Die drei !!!, 15, Duell der Topmodels
»Das ist ja nett! Sind Luise und Jasmin auch dabei?«
»Leider nicht«, sagte Verena. »Natürlich haben sie sich auch beworben, aber sie wurden abgelehnt.«
»Ach …«, sagte Marie nur und versuchte, nicht allzu erleichtert auszusehen.
Verena erzählte Marie lang und breit die Gründe und schob dabei ihre Koffer zu ihrem gemeinsamen Doppelzimmer. Sie hatte tatsächlich drei Koffer und zwei Beautycases dabei. Wie ein wandelnder Kofferberg ging sie voraus, öffnete die Tür und blockierte sie mit ihrem Gepäck.
»Ist das cool!«, rief sie. »Seh dir nur dieses Zimmer an! Die zwei Himmelbetten, und die Sterne an der Decke, und die roten Ledersessel.«
Marie räusperte sich. »Ich würde mir ja gerne alles ansehen, aber ich komme leider nicht durch die Tür.«
»Wieso denn? Bist du so dick?« Verena lachte über ihren eigenen, geschmacklosen Witz. Dann rollte sie gnädigerweise einen der drei Koffer zur Seite.
Marie schaffte es mit Müh und Not, ihren roten Koffer hochzuheben und auf ihr Bett zu werfen. Danach war sie so erschöpft, dass sie sich gleich mit dazulegte.
Verena musterte sie mit einem interessierten Lächeln. »Kann es sein, dass du ein bisschen zugenommen hast, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben?«
»Keine Ahnung«, sagte Marie. »Ich stell mich nicht jeden Tag auf die Waage.«
»Ich schon«, sagte Verena und strich sich über ihre schmalen Hüften. »Weißt du, ich fühl mich bedeutend wohler, seit ich eine Kleidergröße weniger trage. Findest du nicht auch, dass ich jetzt viel besser aussehe?«
Marie zuckte mit den Schultern. Verenas Vorwurf, dass sie angeblich zugenommen hätte, wurmte sie. Sie wusste zwar, dass es nicht stimmte, trotzdem hatte sie auf einmal ein schlechtes Gewissen und kam sich dick vor.
»Upps!«, machte Verena. »Hab ich was Falsches gesagt? Entschuldige! Vielleicht hab ich mich ja auch getäuscht. Aber erzähl mal! Wie geht es dir? Bist du immer noch so erfolgreich mit deinem Detektivclub?«
»Klar«, sagte Marie. »Erst neulich waren wir in der Zeitung.«
Eine Mischung aus Neid und Bewunderung blitzte aus Verenas Augen. Sie zog ihre Geldbörse aus der Hosentasche und fischte eine Karte heraus. »Sieh mal! Die hab ich immer bei mir, seit ihr sie mir damals in Paris gegeben habt.«
Verena steckte die Karte wieder ein und quetschte sich neben Marie aufs Bett. »Und?«, fragte sie neugierig. »Habt ihr gerade wieder einen neuen Fall?«
»Noch nicht!«, sagte Marie, doch plötzlich hatte sie ein merkwürdiges Kribbeln im Bauch. Auch damals in Paris hatte alles mit Verena angefangen, und schon waren die drei !!! mitten in einem spannenden Fall gewesen.
Ein Zufall zu viel
Punkt sechs Uhr früh am nächsten Morgen klingelte Maries Wecker.
»Spinnst du?«, beschwerte sich Verena. »Es gibt doch erst um sieben Frühstück.«
»Stimmt«, sagte Marie. »Du kannst ja noch weiterpennen, ich mach jetzt Yoga.«
Sie genoss die Stille aus Verenas Bett, während sie ihren Schlafanzug mit ihrem Workout-Dress tauschte. Wetten, dass Verena jetzt ein schlechtes Gewissen hatte? Marie verwandelte ihre Beine in diverse kunstvolle Knoten und löste sie wieder auf. Danach rundete sie ihr morgendliches Trainingsprogramm mit ein paar Sit-ups und Liegestützen ab und ging unter die Dusche, während Verena gähnend aus dem Bett kroch.
Auf dem Weg zum Frühstück pfiff Marie vor sich hin. Zum Glück ahnte sie nicht, was der Tag noch alles bringen würde, sonst wäre sie bestimmt nicht so optimistisch gewesen.
Nach dem Frühstück versammelte Janneke die Bewerberinnen im Wohnzimmer und lächelte sie an. »Erst mal möchte ich alle herzlich willkommen heißen, auch unser nettes Filmteam von Kidstime ! Die Kameraleute werden uns jeden Tag begleiten. Ihr werdet euch schnell daran gewöhnen und sie irgendwann gar nicht mehr wahrnehmen.«
Da war sich Marie nicht so sicher, aber Janneke redete bereits weiter. »Gut! Viele von euch denken bestimmt, ein Leben als Model hat nur mit Glamour zu tun. Tut mir leid, wenn ich euch diese Illusion gleich am Anfang nehmen muss. Das Model-Business ist vor allem eins: harte Arbeit!« Sie ließ ihren Blick über die Köpfe schweifen und sah jedem in die Augen. Marie bekam eine Gänsehaut. Jannekes Augen waren immer noch azurblau, aber lange nicht mehr so warm und fröhlich wie gestern.
Dann ging es auch schon los. Die Mädchen mussten schwarze Leggings, bauchfreie Tops und die hochhackigsten Schuhe anziehen, die Marie je in ihrem
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