ich?«
»Überhaupt nicht«, sagte Kim. »Giovanni war so wütend, dass er uns rausgeworfen hat. Er schminkt Verena und Betty lieber selber. Ehrlich gesagt, bin ich heilfroh darüber. Aber wir bleiben den beiden natürlich auf den Fersen.«
Typisch Kim!, dachte Marie und musste lachen. »Sehr gut. Gibst du mir mal Franzi?«
»Klar.«
»Hi, Franzi!«, sagte Marie. »Ich brauch dringend deine Hilfe.« Sie gab ihrer Freundin die Adresse durch.
»Ich weiß, wo das ist«, sagte Franzi. »Liegt aber ziemlich weit draußen.« Dann erklärte sie Marie, welche U-Bahn, welche Straßenbahn und welchen Bus sie nehmen musste.
Marie versuchte sich die Nummern und Haltestellen zu merken. »Danke, du bist ein Schatz! Bis später.«
Marie hasste öffentliche Verkehrsmittel. Tausendmal lieber hätte sie Franzis großen Bruder angerufen und sich von ihm mit seinem Opel zum Casting fahren lassen, aber das hätte viel zu lange gedauert. Also musste sie wohl oder übel in den saueren Apfel beißen und zur nächsten U-Bahn-Station hechten.
Sie hatte Glück mit den Anschlüssen und schaffte die Strecke in vierzig Minuten. Im Bus traf sie einige der Mädchen wieder und stieg zusammen mit ihnen aus. Bis zur Modefirma waren es nur noch ein paar Schritte. Vor der Tür des lang gestreckten, modernen Gebäudes, das am Rande eines neuen Industriegebiets lag, warteten bereits Janneke, Annabelle und Giovanni.
»Da seid ihr ja«, begrüßte Janneke die Mädchen. »Und so pünktlich, sehr schön!«
Annabelle reckte den Kopf. »Sind alle da?«
»Betty und Verena fehlen noch«, sagte Pauline und grinste schadenfroh.
»Bin schon da!«, rief Betty. Völlig außer Puste kam sie an und musste erst mal verschnaufen. »Ich … ich bin das letzte Stück zu Fuß gelaufen, weil ich den Bus verpasst hab.«
Janneke nickte zufrieden. »Das nenn ich Ehrgeiz! Du willst es wirklich, oder? Sehr gut.«
Betty strahlte, bis sie ihren Taschenspiegel zückte und merkte, dass ihre schwarze Wimperntusche zwei hässliche Streifen auf ihren Wangen hinterlassen hatte. »Oh nein!«
»Nessun problema!«, beruhigte Giovanni sie. »Das haben wir gleich.« Er nahm einen Wattebausch und tupfte die Wimperntusche ab. »Bene! Alles wieder in Ordnung.«
Betty bedankte sich überglücklich.
»Kann ich mal kurz mit dir reden?«, zischte Marie ihr zu, doch Betty tat so, als hätte sie es nicht gehört.
Da sah Janneke auf ihre Armbanduhr. »Wir können nicht mehr länger warten. Pech für Verena. Sie ist zu spät, also kann sie beim Casting leider nicht mitmachen.«
»Oooh!«, machte Pauline. »Das ist aber schade.«
Alle lachten, und auch Marie musste kurz grinsen, doch schnell wurde sie wieder ernst. Wo steckte Verena bloß? Zog sie im Hintergrund die Fäden eines neuen Sabotage-Plans? Hoffentlich konnten Kim und Franzi das rechtzeitig verhindern!
»Los geht’s!«, rief Annabelle. »Viel Glück!«
Die Mädchen drängelten sich aufgeregt durch die Tür. Erst jetzt wurde Marie bewusst, dass sie sich gleich vor einem Designer präsentieren musste. Als ob sie nicht schon genug Aufregung gehabt hätte! Marie atmete dreimal tief durch, streckte sich und ging los. Gerade als Marie den Flur der Firma betrat, vibrierte plötzlich das Handy in ihrer Hosentasche. Zum Glück hatte Franzi den Klingelton ausgestellt.
Marie zuckte zusammen, murmelte schnell: »Ich muss mal!«, und verschwand in der Damentoilette. Erst als sie sich in einer Kabine eingesperrt hatte, fühlte sie sich einigermaßen sicher und nahm den Anruf entgegen. »Hallo?«
»Hallo! Hi!«, kam Kims aufgeregte Stimme aus dem Handy. »Irgendwas stimmt hier nicht. Wir sind Verena gefolgt und … Sie ist ganz woanders hingelaufen, gar nicht zu eurem Casting.«
»Wo seid ihr denn jetzt?«, fragte Marie.
»Am Hafen«, antwortete Kim. »Total öde Gegend hier. Wir stehen vor einer heruntergekommenen Lagerhalle.«
Marie verstand überhaupt nichts mehr. Was in aller Welt hatte Verena vor? »Was macht Verena denn da?«, fragte sie. »Was tut sie gerade?« In dem Moment hörte Marie ein Schluchzen im Hintergrund und seufzte. »Klar, sie heult, was sonst? Sie zieht mal wieder ihre übliche Opfer-Show ab. Lasst euch von ihr bloß nicht einwickeln!«
»Das tun wir bestimmt nicht«, sagte Kim. »Aber ich hab
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