Die drei !!!, 18, VIP-Alarm
wurde blass. »Ich … ich weiß nicht …«, stammelte sie. »Ist sie nicht bei Ihnen?«
Selma schüttelte den Kopf. »Ich wollte sie gerade wecken, aber ihr Bett war leer. Wir haben schon die ganze Suite nach ihr abgesucht. Ist sie hier?«
Kim schüttelte den Kopf. »Nein, leider nicht …« Ihr Magen zog sich zusammen. Irgendetwas Schlimmes musste passiert sein.
Marie und Franzi erschienen mit zerzausten Haaren in der Schlafzimmertür. »Was ist denn los?« Marie warf Zaras Tante einen vorwurfsvollen Blick zu. »Müssen Sie um diese Uhrzeit so einen Lärm veranstalten?«
»Zara ist weg«, sagte Kim tonlos.
»Was?« Franzi riss entsetzt die Augen auf.
»Ihr Bett ist unbenutzt«, berichtete Selma. »Ich gehe davon aus, dass sie bereits gestern Abend verschwunden ist. Wann habt ihr sie das letzte Mal gesehen?«
Die drei !!! wechselten einen schnellen Blick. Wie viel sollten sie Zaras Tante verraten?
»Ich glaube … das war gestern Nachmittag am Pool«, sagte Marie zögernd.
»Danach hattet ihr keinen Kontakt mehr?« Selma sah Marie scharf an. »Ganz sicher?«
Marie wurde rot. »Nein, ich glaube nicht.«
In diesem Moment tauchten zwei Männer neben Zaras Tante auf. Sie waren so leise hereingekommen, dass es schien, als wären sie direkt aus dem Boden gewachsen. Kim starrte sie ungläubig an. Es waren die Männer, die Zara beobachtet hatten. Drohend bauten sie sich vor den drei !!! auf. Ihre Gesichter waren zur Hälfte von großen Sonnenbrillen verdeckt, sodass ihre Augen nicht zu sehen waren. Hatten sie etwas mit Zaras Verschwindenzu tun?
»W…was wollen Sie hier?«, stammelte Kim. »Keinen Schritt näher, sonst schreie ich das ganze Hotel zusammen.«
»Passt auf, dass die Mädchen nicht abhauen«, befahl Selma. »Sie wissen mehr, als sie zugeben.«
»Sie kennen diese Männer?«, fragte Kim verblüfft.
Tante Selma nickte. »Es sind Zaras persönliche Leibwächter. Sie bewachen sie inkognito.«
»Diese Männer gehören zur Leibgarde des Sultans?« Plötzlich fügte sich in Kims Kopf alles zusammen. Natürlich! Darum waren sie ständig in Zaras Nähe gewesen und hatten sie beobachtet. Und darum hatte Ali ihnen am Pool freundschaftlich zugenickt. Sie waren Kollegen! Kim hätte sich vor Ärger in den Hintern beißen können. Warum war sie nicht schon eher darauf gekommen? Diesmal hatte ihre berühmte Kombinationsgabe sie leider im Stich gelassen.
Selma lächelte zufrieden. »Ihr wisst also, wer Zara wirklich ist. Das habe ich mir gedacht. Wann hat sie es euch gesagt?«
Kim seufzte und sah zu Franzi und Marie. »Wir sollten ihr alles erzählen. Es hat keinen Zweck, länger zu leugnen. Außerdem befindet sich Zara vielleicht in ernster Gefahr.«
Marie seufzte. »Du hast recht.« Sie berichtete von dem Treffen in der Sauna, der gestrigen Befreiungsaktion und dem Rendezvous mit Farid am Strand.
Zaras Tante wurde blass. »Zara hat sich letzte Nacht heimlich weggeschlichen? Und ihr habt ihr dabei geholfen?«
Kim biss sich auf die Unterlippe. »Sie wollte Farid unbedingt treffen. Und das hätten Sie nie erlaubt.«
»Natürlich nicht!« Selma stemmte die Hände in die Hüften. »Farid ist Achmeds Sohn! Die beiden stecken unter einer Decke. Er hat sie bestimmt in eine Falle gelockt, damit Achmeds Männer sie entführen können.«
Franzi schüttelte den Kopf. »Außer Farid war niemand am Strand. Er war allein.«
»Was weißt du schon?« Selma sah Franzi von oben herab an. »Achmeds Männer sieht man nur, wenn sie gesehen werden wollen. Sie sind sehr gut ausgebildet. Achmed hat Zara mit Farids Hilfe entführt, das ist so klar wie der Nachthimmel über Dorisien. Der Sultan wird außer sich sein, wenn er davon erfährt.«
Kim schluckte. »Und was passiert jetzt?«
»Der Sultan wird seinem Cousin nun endlich offen den Krieg erklären.« In Selmas Stimme schwang Zufriedenheit mit. »Diesmal ist Achmed zu weit gegangen. Der Sultan wird nicht eher ruhen, bis er Zara gefunden und ihre Entführer aus dem Land gejagt hat.«
»Wenn wir irgendetwas tun können, um zu helfen …«, begann Marie, aber Selma schnitt ihr das Wort ab.
»Ihr habt bereits genug getan.« Sie winkte den beiden Leibwächtern zu, die daraufhin kehrtmachten und sie zur Tür eskortieren. Bevor sie die Suite verließ, drehte sie sich noch einmal um. »Ohne eure Einmischung wäre Zara jetzt in Sicherheit und nicht in den Händen eines machtgierigen Verrückten. Ich hoffe, ihr seid zufrieden mit euch.«
Die Worte trafen Kim wie Dolchstöße.
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