Die drei !!!, 15, Duell der Topmodels
großen Kosmetikfirma. Dabei sieht man ihr überhaupt nicht an, dass sie schon 34 ist. Sie wirkt viel jünger und ist total nett und natürlich.«
Kim runzelte die Stirn. Marie hörte sich schon genauso an wie Annabelle. Hoffentlich färbte der ganze Modelzirkus nicht auf sie ab. Um Marie nicht schon wieder zu verärgern, verkniff sie sich eine ironische Bemerkung und fragte stattdessen: »Wer ist denn noch in der Jury?«
»Annabelle und Giovanni, ein ziemlich bekannter italienischer Stylist«, antwortete Marie. »Er wird uns seine Stylingstipps verraten, und Janneke macht mit uns Laufstegtraining. Wir dürfen uns bei den großen Modefirmen unserer Stadt vorstellen, und vielleicht bekomme ich ja sogar bald einen richtigen Model-Job!«
»Bestimmt«, sagte Franzi. »Du hast echt das Zeug dazu – im Gegensatz zu meiner Schwester. Apropos Familie: Was sagt eigentlich dein Vater dazu?«
»Der hat sich am Anfang ein bisschen gewundert, genau wie ihr«, erzählte Marie, »aber dann hat er gemeint, dass es eine große Chance für mich ist. Er hat mir für die vier Augustwochen im Modelhaus sogar noch ein neues Sommer-Outfit spendiert.«
Plötzlich ließ Kim einen Schrei los.
Franzi hielt sich die Ohren zu. »Was soll das jetzt?« Dann stutzte sie. Kim war ganz blass geworden. »Was ist denn los?«, fragte Franzi besorgt. »Ist irgendwas mit Michi?«
Kim schüttelte den Kopf. »Mit Michi ist alles okay. Hast du nicht mitbekommen, was Marie gerade erzählt hat? Sie wird vier Wochen in einem Modelhaus wohnen. Das Modelhaus ist zwar bei uns in der Stadt, aber Marie wird trotzdem den kompletten August weg sein.«
Franzi schluckte. »Du hast recht. Was wird dann aus unserer Zeltwoche?«
»Ich fürchte, die fällt ins Wasser«, sagte Marie. »Tut mir total leid, aber ich kann den Terminplan der Show nicht ändern.«
»Mist!«, murmelte Franzi. »Ich hab mich schon so auf die Woche mit euch gefreut. Ich dachte, da kann ich endlich auf andere Gedanken kommen und …« Sie hörte mitten im Satz auf und wirkte auf einmal richtig unglücklich.
»Hey, was ist denn mit dir los?«, fragte Kim sofort. »Hast du Probleme mit Benni?«
Franzi nickte und kämpfte gegen die Tränen an. Die ganze Zeit hatte sie das schreckliche Telefongespräch mit Benni verdrängt, aber jetzt kam wieder alles hoch. »Er hat … er hat gestern gesagt …«, fing sie stockend an, »dass er eine Auszeit braucht. Er meint, er hält es doch nicht aus, dass wir nur Freunde sind, weil er immer noch verliebt in mich ist.«
Kim und Marie sahen sich entsetzt an.
»Und deswegen will er dich nicht sehen?«, fragte Marie leise.
Kim schluckte. »Das ist hart. Du Arme! Können wir dir irgendwie helfen?«
Franzi schüttelte den Kopf. »Danke, das ist lieb von euch, aber es geht schon wieder. Lasst uns lieber wieder von Maries Modelkarriere reden. Also, wann geht es los?«
Maries Augen leuchteten auf. »In acht Tagen schon. Und ich hab noch nicht mal angefangen zu packen!«
Willkommen im Modelhaus!
»Nein, ich lass dich nicht los!«, sagte Marie, schlang ihre Arme noch enger um Holger und vergrub ihre Nase in seinem Hals, der nach seinem Rasierwasser duftete, nach Sonne und Wind und vor allem nach ihm.
Holger knabberte an ihrem Ohrläppchen. »Kein Problem«, flüsterte er ihr ins Ohr und lachte leise. »Aber ich dachte, du magst keine klammernden Jungs!«
»Hab ich das wirklich behauptet?«, fragte Marie. »Vergiss es! Ich rede viel, wenn der Tag lang ist.«
Holger lachte wieder. Dann wurden seine grünen Augen ganz sanft und schimmerten wie ein tiefer, klarer See. Er beugte sich zu Marie hinunter und gab ihr einen langen, wunderschönen Kuss. Es gab auf dieser Welt nur noch Holger und Marie, Marie und Holger …
»Hey, Marie!«, rief plötzlich eine Stimme von ganz weit weg. »Wenn ihr euch weiter so abknutscht, wird das nichts mit deiner Modelkarriere!«
Modelkarriere? Da war doch was … Marie blinzelte. Holger und sie waren leider nicht allein auf dieser Welt, auch nicht auf diesem Busparkplatz. Um sie herum wimmelte es von kichernden Mädchen, die keine Ahnung von Romantik und wahrer Liebe hatten. Ein paar von ihnen machten sogar alberne Knutschgeräusche. Kim und Franzi winkten ihr anscheinend bereits länger hektisch zu. Und ihr Vater tippte auch schon auf seine Armbanduhr, weil er einen wichtigen Drehtermin hatte und eigentlich längst weg sein wollte.
Marie seufzte. »Franzi hat recht. Ich muss los, sonst fährt der Bus ohne mich ins
Weitere Kostenlose Bücher