Die drei !!!, 16, Total verknallt!
also bei mir – in einer Stunde?«
»Geht klar. Ich geb Franzi Bescheid.« Kim legte auf.
Die drei !!! saßen im Schneidersitz auf Maries flauschigem Teppich und futterten die Reste des Auberginenauflaufs, den Maries Vater am Vorabend gekocht hatte. Kim aß diesmal am wenigsten. Schon nach ein paar Bissen legte sie ihre Gabel weg und begann zu erzählen: »Also, ich hab’s getan! Ich hab mir heimlich das Handy meiner Mutter geschnappt, obwohl ich so was echt hasse.«
Marie und Franzi nickten. Kim hatte die meisten Skrupel, wenn sie lügen oder etwas Verbotenes tun musste, und das war bei den Ermittlungen der drei !!! manchmal ziemlich hinderlich.
»Hast du herausgefunden, wie der Typ heißt, mit dem sich deine Mutter trifft?«, fragte Franzi.
Kim nickte. »Der Mann heißt Ingo Zürcher. Mama hat ihn sogar extra in ihren Handy-Kontakten gespeichert, aber das Schlimmste kommt noch: Dieser Ingo hat ihr gesternum 13.20 Uhr eine SMS geschrieben. Er hat sich mit ihr verabredet: im Restaurant Roma , heute Abend um 18.30 Uhr.«
Marie pfiff durch die Zähne. »Das Lokal kenn ich. Ein richtiger Nobelschuppen, da gehen viele Promis und Geschäftsleute hin. Ohne Anzug, Krawatte und Abendkleid kommst du da gar nicht erst rein.«
»Wir müssen aber reinkommen!«, sagte Kim. Das Jagdfieber der Detektivin glitzerte in ihren Augen. »Wir müssen die beiden beschatten.«
Franzi stöhnte. »Vergiss es! Die erkennen uns doch gleich. Deine Mutter wird ausflippen und uns sofort nach Hause schicken. Das war’s dann mit den geheimen Ermittlungen.«
Kim biss sich auf die Unterlippe. »Mist! Daran hab ich gar nicht gedacht. Aber es muss doch irgendeine Lösung geben …«
»Gibt es auch«, sagte Marie, während sie genüsslich die letzten Auflaufreste aus der Form kratzte. »Und die Lösung ist zum Greifen nah.« Sie stand auf, trat an ihren riesigen, weißen Kleiderschrank und machte die Schiebetür auf. »Bedient euch!«
Das ließen sich Kim und Franzi nicht zweimal sagen. Seit dem letzten Mal war Maries Auswahl an Kleidern, Perücken und Accessoires noch größer geworden. Marie liebte es, auf Flohmärkten zu stöbern und immer wieder neue Stücke aufzutreiben, für den Alltag und für Situationen wie diese, in denen sich die drei !!! verkleiden mussten, um älter zu wirken oder nicht erkannt zu werden.
Eine halbe Stunde später hatten sie drei perfekte Outfits zusammengestellt: Kim trug ein Kleines Schwarzes mit passender schwarzer Pagenkopf-Perücke und Perlenkette und sah aus wie Audrey Hepburn in Frühstück bei Tiffany . Franzi hatte sich für einen eleganten, dunkelgrünen Hosenanzug entschieden, der perfekt mit dem orientalischen Seidentuch harmonierte, das Marie ihr kunstvoll um den Kopf geschlungen hatte. Und Marie schoss natürlich wieder den Vogel ab mit ihrem Fransen-Kleid, der Federboa und der braunen Lockenmähne.
»Darf ich bitten?«, fragte Franzi, verbeugte sich und reichte Marie den Arm.
Marie nickte gnädig. »Ist mir ein Vergnügen, meine Liebe!«
Kim hakte sich auf der anderen Seite bei Franzi ein und musste kurz kichern. Für einen Augenblick vergaß sie, dass der Anlass des Abends alles andere als komisch war.
Das Restaurant Roma war noch vornehmer, als Kim es sich vorgestellt hatte. Zwei Marmorsäulen flankierten den Eingang, und hinter den Fenstern blinkte das Tafelsilber mit dem wertvollen Schmuck der weiblichen Gäste um die Wette. Plötzlich verließ Kim der Mut. »Ich glaub, das war doch keine so gute Idee von mir«, murmelte sie.
»Deine Idee war super!« Marie warf sich ihre Federboa über die linke Schulter. »Und jetzt ist Showtime!« Mit diesen Worten stöckelte sie zielstrebig auf die Tür zu.
»Das wird schon«, raunte Franzi Kim zu. Die gab sich einen Ruck und folgte ihren Freundinnen.
Aber es kam genauso, wie sie es erwartet hatte. Noch vor der Garderobe wurden sie abgepasst. Ein Kellner im schwarzen Anzug musterte sie von oben bis unten und verzog seine schmalen Lippen. »Tut mir leid, dies ist ein Abendlokal. Minderjährige haben keinen Zutritt.«
»Minderjährige?« Marie dehnte das Wort in die Länge undzog ihre linke Augenbraue hoch. »Sie befinden sich im Irrtum, mein Lieber. Wir kommen gerade von den Dreharbeiten zur Vorstadtwache . In der Krimiserie spielen wir tatsächlich Minderjährige, aber im wahren Leben sind wir das natürlich nicht. Trotzdem sehr schmeichelhaftes Kompliment von Ihnen, vielen Dank!«
Der Kellner war sichtlich verblüfft und wusste nicht, wie
Weitere Kostenlose Bücher