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Die drei !!!, 16, Total verknallt!

Die drei !!!, 16, Total verknallt!

Titel: Die drei !!!, 16, Total verknallt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M von Vogel
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falsch.«
    »Stimmt.« Marie runzelte die Stirn. »Dabei hab ich Benund Lukas Holgers Adresse in Billershausen extra in Druckbuchstaben aufgeschrieben.«
    Kim grunzte. »Deutsch war noch nie ihre Stärke und Logistik schon dreimal nicht. Bei dem Chaos, das sie mit den Valentinskarten in ihrem Zimmer veranstaltet haben, wundert es mich überhaupt nicht, dass sie die Adressen vertauscht haben.«
    »Zum Glück haben wir es rechtzeitig gemerkt«, sagte Franzi. »Ich geh schnell rüber und geb ihnen Bescheid.«
    Kim schüttelte den Kopf. »Lass nur, das mach ich lieber selber. Ich muss mich sowieso noch bei den beiden entschuldigen.« Sie konnte es nicht ertragen, wenn andere Menschen ungerecht behandelt wurden, und wollte die Sache so schnell wie möglich in Ordnung bringen.
    Als sie ins Zimmer ihrer Brüder kam, saßen die zwei auf dem Boden und waren gerade dabei, das Chaos zu sichten, wobei sie es nur noch schlimmer machten.
    »Tut mir leid, dass ich euch verdächtigt habe … wegen Marie«, sagte Kim. »Ich hab mich getäuscht. Sorry!«
    Lukas streckte ihr die Zunge raus, und Ben rief: »Schleimkuh, Schleimkuh!«
    Kim ignorierte die Gemeinheit. »Danke, dass ihr meine Entschuldigung so freundlich annehmt! Ach, und noch was: Die Adresse ist falsch. Marie hat euch die richtige Adresse von Holger noch mal aufgeschrieben. Wenn ihr schon so einen professionellen Valentins-Service aufzieht, müsst ihr ein bisschen besser aufpassen, sonst steigen euch die Kunden aufs Dach.«
    »Raus!«, brüllten Ben und Lukas im Chor.
    Kim zuckte die Achseln. »Ich hab euch gewarnt. Nicht dass ihr euch hinterher bei mir ausheulen wollt.« Damit überließ sie ihre Brüder wieder dem Chaos.
     
    Auf dem Weg zur ersten Theaterprobe überlegte Marie hin und her, ob es wirklich die richtige Entscheidung gewesen war, Holger eine Valentinskarte zu schicken. Vielleicht war der Fehler der Zwillinge ja ein Zeichen gewesen? Vielleicht hatte dieses Zeichen sie gewarnt, eine Liebeserklärung abzuschicken, hinter der sie nicht voll und ganz stand. Warum hatte sie nur bei ihrem Text so übertreiben müssen? Ein bisschen weniger Kitsch hätte es auch getan, aber sie musste ja unbedingt schreiben:
    Liebster Holger!
    Weißt du, wie lieb ich dich hab? Noch viel, viel mehr als die 25 Kilometer, die uns trennen. Ich hab dich lieb vom Anfang der Welt bis zum Ende!
    Für immer und ewig dein Valentine,
    Marie
     
    Aber jetzt war es zu spät. Sie hatte das Zeichen übersehen, und das Schicksal würde seinen Lauf nehmen. Spätestens am Valentinstag würde sie merken, ob sie den größten Fehler ihres Lebens gemacht oder die beste Entscheidung ihres Lebens getroffen hatte.
    Mit diesen schweren Gedanken stieg Marie die ausgetretenen Steinstufen zum Theater im Hinterhof hoch und schwor sich, alle verwirrenden Gefühle hinter sich zu lassen, sobald sie die Tür zum Foyer geschlossen hatte.
    Leider warteten hinter der Tür im Foyer bereits neue, fast genauso verwirrende Gefühle. Aufgeregte Schauspielschüler liefen an Marie vorbei, dazwischen Sandra und Theo, die beiden anderen Statisten, und sofort fing Maries Herz wie verrückt an zu schlagen. Lampenfieber! Es kam immer dann, wenn sie nicht damit rechnete. Mariewusste zwar, dass es nur so lange anhalten würde, bis sie auf der Bühne stand. Ab dem Moment hatte sie wieder alles unter Kontrolle. Trotzdem hätte sie liebend gern auf die Qualen davor verzichtet, aber die gehörten anscheinend dazu. Sogar die berühmtesten Schauspieler gaben zu, Lampenfieber zu haben, Marie war also in bester Gesellschaft.
    Den Weg zur Künstler-Garderobe brauchte Marie nicht zu suchen. Sie musste einfach nur den anderen folgen, die alle in eine Richtung strömten. Marie reckte den Kopf und hielt nach Adrian Ausschau, aber er war nirgends zu sehen. Vielleicht war er ja schon auf der Bühne.
    Marie beeilte sich und legte schnell ihren Mantel und den XXL-Schal ab. Ein kurzer Griff ins Haar, eine kleine Lipgloss-Auffrischung, schon war sie fertig. Die Kostümproben würden erst später beginnen, noch konnten die Schauspieler ihre normalen Alltagsklamotten tragen. Marie hatte natürlich nicht irgendetwas übergeworfen. Sie trug eine blaue Seidenbluse und eine schlichte schwarze Hose mit hoher Taille. Nichts sollte heute von ihrem Spiel ablenken. Ein allerletzter Blick in den Spiegel. Jetzt war Marie bereit und ging zum Bühneneingang. Im Scheinwerferlicht stand ein Paar mit Textbüchern in den Händen.
    »Ich werde dir geben, was ich kann«

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