Die drei !!!, 16, Total verknallt!
so!« Michi aß seelenruhig weiter. »Das ist doch nicht so schlimm. Den können wir nachfeiern. Es wird sowieso viel zu viel Wirbel um diesen Valentinstag gemacht, findest du nicht auch? Die einzigen, die davon profitieren, sind doch die Blumenläden.«
Kim blieb die Luft weg. Das Croissant und der Kaffee drehten sich in ihrem Magen um. Auf einmal war ihr furchtbar schlecht.
»Was hast du denn?«, fragte Michi.
»Nichts«, murmelte Kim. Bevor Michi ihre Tränen sehen konnte, sprang sie auf und rannte aus dem Café.
Der laute Klingelton ihres Handys riss Marie aus dem Tiefschlaf. Sie blinzelte ins grelle Morgenlicht und stöhnte. Ihr Kopf dröhnte, als hätte Adrian, der neue Nachbar, seine Party-Boxen direkt an ihrer Stirn angeschlossen. Marie presste die Hände gegen die Schläfen, aber es wurde nicht besser. Mühsam richtete sie sich auf und tastete nach dem Handy auf ihrem Nachttisch. Nach dem ersten Klingelton war es still geblieben, also musste es eine SMS sein. Maries Augen waren noch so verklebt, dass sie es erstnach einer Weile schaffte, die SMS zu öffnen.
SOS! Hilfe, ich brauche Euch!
Lasst alles stehen und liegen und kommt sofort zur Clubsitzung zu mir. Bitte!!!
Kim
Schlagartig war Marie wach. Das klang nach einem echten Notfall. Hektisch griff sie nach ihrem Wecker. Elf Uhr. Lange hätte sie wahrscheinlich sowieso nicht mehr schlafen können. Marie strampelte ihre Daunendecke weg und sprang schwungvoll aus dem Bett. Das hätte sie nicht tun sollen. Das Dröhnen in ihrem Kopf legte noch ein paar Dezibel an Lautstärke zu. Marie biss die Zähne zusammen und schleppte sich ins Bad. Sie sah lieber nicht in den Spiegel und ging gleich unter die Dusche, um abwechselnd heißes und kaltes Wasser über ihren Körper laufen zu lassen. Die Methode war zwar brutal, aber effektiv. Bibbernd kletterte Marie aus der Dusche, rubbelte sich mit einem flauschigen Badetuch trocken und verwendete statt der gewohnten Stunde nur fünfzehn Minuten für ihr morgendliches Styling. Das Ergebnis war entsprechend und für Maries Ansprüche absolut mittelmäßig, aber schließlich hatte sie heute kein Date, sondern musste ihre Freundin trösten, die wahrscheinlich noch viel schlechter aussah als sie selbst.
Im Stehen schlang Marie eine Scheibe Brot hinunter, trank ein paar Schlucke Milch aus der Flasche und lief zur Garderobe im Flur. Gerade als sie sich den Mantel zuknöpfte und ihren XXL-Schal zurechtzupfte, drehte sich plötzlich der Schlüssel in der Haustür.
»Hallo Prinzessin!«, rief Herr Grevenbroich fröhlich. »Ichhab frische Brötchen vom Bäcker geholt, und rate mal, wen ich dort getroffen habe?«
»Keine Ahnung«, murmelte Marie und wollte ihrem Vater schnell erklären, dass sie leider keine Zeit für ein ausgiebiges Frühstück hatte, als sie auf einmal wie angewurzelt stehen blieb. Im Türrahmen lehnte Adrian!
»Na, gut geschlafen?«, fragte er doch glatt und grinste sie frech an.
Marie war so sprachlos über seine Unverschämtheit, dass sie kein Wort herausbrachte.
»Richtig wach scheinst du ja noch nicht zu sein.« Adrian zeigte amüsiert auf ihren Mantel.
»Wie bitte?« Verwirrt sah Marie an sich hinunter und entdeckte, dass sie den Mantel völlig falsch zugeknöpft hatte. Hastig versuchte sie, die Knöpfe wieder zu öffnen, und schaffte nicht mal das. Was bildete sich dieser Adrian eigentlich ein? Schneite hier einfach so herein und machte sich schon wieder über sie lustig!
»Ich hab Adrian zum Frühstück eingeladen«, sagte Herr Grevenbroich gut gelaunt. »Dann können wir unseren neuen Nachbarn gleich ein bisschen näher kennenlernen.«
Marie warf ihrem Vater einen verzweifelten Blick zu, aber er sah es nicht, weil er gerade seinen Schlüsselbund auf der Kommode ablegte. Marie hatte absolut keine Lust, Adrian näher kennenzulernen. Das, was sie bisher von ihm mitbekommen hatte, reichte ihr völlig.
»Ist echt nett von Ihnen!« Adrian betrat die Penthouse-Wohnung so selbstverständlich, als würde er hier wohnen. Er trug immer noch seine Uralt-Jeans mit den Farbspritzern. Anscheinend war das die einzige Hose, die er besaß. »Bei uns unten herrscht noch das totale Chaosnach der Einweihungsparty«, plauderte er munter weiter. »War cool gestern: supernette Leute, super Stimmung!«
Herr Grevenbroich lächelte. »Freut mich! Wenn man jung ist, muss man feiern. Und wenn man älter wird, erst recht!« Die beiden Männer sahen sich an und prusteten gleichzeitig los.
Wütend schob sich
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