Die drei !!!, 15, Duell der Topmodels
Modelhaus.«
»Viel Glück!«, sagte Holger. »Und mail mir ganz oft!«
»Mach ich«, sagte Marie. »Aber du weißt ja, dass es nur einen Laptop im Modelhaus gibt, den wir uns teilen müssen. Tausendmal lieber würde ich dich natürlich anrufen. Ich hasse die strengen Regeln im Modelhaus jetzt schon!« Marie warf einen letzten, sehnsüchtigen Blick auf ihr Handy, das sie wie die anderen Mädchen nicht mitnehmen durfte. Dann drückte sie es schweren Herzens Kim in die Hand.
»Ich pass gut darauf auf«, versprach Kim und steckte es in ihre Hosentasche.
Sobald es dort verschwunden war, kam sich Marie vor wie ein halber Mensch. Ihren Schmuck legte sie abends ab, aber ihr Handy nahm sie sogar mit ins Bett.
»Jetzt fang bloß nicht an zu heulen!«, sagte Franzi. »Freu dich lieber, dass du Chrissie nicht ertragen musst. Sie hat es wieder mal nicht geschafft.«
Marie grinste. »Langsam tut sie mir fast leid. Muss schlimm sein, dauernd abgewiesen zu werden.«
»Vor allem ist es schlimm für unsere Familie«, sagte Franzi. »Du kannst dir nicht vorstellen, was Chrissie für ein Theater abzieht, seit sie die Absage gekriegt hat.«
Marie malte sich die Szene gerade lebhaft aus, als Annabelle vorbeikam und in die Hände klatschte. »Beeil dich, Marie! Alle warten schon auf dich.«
Wie peinlich! Marie wollte auf keinen Fall den Eindruck erwecken, dass sie zu diesen Zicken gehörte, die von Anfang an ihre Starallüren pflegten.
»Ich komme!«, rief sie schnell, küsste Holger ein letztes Mal, umarmte Kim und Franzi, drückte ihren Vater und spurtete mit ihrem roten Rollkoffer samt Beautycase zum Bus.
Sie war tatsächlich die Letzte. Der Busfahrer grummelte verärgert, während er ihren Koffer in den vollen Gepäckraum wuchtete. Marie schlüpfte mit ihrem Beautycase an ihm vorbei und stieg vorne in den Bus. Natürlich waren alle Plätze schon besetzt. Marie blieb nichts anderes übrig, als sich vorne neben den Fahrer zu setzen. Wenigstens würde sie dann ihre Ruhe haben vor den Zicken und konnte noch ein bisschen von Holger träumen. Sie spürte seine weichen Lippen immer noch auf ihrem Mund …
»Ach, das ist ja nett!«, rief Annabelle und ließ sich neben Marie in den breiten Sessel fallen. »Ich wollte dich sowieso was Wichtiges fragen: Sag mal, wie viele Krimis hat dein Vater eigentlich schon gedreht? Und warst du mal bei den Dreharbeiten dabei? Das muss doch total aufregend sein, oder?«
»Klar …«, antwortete Marie und verkniff sich ein Stöhnen. Das ging ja gut los!
Marie überstand die Fahrt nur, indem sie vorgab, schrecklich müde zu sein, und sich schlafend stellte. Dadurch bekam sie leider nicht mit, wohin die Reise ging. Die Jury hatte es nämlich bis zum Schluss spannend gemacht und nicht verraten, wo das Modelhaus war. Doch als die entzückten Rufe der Mädchen hinter ihr immer lauter wurden, hielt Marie es nicht mehr länger aus und machte die Augen auf.
Auf den ersten Blick erkannte sie die Straße. Bei einem ihrer früheren Fälle waren die drei !!! nämlich schon mal im vornehmen Ostviertel und zufällig genau hier gewesen: Damals hatten sie in der superteuren Villa eines Popstars ermittelt. Nur ein paar Häuser weiter bremste der Busfahrer ab und hielt vor einer Villa, die sogar noch größer war. Das weitläufige, ockerfarbene Gebäude hatte zwei endlose Balkone, ein Glasdach, einen parkähnlichen Garten mit wunderschönen alten Bäumen und mittendrin eine luxuriöse Poollandschaft mit Sonnenterrasse.
Marie blieb die Spucke weg. » Das ist das Modelhaus? Hier werden wir wohnen?«
Annabelle lachte amüsiert. »Ganz genau! Na, ist uns die Überraschung geglückt?«
»A…allerdings.«, sagte Marie. Hier würde sie es eine Weile aushalten können. Gut gelaunt schwang sie sich aus dem Sessel und stieg aus. Vor dem großen Portal wartete bereits das Empfangskomitee. Nur der rote Teppich fehlte, aber Marie fühlte sich auch so wie ein Star.
Eine blonde Frau mit Endlosbeinen löste sich aus der Gruppe und lief mit einem strahlenden Lächeln auf die Mädchen zu. »Herzlich willkommen im Modelhaus!«
»Janneke!«, kam es gleichzeitig aus mindestens zehn Mädchenmündern.
»Janneke …«, murmelte auch Marie und schluckte. Das niederländische Model war noch viel schöner als auf den Zeitschriften-Covern. Sie trug ein sonnengelbes Neckholderkleid, das ihre zart gebräunten, perfekt definierten Schultern besonders gut zur Geltung brachte und wunderbar zu ihren azurblauen Augen passte. Marie
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