Die drei !!!, 16, Total verknallt!
Frisur? Die Dauerwelle ist wohl nichts geworden, was?«
»Das war früher so Mode«, erklärte Kim. »Hat Mama zumindest behauptet.«
»Auf jeden Fall sieht deine Mutter heute tausendmal besser aus«, stellte Marie fest.
Kim blätterte weiter – und plötzlich stockte ihr der Atem. Auf einer Doppelseite mit Schnappschüssen von verschiedenen Pärchen entdeckte sie ein großes Foto in der Mitte, das von einem Herz eingerahmt wurde. In dem Herz waren ein Junge und ein Mädchen zu sehen, die Wange an Wange auf einer Bank saßen und sich verliebt im Arm hielten.
»Ich fass es nicht!«, hauchte Franzi. »Das sind doch …«
»Frau Jülich und Ingo Zürcher«, beendete Marie den Satz.
Tatsächlich! Kim konnte es kaum glauben, aber es war kein Zweifel möglich. Der Junge an der Seite ihrer Mutter trug zwar einen Pferdeschwanz und eine abgewetzte Jeansjacke, aber es war eindeutig Ingo Zürcher. Unter dem Bild stand in großen Buchstaben: »Das verliebteste Paar der Schule – zum Küssen süß!«
»Mama und Ingo waren also früher schon ein Paar«, sagte Kim tonlos. »Auf dem Abitreffen hat Mama ihn wiedergetroffen und sich neu in ihn verliebt. So muss es gewesen sein.«
»Tja, alte Liebe rostet nicht«, bemerkte Franzi.
Marie warf ihr einen tadelnden Blick zu. Manchmal konnte Franzi wahnsinnig unsensibel sein. Wenigstens machte sie jetzt ein schuldbewusstes Gesicht.
»Wir müssen dafür sorgen, dass deine Mutter sich nicht mehr mit diesem Ingo trifft«, beschloss Marie, um Kim aus ihren trüben Gedanken zu reißen.
»Und wie sollen wir das anstellen?«, fragte Kim. »Es ist alles so hoffnungslos.«
»Keineswegs.« Marie straffte die Schultern. »Deine Eltern müssen wieder mehr Zeit miteinander verbringen undihre Liebe neu entdecken, dann lässt deine Mutter diesen Anwalt bestimmt sausen.«
»Wie wär’s mit einem romantischen Kinoabend?«, fragte Franzi.
»Dass ausgerechnet du das vorschlägst, hätte ich nicht gedacht.« Marie kicherte, und Kim musste ebenfalls grinsen. Franzi hielt von Romantik ungefähr so viel wie Kim von Sport – nämlich gar nichts. »Aber die Idee ist nicht schlecht.« Marie überlegte kurz. »Es läuft doch gerade dieser neue Liebesfilm mit Julia Roberts im Kino, wie wär’s damit?«
»Super! Meine Mutter liebt Julia Roberts.« Kims Miene hellte sich auf. »Jetzt muss ich nur noch meinen Vater dazu bringen, Mama ins Kino einzuladen. Aber das kriege ich schon hin …«
Lob vom Regisseur
Nachdem die drei !!! die Clubsitzung offiziell beendet hatten, saßen sie noch ein bisschen zusammen und quatschten. Marie erzählte ihren Freundinnen gerade ausführlich vom Vorsprechen im Theater, als plötzlich etwas gegen Kims Zimmertür donnerte. Kim zuckte zusammen, und Marie hielt vor Schreck mitten im Satz inne.
»Was war das denn?«, fragte Franzi. »Ein Erdbeben?«
»Nein.« Kims Miene wurde grimmig. »Ben und Lukas.« Sie sprang auf, war mit zwei Schritten bei der Tür und riss sie auf. Da flog ein schmutziger Fußball ins Zimmer. Kim konnte gerade noch rechtzeitig den Kopf einziehen und dem Ball ausweichen. Er prallte gegen die Wand, hüpfte von da aus auf den Schreibtisch, wo er Kims Schulhefte durcheinanderwirbelte, und landete schließlich auf dem Sofa, genau zwischen Marie und Franzi.
»Seid ihr jetzt total verrückt geworden?«, schrie Kim ihre Brüder an, die nun auf der Türschwelle erschienen und auch noch frech grinsten, anstatt sich zu entschuldigen. »Seht nur, was ihr angerichtet habt!« Sie zeigte auf die Hefte, die verstreut am Boden lagen. An einigen klebten Erdklumpen.
Ben zuckte mit den Schultern. »Was können wir dafür, wenn du so unordentlich bist?«
»Genau«, stimmte Lukas sofort zu. »Außerdem hättest du die Tür ja nicht aufmachen müssen.«
Kim biss die Zähne zusammen. Manchmal hätte sie den Zwillingen am liebsten die Hälse umgedreht. Als sie auch noch anfingen, im Chor »Planschkuh, Planschkuh!« zu rufen, war Kims Geduld restlos aufgebraucht.
»Na wartet, wenn ich euch erwische!« Kim stürzte sich auf die Zwillinge, doch ihre Brüder waren schneller. Sie rannten auf den Flur und wollten sich in ihrem Zimmer verschanzen, aber Kim folgte ihnen und schob im letzten Moment einen Fuß in den Türspalt.
»So, ihr zwei, jetzt könnt ihr euch auf was gefasst machen!« Kim riss die Tür auf – und blieb erstaunt auf der Schwelle stehen. Im Zimmer der Zwillinge herrschte das reinste Chaos. Ben und Lukas waren noch nie besonders ordentlich
Weitere Kostenlose Bücher