Die drei !!!, 16, Total verknallt!
das Buch. »Aber eigentlich gibt es nur eine Antwort: Meine Eltern wollen sich scheiden lassen.«
»Was? Bei dir piept’s wohl!« Franzi tippte sich gegen die Stirn. »Wenn eine Ehe ewig hält, dann die deiner Eltern. Ihr fünf seid doch die perfekte Familie!«
»Das dachte ich auch immer«, murmelte Kim. Dann fügte sie düster hinzu: »Ich glaube, Mama hat ein Geheimnis.« Kim berichtete kurz von dem Anruf, den ihre Mutter am Vormittag bekommen hatte. »Sie hat mit einem Mann telefoniert, ganz klar. Ich hatte gleich ein komisches Gefühl bei der Sache. Mamas Stimme klang so anders als sonst, und sie hat total albern gelacht. Außerdem hat sie super fies über Papa abgelästert. Und für das Date mit diesem Typen hat sie sich richtig aufgestylt. Dabei ist das sonst gar nicht ihre Art.«
Marie wiegte skeptisch den Kopf. »Das kann auch alles völlig harmlos sein. Du hast bestimmt irgendetwas missverstanden. Bloß weil sich deine Mutter mit einem Mann trifft, muss sie ja nicht gleich eine Affäre mit ihm haben.«
»Und was ist hiermit?« Kim hielt anklagend das Buch hoch. »Einen besseren Beweis gibt’s doch gar nicht!«
»Vielleicht gehört das Buch gar nicht deiner Mutter«, vermutete Marie, die einfach nicht glauben konnte, dass Frau Jülich einen heimlichen Lover hatte. Das passte nicht zu ihr.
»Meinst du?«, fragte Kim hoffnungsvoll. Sie schlug dasBuch auf und blätterte ein bisschen darin herum. Plötzlich schnappte sie nach Luft. »Seht mal!« Sie hielt Marie und Franzi eine Seite hin, auf der eine Textstelle dick unterstrichen war.
Franzi nahm das Buch und las halblaut vor: »Viele Menschen bemerken die schleichende Zersetzung ihrer Ehe erst, wenn es zu spät ist. Über Jahre leben sich die Eheleute auseinander, bis sie kaum noch gemeinsame Interessen haben und keine Zeit mehr miteinander verbringen. Dann gibt es oft nur noch einen Ausweg: die Scheidung.«
Kim schluckte und zeigte mit zitterndem Finger auf einen Kommentar am Rand. In kleinen, ordentlich geschwungenen Buchstaben stand dort: »Stimmt genau!« »Das ist Mamas Schrift«, sagte Kim tonlos. »Sie will sich tatsächlich scheiden lassen! Ob Papa schon Bescheid weiß? Was wird denn dann aus Ben, Lukas und mir? Werden wir bei Papa oder bei Mama wohnen? Vielleicht müssen wir sogar hier ausziehen! O Gott, das ist alles so schrecklich …« Kims Stimme versagte. Sie vergrub den Kopf in den Händen und begann verzweifelt zu schluchzen.
Marie brach es fast das Herz, ihre Freundin so außer sich zu sehen. Dabei haute Kim eigentlich nichts so schnell um. Normalerweise war sie immer die Ruhe selbst. Aber wen würde es nicht aus der Fassung bringen, wenn die eigenen Eltern sich scheiden ließen? »Jetzt beruhig dich erst mal.« Marie legte sanft den Arm um Kim.
Nach einer Weile hob Kim den Kopf. Ihr Gesicht war völlig verheult. Hilflos sah sie von Marie zu Franzi. »Was soll ich denn jetzt machen? Am besten, ich spreche Mama gleich heute Abend auf die Sache an. Dann weiß ich wenigstens, woran ich bin.«
Marie und Franzi wechselten einen schnellen Blick. »Ichglaube nicht, dass das so eine gute Idee ist«, sagte Marie vorsichtig. »Findest du das nicht ein bisschen überstürzt?«
Franzi nickte eifrig. »Marie hat Recht. Das ist eine heikle Angelegenheit. Wir sollten erst mehr herausfinden, bevor du mit deiner Mutter redest. Zum Beispiel, wie der Typ heißt, mit dem sie sich heute getroffen hat. Und wie ernst die Sache zwischen den beiden ist.«
»Genau«, stimmte Marie zu. »Vielleicht stellt sich ja heraus, dass doch alles ganz harmlos ist. Dann wäre es super peinlich, wenn du deine Mutter zur Rede stellst.«
Kim wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. »Heißt das, ihr wollt mir helfen?«
»Na klar.« Franzi drückte Kims Hand. »Was denkst du denn? Wir sind schließlich deine Freundinnen!«
Marie grinste. »Und wir sind nicht umsonst Detektivinnen. Das wäre doch gelacht, wenn wir nicht herausfinden, was zwischen deiner Mutter und diesem Typ läuft!«
Ein klitzekleines Lächeln erschien auf Kims Gesicht. »Vielen Dank! Ihr seid echt super.«
Franzi streckte den Arm aus. »Das ist genau der richtige Moment für unseren Power-Spruch. Ich glaube, für diesen Fall brauchen wir besonders viel Energie.«
Kim und Marie streckten ebenfalls die Arme aus. Alle drei legten die Hände übereinander, dann sagten sie im Chor: »Die drei !!!« .
Franzi sagte »Eins!«, Marie »Zwei!«, und Kim: »Drei!«. Zum Schluss hoben sie gleichzeitig die
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